A
  

Bis jetzt gefahrene Kilometer ab Start in Halifax:  25.060  

151. Tag 

Montag 24.10. 

Land: El Salvador

Ort: Playa el Mayahual 

Gefahrene Kilometer:  0

 Wetter: Sonne

Grad: 31

Heute sind wir durch den kleinen Ort am Strand gelaufen. Am Wochenende war sehr viel los. Heute ist es sehr ruhig. Viel Müll, wenig Touristen und wenn Touristen nur Einheimische. Der schwarze Sand wirkt befremdlich. Abends gibt es guten Fisch. Ein weiterer Mitgast legt Rammstein auf. Deutsche Musik hier in weiter Ferne, unerwartet. Text egal, Sound gut! Wir hatten hier einen sehr schönen Aufenthalt und machen einen Plan für Morgen. Da geht es nämlich weiter in Richtung honduranische Grenze. Wir  fragen Julio ob wir mit den amerikanischen Dollar, die als in El Salvador als Zahlungsweise üblich ist, auch bis Panama weiter kommen. „Sicher, kein Problem“, sagt er. Gut, wir wollen ja nicht unterwegs verdursten. 



152. Tag 

 

Dienstag,  25.10. 

Land: El Salvador 

Ort: Playa Majahual – Santa Rosa de Lima 

Gefahrene Kilometer: 201 

Wetter: Sonne 

 Grad: 33 

Wir haben uns entschieden, eine Landstraße heute zwischen zwei Vulkanen hindurch zu nehmen. Am Anfang ist die Straße eher langweilig. Als es dabei in höhere Gefilde kommt, wird’s interessanter. Trotzdem wir eine größere Stadt durchqueren, kommen wir gut voran. Ein Warnschild weist uns auf kreuzende Leguane hin. Das Hostal müssen wir ein bisschen suchen. Und dürfen dann eine steile Schotterstraße hinunter fahren.  Später kommen dann noch drei Franzosen mit ihrem mexikanischen Guide an. Sie starteten in Alaska und wollen nach Ushuaia. Wir besuchen noch die Innenstadt. Sie ist super quirlig seltsamerweise, wenn wir unterwegs sind, machen die Geschäfte immer zu. Ich weiß auch nicht, wie unser Timing ist. Wir haben auf dem Markt gegessen. Auf Dem Rückweg Wurde es schon langsam dunkel. Sobald die Dämmerung eintritt, sind die Straßen wie leergefegt. Uns fallen wieder mal die vergitterten Fenster und die mit Stacheldraht bewehrten Umzäunungen der Häuser auf. Auch wir machen uns schnell in unser Hostel. Es war wirklich super sauber und sicher, nur zu empfehlen (Don Leon). 

 

 153. Tag 



Mittwoch,  26.10. 

 Land: El Salvador - Honduras 

 Ort: Santa Rosa de Lima – Guasaule   Gefahrene Kilometer:  156 

Wetter: Sonne 

 Grad: 32 

Die Grenze war wie gehabt. Erst Immigration, dann Motorrad ausreisen. Dann Migration. Dann Motorradeinreise. Zwischendrin gab es noch ein Covid-Stelle, an der wir uns hätten online anmelden müssen. Haben wir leider nicht gewusst. Die freundliche Dame in dem 3 Quadratmeter großen Büdchen,  besetzt mit 5 Leuten, ohne Maske, hat das dann für uns erledigt. Die Landschaft verändert sich hier ein wenig.  Wir schlängeln uns  durch das schöne, grüne kleinhügelige Land . Die Straßen sind recht gut. Durch Honduras wollten wir weitestgehend durchfahren. Es ist das Land, wo ich am meisten Vorbehalte hatte. Unterwegs halten wir. Weil wir Durst haben. In der kleinen Bude sind nette Damen und ich Frage können wir in Dollar bezahlen? Ja. War die Antwort. Getränke gibt es aber nebenan. Getränke mit Dollar Nein, Dollar geht nicht oops wir hatten keine landesspezifische Währung (Lempira). Auch die Damen haben uns missverstanden. Auch sie konnten nicht konnten nicht in Dollar bezahlt werden. Da standen wir dann durstig und hatten wirklich keinen Tropfen Wasser mehr und ich musste an Julios Worte denken. Aber ein Wunder geschieht, die Damen haben sich erbarmt und haben uns jeder 2 Tüten Wasser geschenkt. Seit Guatemala gibt es Tütchen, die man aussaugen kann für Getränke. Da haben wir welche bekommen, ich fand das total nett. Und? Hab mich ein bisschen für meine Vorurteile geschämt. Auch hier tragen die Frauen ihre Dinge auf dem Kopf.  Anderthalb Stunden später kamen wir an. Es zeigte sich schon durch lange Lkwschlangen, dass wir nahe an der Grenze sind. Wir fuhren in das in das Hotel Pepe. Hinter einem großen Tor eröffnete sich ein Innenhof,  der ein bisschen zugemüllt war, muss ich sagen und hier wurde kräftig renoviert. Die Zimmer waren schmutzig  und sollten $35 kosten. Ich hab dann runtergehandelt auf $30 das Essen sollte $20 kosten für 2 Personen. Wir haben dann einfach nichts gegessen. Wir haben uns nicht so wohl gefühlt. Abends  wurde das auch nicht besser, als wir dann im Bett lagen und wir gehen immer relativ früh ins Bett, knallte es. Eine Stunde lang machte irgendeiner in der Nachbarschaft Schießübungen. Spontan wollte ich nach der ersten Viertelstunde aufspringen und um Ruhe bitten. Na dann hab ich ein bisschen überlegt. Wir sind in Honduras, da schießt Einer und keiner, beschwert sich, also muss das ein ranghoher Mensch gewesen sein.  Da bleib ich lieber mal im Zimmer und hoffe, dass die Mauern dick genug sind. Ach, unser Zimmer hatte ein Loch, darin konnte man super erkennen, wann es morgens hell wurde, da die Fenster abgedunkelt waren.

 


 154. Tag


Donnerstag, 27.10.

Land: Honduras – Nicaragua 

Gefahrene Kilometer: 119 

Wetter: Sonne 

Grad: 33 

 Zum Abschied liegt ein Hundehaufen vor den Moped. Wie treffend. An der Grenze läuft alles wie gehabt und braucht seine Zeit. Durch die erste Kontrolle bin ich aus Versehen einfach durchgefahren. Ein bewaffneter Beamter rennt hinter mir her. Es ertönt ein lautes Brummen. Ich hab schnell angehalten. Es gibt hier so viele Kontrollen, wir wurden überall durchgewunken. Bei dieser einen musste ich halten, weil  sie schon zum Grenzgebiet gehörte, das war mir nicht klar. Also, ich beschreibe das mal. Von der ersten Kontrolle. A ging es nach B dort wurde die Ausreise des Motorrads bestätigt. Vier Kilometer weiter ging es an die nächste Kontrolle C. D In die Immigration mit dem Reisepass. Hier hätten wir uns sieben Tage vorher anmelden müssen. Das haben die freundlichen Grenzbeamte dann für uns gemacht, Danke. Vorher hätten wir zu der Reinigung E gemusst. Aber es reichte, wenn wir es bezahlen. Danach F  muss dann das Motorrad angemeldet werden.   Dann wurden wir nochmals kontrolliert G und mussten uns noch eine Versicherung H kaufen (12$). Zweieinhalb Stunden dauerte das Procedere. Die Straßen in Nicaragua sind die besten, die uns bis jetzt begegnet sind. In Summe besser als die in USA muss ich sagen. Wir fahren, um einen riesigen Vulkan herum und landen in Leon. Das Hostel ist Wunder schön. Es hat einen begrünten Innenhof. Und eine Gemeinschaftsküche. Auch ein Tisch mit ein paar Stühlen, das kommt uns sehr entgegen. Wir können uns Kaffee selber kochen, spielen an dem Tisch Karten. Der einzigste Nachteil ist, dass die Klimaanlage nur von 20Uhr – 8Uhr läuft. Es aber tagsüber sehr schwül ist. Wir besuchen die Stadt. Schauen uns die Kirchen und den Markt an.  Meine Brille geht kaputt, lasse ich beim Optiker gerade reparieren. Und wir fanden eine Pizzeria hier essen seit langem wieder einmal eine Pizza. Und die hat doch noch geschmeckt. Schön.  



155. Tag 

Land: Nicaragua 

Freitag,  28.10. 

 Ort: Leon 

 Gefahrene Kilometer: 0

 Wetter: Sonne 

 Grad: 33 

 Hier war es möglich, die Wäsche zu waschen. Das war auch mal dringend nötig, in einer richtigen Waschmaschine zu waschen. Ich habe noch ein bisschen genäht. Günther hat sich um die Motorräder gekümmert. Danach haben wir noch einen Stadtspaziergang unternommen. Und vergeblich einen Aufkleber für unser Motorrad für Nicaragua gesucht. Auf dem Platz vor der Kathedrale liefen Vorbereitungen für eine Festivität, wahrscheinlich den „Dia de la Muerte“ den Tag der Toten, bei uns Allerheiligen. Der wird in Lateinamerika anders gefeiert viel fröhlicher und wilder als bei uns. In der Gemeinschaftsküche konnten wir die Reste von der Pizza noch warm machen und haben noch eine Runde gespielt. Wir warteten auf die Klimaanlage, die erst um 20 Uhr startete. Vorher konnte man den leider nicht in das Zimmer, da zu heiß. Nicaragua ist das beste Land, sagte Roger aus Michigan. Während sein Gärtner den ich an der Machete erkannte, neuen Stacheldraht auf dem Grenzzaun drapierte. Ich glaub ihm das auch.   

  

 156. Tag

Samstag, 29.10. 

 Land: Nicaragua

Gefahrene Kilometer: 236

 Ort: Leon – Nähe Riva 

 Wetter: Sonne 

 Grad: 30 

Wir hatten nicht so weit zu fahren, deswegen konnten wir uns etwas Zeit lassen. Roger und Selina, die freundlichen Gastgeber filmten uns noch zum Abschied und wünschen uns eine gute Reise. Nicht ohne uns vorher auf eine deutsche Siedlung in den Bergen und auf den aktiven Vulkan hinzuweisen, der auf unserem Weg lag. Tja, wir hatten schon gebucht und waren ein bisschen unflexibel, wie ich im Nachhinein feststellen musste. Wir fahren, den perfekten Straßen des Landes folgend Richtung Costa Rica. Oft fährt man durch einen grünen Tunnel, der von den ausladenden Blätterdächern geformt ist. Sehr angenehm, weil Schatten. Wir halten wo es uns gefällt und ich finde einen Kalebassenbaum, der sah schon lustig aus. Die Landschaft ist ausladender mit vielen Weitblicken ab einer gewissen Höhe.  Sie wird dominiert von den 5 großen Vulkanen des Landes. Diese findet man auch in der Flagge wieder. Ebenso von den zwei großen Seen an dessen Ufer wir zwei Nächte bleiben. Unterwegs bei einer Pause hält ein venezualanischer Autofahrer an. Er wohnt schon lange in Nicaragua und bietet uns die Aufnahme in eine Mittel- und Südamerikanische Motoradgruppe an. Wir nehmen natürlich dankend an und tauschen die Nummern.  Es stellt sich heraus, das er vor einiger Zeit  beruflich in deutschland war. Gefallen hat ihm am besten die Therme in Bad Ems, hä. Gerade mal 40km von unserer Heimatstadt entfernt.  Er zeigt uns Bilder von Koblenz etc. Zufälle gibt's....In der Gruppe können wir immer Hilfe  bekommen,  wenn etwas schief läuft. DANKE Andres.  Kurz vor unserem Ziel werden unsere Reisepässe kontrolliert. Das erste Mal außer der Reihe auf dieser Reise. Und wir finden die „Eco lodge morpho“. Dem großen blauen Schmetterling nachbenannt. Der Besitzer. Ein Deutscher, nein, ein Bayer ist momentan gerade nicht da, aber seine freundliche Frau begrüßt uns und bewirtet uns auf das Feinste. Die Lodge befindet sich an einem Hang. Wir hören die Brüllaffen in der Nähe schreien. Wir sind in der Nähe der Grenze und auf der costaricanischen Seite befindet sich ein Naturschutzgebiet. Auch hier am See geht nur eine kleine Straße entlang. Ergo, viel Dschungel um uns. Nachts Regnet es sehr viel. Noch zu erwähnen, dass ich doch tatsächlich mein Motorrad hingelegt habe. Auf nasser Wiese ausgerutscht, sowas!



157. Tag 

 Sonntag, 29.10. 

 Land: Nicaragua 

Ort: Ecolodge Morpho

Wetter: Sonne bedeckt 

 Grad: 28 

 Heute war ein Tag mit Nichtstun angesagt. Bisschen spazieren am Ufer vom See. Ausgeruht weiter geplant? Leckeres Essen gehabt? Das war’s.  


158. Tag


Dienstag, 31.10

 Land: Nicaragua - Costa Rica

 Ort: Rivas-Canas 

Gefahrene Kilometer: 137 

 Wetter: Sonne 

 Grad: 33 


 Das heutige Grenzprozedere war mit Kofferdurchsuchung. Halbe Stunde vorher wurde auch schon mal an anderer Stelle die Koffer durchsucht. Bisschen unübersichtliche Raumaufteilung an der Grenze. Aber nach 2 Stunden waren wir durch. In Costa Rica angekommen, ist mal ganz lange gar nichts. Wir fahren durch ein Naturschutzgebiet. Und kommen schon bald im Hotel, was wir uns ausgeguckt haben in Canas an. Ein nettes kleines Hotel mit Parkplatz. Und es gibt Kaffee, guten Kaffee mit einer italienischen Kaffeemaschine. Und wir trinken seit langem Mal wieder einen guten Kaffee und essen ein Stück Kuchen. Costa Rica ist uns aufgefallen, ist sehr sauber. Man sieht kaum Müll. Es ist viel westlicher angehaucht als die anderen Länder vorher. Wie laufen durch das Städtchen und abends werden wir von einem grölenden Menschenmenge aufgeschreckt. Wir gehen raus und schauen nach. , Dia de la Muertos" die costaricanische Version. Ein Umzug, auf zwei Pritschenwagen spielten landestypische Bands und tanzenden Pappmacheeriesen, gefolgt und umringt von sicherlich von allen Einwohnern von diesem Ort. Schön dies mitzubekommen. Ein toller Tagesabschluss.



159. Tag 



Montag. 1.11 

Land: Costa Rica 

Gefahrene Kilometer: 141 

 Ort: Canas - Quesada 

 Wetter: Sonne bedeckt 

 Grad. 33-25 


 Wir fahren eine kurvenreiche Nebenstrecke von Canas aus. Wir schlängeln uns an einem See entlang, dessen Name ich nicht weiß. Nur meine klackernde Kette stört die Zufriedenheit. Sie muss samt Ritzel ausgetauscht werden. Der automatische Scottoiler hat nicht das gehalten, was er versprach, mit bis zu 60000km mit einer Kette zu kommen. Das Motorrad hat jetzt 30000 drauf. Unterwegs wird eine Horde Nasenbären von Touristen aus dem Auto gefüttert. Wir fahren an einem an einem riesigen Vulkan vorbei und landen mitten im Bergland. Die Unterkunft liegt an einem Bach. Wir haben es gut erwischt. Es ist richtig nett hier. Wir haben einen kleinen Balkon und können auf den Bach und den Garten schauen. Berghörnchen klettert im hohen Bambus umher. Und ich sehe einen blauen Morpho- Falter, wunderschön. Bei einem kurzen Spaziergang durch die Stadt. Finden wir eine Bäckerei. So gibt es zum Abendessen belegtes Baguette. Und auch, oh Wunder wir haben InternetTV. Also ist eine Folge Tatort möglich. So beschließen wir dann auch den Abend.


160. Tag

 Mittwoch, 2.11. 

 Land: Costa Rica 

 Ort: Quesada 

 Gefahrene Kilometer: 0

Wetter: Sonne bedeckt, Regen 

 Grad: 26 


 Irgendwie haben wir die Stadt mit den Attraktionen verpasst. Ist aber auch nicht so schlimm. Weil Günther ist heute sowieso krank. Irgendwas Falsches hat er wohl gegessen. Vielleicht war der Kuchen doch nicht mehr so frisch, wie er aussah. Also bleiben wir den Tag über, in dem überaus hübschen Apartment. Und während Günther seine Krankheit pflegt. Ist mir nicht langweilig, ich schaue in den Garten, verfolge die Berghörnchen, die bunten Vögel, die Schmetterlinge (habe doch tatsächlich wieder einen blauen Morpho gesehen) und lese ein wenig. Abends machen wir uns auf, wollen noch mal eine Runde drehen. Ein gewaltiger Regenguss und der Regen ist hier lang und ausgiebig, treibt uns in die Kirche. Das war wohl nichts mit dem Spazieren gehen. Einkaufen und Essen beenden den Tag. Dazu muss ich sagen., dass wir den Tag immer relativ früh beenden. Dunkel wird es hier schon um 17:30 Uhr. Allerdings wird es auch früh hell und wir sind in der Regel auch früh auf.


161. Tag 


 Donnerstag, 03. 11 

Land: Costa Rica. 

 Ort: Quesada - Tarcoles 

Gefahrene Kilometer: 115 

Wetter: Bewölkt, Regen 

Grad 27 


 Heute geht es wieder Richtung Meer. Wir sind mutig und suchen uns kleine Straßen heraus. Die Straßen hier sind extrem steil. Ich glaube, in Deutschland gibt es eine Begrenzung ab deren eine Straße nicht mehr gebaut werden darf. Solche lächerlichen Dinge gibt es hier nicht. Hier werden Straßen gebaut, wo eine Treppe hin müsste. Die Strecke ist sehr kurvig und führt durch das Hochland. Wir fahren durch Nebel und haben teils atemberaubende Aussichten. Der Weg wird schmäler und unwegsamer, mal mit Schotter, mal geteert. Egal. Wir kriegen es hin, vor allem ich kriegs hin. Obwohl, wir mussten zweimal umkehren da der Weg in einem Schotterfeld endete und das zweite Mal gar kein Weg mehr da war. Beide Male habe ich mich dann geweigert weiterzufahren. Zum Schluss kommen wir doch wirklich noch in den Regen. Allerdings ist er dieses Mal gnädig mit uns. Und wir werden nur ein wenig nass. Unser Hotel wieder mal hinter die Zeit gekommen, ist aber ganz nett und wir kommen ein kostenloses Upgrade mit Blick zum Meer. Ja, das ist wieder so ein Meer, wo man eigentlich auch nicht reingeht. Zum Glück finden wir ein Schild da steht "Nicht Schwimmen, Krokodile!" na, dann müssen wir auch nicht rein, das ist schon ganz gut so. Was faszinierend ist, hier fliegen riesige, knallbunte Ara's herum. Sie sitzen in den Bäumen vor unserem Hotelzimmerfenster, sie fliegen herum und kreischen in einer Höhe, dass mir schon die eingesperrten Papageien zuhause leidtun. Mir war nicht klar, wie hoch und wie schön die Aras fliegen können. Zu guter Letzt ist das Essen hier wirklich sehr gut. Und wir haben noch Daniel aus Magdeburg getroffen. Er macht 2 Wochen Urlaub hier. Und schaut sich die Gegend an. Ich habe Geburtstag und er lädt mich auf eine Pina Colada ein. Na, hier wurde die auch nicht erfunden. Es ist immer mal wieder schön, sich in der Muttersprache unterhalten zu können. Letztendlich glaube ich, wir haben ein bisschen zu viel gesprochen.

 

 162. Tag 

Freitag., 4.11. 

Land: Nicaragua 

Ort: Tarcoles 

Gefahrene Kilometer: 0 

 Wetter: Sonne und Regen, sehr viel Regen 

Grad: 25 


 Heute ist die Bootssafari angesagt. Wir werden zu dem 2 Kilometer entfernten Ablegeplatz gefahren. Schon hier springen schwarze Äffchen im Baum herum. So schön anzuschauen. Es gibt hier auch viele Blattschneideameisen. Die kenne ich nur aus dem Fernsehen, ich finde sie faszinierend, wie sie ihre Blattstückchen in einer Reihe transportieren. Dann geht es los mit dem Boot. Costa Rica ist das vogelreichste Land. Selbst aus der Familie der Spatzen gibt es in 50 Arten in allen möglichen Farben. Wir sehen Bussarde, Reiher, Stelzvögel. Was mir immer wieder gut gefällt, sind die riesigen purpurnen Bananenblüten. Und dann einer der Höhepunkte, die Krokodile. Die hier gibt es nur Krokodile, keine Kaymane, keine Alligatoren. Die Weibchen haben einen Spitzeren, schmäleren Kopf und sind etwas kleiner. Die Männchen einen Breiteren und sind natürlich etwas grösser. Die Guides finden sie schnell. Und eine Fütterung mit Frischfleisch lässt sie aus dem Wasser schnellen. Erschreckend, wie schnell sie zubeißen. Wir sehen da noch ein 70 jähriges Männchen. Da traut sich der Kapitän sogar an Land und füttert es. Wahrscheinlich sind sie es auch schon ein bisschen gewohnt. Danach geht es in Richtung Meer. Zu den Mangrovenwäldern zwischen Süß- uns Salzwasser. Hunderte Vögel, selten gut auf einem Foto zu bannen, fliegen umher. Und immer wieder sehen wir Krokodile auf Sandbänken im Wasser. Eine schöne Tour. Wenn auch touristisch. Aber, wir sind ja Touristen. Zurück im Hotel angekommen, nehmen wir uns vor noch eine Runde in den Pool zu steigen. Bisschen Bewegung muss sein. Aber bevor wir das können. Kommen zwei Busse mit jungen Menschen an, sieht aus wie ein Klassenausflug. Alle Springen ins Wasser, die Musik wird aufgedreht, Partytime. Da wird's nix mit schwimmen. Einfach zu viele Leute im Wasser. Wir gehen noch eine kleine Runde am Strand, bis der Regen. Und ich meine Regen, tausende Liter von Wasser auf die Erde prasseln. Das beendet die Party, aber auch unseren Spaziergang. Selbst die Aras in den Bäumen sind verschreckt und verstecken sich unter irgendwelchen Blätterdächer. Trotzdem ein gelungener Tag. Die Krokodile waren wirklich beeindruckend.

 

163. Tag



Samstag, 5.11. 

 Land: Costa Rica 

 Gefahrene Kilometer: 113 

 Wetter: bedeckt, regnerisch. 

 Grad. 23


Wir lassen uns Zeit, denn wir haben ja nicht so weit zu fahren. Aber wir kommen durch San Jose und rechnen mit viel Verkehr. Das bewahrheitet sich auch. Es ging sehr lange Stop and Go. Und kurz vor dem Ziel waren noch 2 Straßen gesperrt, so dass der Verkehr fast stillstand. Vollkommen entnervt, überholen wir einfach ale stehenden Autos, mogeln uns durch, Drängeln uns zwischen die Fahrbahnen. Ich bin ganz froh, denn bei so viel Verkehr melden sich meine Daumengelenke schnell mal wieder durch das viele Bremsen und Schalten. Erstaunlich abgekämpft kommen wir endlich in dem Hotel in Cartago an. Wir sind hier auf 1600 Meter Höhe und haben morgen den höchsten Pass in Costa Rica vor uns. Das von einem deutschen geführte Hotel ist teuer, wir gehen in den Supermarkt einkaufen und es gibt ein belegtes Baguette. Ich fühle mich unwohl und bin gestresst wie schon lange nicht mehr.  Passiert halt!


164. Tag 

 Sonntag, 6.11. 

 Land: Costa Rica 

Ort: Manuel Antonio 

Gefahrene Kilometer: 208 

Wetter: Regen und bedeckt 

Grad: 10 – 25 


 Heute fahren wir den höchsten Pass in Costa Rica. Der schlängelt sich durch die Berge und es gibt nicht einen Kilometer ohne eine Kurve. Hier sinkt die Temperatur auf sage und schreibe 10 Grad. Ich muss die Griffheizung anmachen, da ich meine Handschuhe nicht trage, wollte nicht dass sie nass weden. Auch der anschließende Weg hinter dem Pass bis ans Meer ist von Kurven bestimmt. Insgesamt fahren wir 150 Kilometer kurvige Strecke. Die Straßen sind gut und es lässt sich toll fahren. Leider ist es sehr regnerisch und viel Nebel, so dass wir eigentlich von der Landschaft drumherum fast gar nichts sehen. Alles, was über 2000 Meter ist, verschwindet im Nebel. Erst unterhalb kann man wieder ein bisschen schauen und dort machen wir auch Stopp in einem Aussichtslokal. Die Suppe, die ich mich hier bestelle, ist richtig klasse. Dann haben wir doch tatsächlich unsere erste richtige Polizeikontrolle. Wir mussten rechts ran fahren, damit sie die Papiere in Augenschein nehmen konnten. Glaube aber die junge Dame und die Herren waren eher neugierig, als prüfend. Unterwegs sehen wir noch ein riesiges Flugzeug zum Restaurant umgebaut, mitten im Dschungel. Die letzten geraden 50 Kilometer hinter der Küste entlang bringen uns nach. Manuel Antonio, dem Naturpark.  Wir haben ein kleines Apartment in der Nähe des Eingangs. Hier ist es recht touristisch. Überall Verkaufsstände. Wir gehen ein paar Schritte bis an den Strand. Es Ist regnerisch. Und ein bisschen düster wirkt alles nicht so toll. Das schauen wir uns später nochmal genauer an. An der Bushaltestelle lungern ein paar Totenkopfäffchen umher, die um Futter betteln. Die Wohnung ist klasse. Richtig groß hat eine Küche, Mikrowelle, etc. und einen kleinen Balkon. Wir können von hier aus dem bunten Treiben auf der Straße zuschauen, wie Scharen von Touristen aus diesem Park strömen und durch die Verkaufsstraßen ziehen. Um 17:00 Uhr ist der Spuk vorbei. Jetzt sei aber nicht viel los, so unser Host. Höhepunkt ist Thanksgiving, da ist alles rammelvoll. 


 165. Tag


Montag,  07.11.

Land: Costa Rica 

Ort: Manuel Antonio 

Gefahrene Kilometer: 0

Wetter: bedeckt,  Regen

Grad: 28


Heute gehen wir in den Naturpark mit dem schönsten  Strand  Costa Ricas. Es ist erfreulicherweise nicht so viel los. Es verläuft sich auch ziemlich. Wir nehmen keinen Guide und merken recht schnell, ohne Guide findet man nichts. Na ja, wir haben den Wasserfall gefunden. Und Bäume haben wir auch gesehen, was natürlich keine Kunst ist. Wir haben eine neue Taktik entwickelt.  Überall, wo Menschen mit einem Guide sind stellen wir uns dazu und schauen in die gleiche Richtung, bis wir das finden, was Sie sehen. Manchmal frage ich auch einfach nach. Und so sehen wir: einen Nasenbären einige Leguane, Totenkopfäffchen, Brüllaffen, eine Viper, einen Tukan, Frösche und Krabben. Und zum krönenden Abschluss: Ein Faultier mit einem Baby! Wir sind glücklich. Dann kommen wir an den schönsten Strand Costa Ricas. Und ich muss sagen. Er liegt halt voll Treibhols das Wasser ist aufgewühlt, das Wetter dunkel. Es wirkt alles nicht so prickelnd. Aber die Bucht ist schon schön. Die zwei Strände sind sichelförmig angeordnet und berühren sich in der Mitte um 30 Meter. Wir wechseln zu dem anderen Strand. Der ähnlich schön ist. Und gehen langsam wieder Richtung Ausgang. Zufrieden kehren wir in unsere kleine Wohnung zurück. Wir kochen uns etwas. Und dann kommt ein Sturzregen. Mit Gewitter. Die Wohnung ist aber dicht. Die Motorräder wurden natürlich nass. Ich denke mal kurz an den Laptop, der im Koffer liegt. Aber selbst da ist kein Tropfen Wasser reingekommen. Wie wir am nächsten Tag feststellen werden.   

 

 166. Tag

Dienstag,  08.11. 

Land: Costa Rica 

Ort: Manuel Antonio 

Gefahrene Kilometer: 0 

Wetter: Bedeckt, Regen und mehr Grad: 28 

 Heute ist eigentlich nichts Besonderes angedacht. Günther. Spannt mal wieder mal meine Kette. Das klackernde Geräusch kommt vom Ritzel und der Kette. Muss ausgetauscht werden. Mal sehen, wann wir das machen. Heute ist der Park geschlossen. Und es ist richtig ruhig. Keine Menschenseele auf der Straße Wir wohnen ja direkt am Eingang zum Park. Sehr angenehm. Und die Totenkopfäffchen kommen. Sie laufen an den Stromleitungen entlang, springen auf die Dächer und plündern die Mülleimer.  Wir sitzen kaffetrinkend auf unserem  Balkon und verfolgen das Schauspiel. Es ist sehr bedeckt und wirkt dunkel. Als wir Richtung Strand gehen fängt es an zu regnen und hört bis in die Nacht nicht mehr auf. Ein Gewitter zieht auf. Ganz schön viel Regen hier in Mittelamerika, welches hier aber Zentralamerika genannt wird. Das wird uns wohl bis Ecuador verfolgen. Am 31.10. Habe ich hier auch schon das erste Weihnachtslied gehört und kurz danach standen schon die Plastikweihnachtsbäume  draußen und vieles ist weihnachtlich dekoriert. Hier sind sie schnell.


167. Tag

Mittwoch, 9.11

Land.: Costa Rica

Ort: Manuel Antonio

Gefahrene Kilometer: 0

Wetter.: Grad: 

 Heute ist hier richtig viel los. Die Guides stehen mit ihren Fernrohren und warten auf Kundschaft.  Das bunte Treiben auf der Straße beginnt früh. Der Park hat ab 7 Uhr geöffnet. Wir aber gehen an den Strand und nehmen uns sogar zwei Liegen. Und wir liegen unterm Sonnenschirm am Strand wunderschön. Manchmal machen wir das ganz gerne. Das Wasser ist heute toll und wir toben in den Wellen herum, es macht Spaß. Heute gehen wir in das Restaurant, was zufälligerweise von einem Deutschen betrieben wird. Er empfiehlt uns ein Hähnchen mit Kokosnuss, sehr lecker. Dann kommt ein Gewitter, das sich gewaschen hat. Bei blitz und Donner vibrieren, die Scheiben und die Wände, die ja hier nicht besonders dick sind. Das ganze Haus vibriert irgendwo in der Nähe muss ein Blitz eingeschlagen sein. Die Gewitter hier haben auch eine andere Qualität als bei uns. Ach, zu erwähnen ist, dass man hier auch das Leitungswasser trinken kann. Seit Mexiko war das ja nicht möglich, dies vereinfacht einiges. Auch ist die Maßeinheit hier wieder Liter an den Tankstellen in Guatemala. El Salvador. Und Honduras, glaub ich waren es wieder Gallonen an der Tanke. Während in Nicaragua viele Pferdekutschen zu sehen waren. Sieht man das hier überhaupt nicht? Leider werden dort die Pferde zum Grasen oft angepflockt. Und wer weiß, dass Pferde gern in Herden laufen, dem tut das ein bisschen leid. Costa Rica ist das „westlichste“ der mittelamerikanischen Länder.   


168. Tag 

Land Costa Rica

Donnerstag der 10.11. 

Gefahrene Kilometer: 187

Ort. Manuel Antonio. – Neyli

Wetter: Sonne

Grad. 30

Das Meer verabschiedet sich mit wundervollem, sonnigem Wetter. Wir fahren die Küstenstraße Richtung Neyli. Hier angekommen, sehen wir eine Hondawerkstatt und beschließen kurzfristig bei meinem Motorrad das Kettenkit tauschen zu lassen. Touratech in Panama hatte sich auf meine Anfrage hin nicht mehr gemeldet. Ob sie dies machen können? Der Techniker macht es auch noch am selben Tag. Und so haben wir ein bisschen Zeit und Energie gespart.  Neyli liegt kurz vor der panamaischen vor der Grenze. Wir haben ein hübsches Hotel. Und die Vögel zwitschern in den Bäumen, als ob es um alles ginge. Heute werden auch die letzten Colones, die Landeswährung wieder ausgegeben. In Panama ist die Umrechnung etwas einfacher dort. Haben Sie den Balboa.  Ein Balboa ist genauso viel Wert wie $1. Und $1 momentan ja wie 1€. Wir werden ein leichtes Umrechnen haben. Ich habe mit Veronika von  Aircargo Kontakt aufgenommen. Und unser Termin scheint mit dem 18. November Abgabe Motorrad festzustehen. Das hat ja mal flott geklappt. Und mein Motorrad ist heute auch fertig geworden   Danke William, toll dass du das so schnell hinbekommen hast.  Der Einbau auch „nur“ 100$ gekostet, das ging. Beim Abendessen im Restaurant berichtet der hiesige Sender von Überschwemmungen,  die Bilder sind erschreckend.  Sturzbäche, die die Straßen überfluten und Autos mit sich reißen.  Ich frage „Wo ist das?“, „Cartago“, war die Antwort.  Oha, da waren wir noch vor ein paar Tagen. Die Regenzeit ist nicht zu unterschätzen. Sie kann die Straßen immer mal wieder in unpassierbare Wege verwandeln. Sobald man die Hauptstrecke verlässt wird es auch schnell mal unbequem.  Ich vermeide dies lieber. Mein Schwerpunkt liegt auf Reisen,  nicht auf Abenteuerstrecken fahren. Bis jetzt sind wir ja gut durchgekommen. Auch muss man bedenken, dass das Motorrad mit Ladung an die 300kg wiegt. Das fährt sich auf unberechtigten Straßen schwerer. Viele können das, ich mangels Erfahrung nichts gut. Immerhin habe ich meinen Führerschein erst vier Jahre. 

 

169. Tag

Freitag, 11.11. 

Land: Costa Rica  - Panama 

 Ort: Neyli – Las Lajas 

Gefahrene Kilometer: 151

 Wetter: bedeckt 

 Grad: 30 

Was ein tolles Gefühl, wenn das Motorrad wieder rund läuft. Kein nerviges Klackern mehr, klasse! Heute ist wieder Grenze dran.  Erst Gebühr bezahlen 8€, Immigration, MTR ausreisen. Anschließend erst Versicherung kaufen(25€), dann Migration, dann MTR bei der Aduana Durchfahrtserlaubnis beantragen, mit Stempel nochmals prüfen lassen, anschließend 3€ für Desinfektion und fertig. 90 Min. Das ist Rekord. Es ist regnerisch aber warm. Panama erscheint uns wie Costa Rica,  sauber und hat eine gute Verkehrsführung. Die beiden Länder gehören zu den teuersten in Zentralamerika. Unsere Unterkunft ist toll und mit Pool. Ramona ist Rumänin mit italienischem Ehemann.  Sie würde auch gern nach USA reisen. Gestaltet sich für sie aber schwierig.  Da merken wir mal wieder, dass der deutsche Pass Gold wert ist. Wir kommen ohne Probleme in fast jedes Land.  Man vergisst oft, wie schwer das für andere Nationen sein kann. Tolles Häuschen, wir fühlen uns sofort wohl.  



170. Tag 

Samstag, 12.11. 

Land: Panama 

Ort: Las Lajas 

Gefahrene Kilometer: 0

 Wetter:  Bewölkt, Starkregen 

Grad: 29 

Pool, Wirlpool, Hängematte,  Liege, Terrasse und wunderschöner Garten, ja, so lässt es sich leben. Nur die Regenzeit hinterlässt eine dicke  Wolkenschicht am Himmel. Es bleibt warm aber diesig. Wir organisieren die nächste Unterkunft und senden die restlichen Unterlagen an Veronika. Abends bestellen wir uns eine Pizza, hier war das einfach, Ramona hat uns eine WhatsApp Nummer von einer Pizzeria gegeben. WhatsApp ist ab Mexiko das Mittel der digitalen Kommunikation. Es regnet gewaltig.   


171. Tag 

Sonntag, 13.11.

Land: Panama 

Ort: Las Lajas - Coronas

Gefahrene Kilometer: 292

Wetter: Regen 

Grad:26


Beim Frühstück lernen wir Simon, einen Deutschen mit seiner panamaischen Freundin kennen.  Er hat fast fertige Appartments in der Nähe des Flughafens. Ihm gefällt die Idee diese Wohnungen auf die Bedürfnisse von Motorradfahrern zu optimieren.  Das betrifft z Bsp. die Reinigung vor dem Flug,  anbieten einer Lieferadresse bezüglich neuer Reifen etc.. Kurzerhand haben wir jetzt einen noch leeren Raum in Panama, kein Problem, wir haben ja noch unsere Luftmatratzen etc. und wohnen in der Nähe vom Abflugort - es läuft. Unterwegs haben wir weite Sicht bis ins Landesinnere, toll. Bis der Regen kommt und uns zu unserem Ziel begleitet. Kurz vorher versperrt eine Schranke den Weg.  Der Schrankenwärter erklärt mir, dass ich einen Chip benötige. Ich widersetzt mich, da diese Straße schon schlecht ist. Wie wird denn die andere nicht eingetragene aussehen? Günther macht erstmal das Motorrad aus,  ich auch, das wirkt Wunder und wir durften durch. Das Ziel war nicht leicht zu finden. Irgendwann fanden wir uns vor einem Hochhaus wieder. Hier? Ja, wirklich. Wir waren gefühlt die einzigen Gäste.  Wir suchten einen Zugang zum Meer- und fanden den nicht. Alles zugebaut mit Villen und Hotels.  Erneuter Regen lies und die suche auf morgen verschieben. Wie eine Geisterstadt kam uns das hier vor. Nur ein paar Angestellte,  die alles in Ordnung hielten. Nachts bestätigte sich dies, in den Hochhäusern vor uns waren nur fünf von hunderten möglichen Fenstern beleuchtet. Das war ein bisschen viel Nebensaison.  


172. Tag 

Montag,  14.11. 

Land: Panama 

 Ort:  Coronas 

 Gefahrene Kilometer: 8

Wetter: Wolkig 

Grad: 25 

Wir benötigen noch Geld und müssen zum ATM.  Der Schrankenwärter sieht uns von weitem und öffnet die Schranke, geht doch. Wir suchen einen Zugang zum Meer und finden einen kleinen Fußweg an den Strand. Der Strand ist zweifarbig. Schwarzer feinerer und weißer gröberer Sand, interessant. Der feinere schwarze ist weiter hinten und der weiße am Wasser.  Wenn man ein Loch gräbt ist unter dem weißen der schwarze Sand. Ein bisschen Müll darf natürlich auch nicht  fehlen. Und wir sind wieder einmal fast alleine hier. Nachsaison halt. Dunkle Wolken treiben uns in unser Hochhaus zurück. Das Apartment ist nett, aber man sieht vom weitem zwischen Hochhäusern auf das Meer. Irgendwie befremdlich, vor allem gegen die gestrige Gartenidylle. Wir spielen und planen mal wieder. Dabei fällt uns auf, dass wir ,wenn am Freitag unser Moped fliegt wir kein Bett mehr haben, Sa die Campingsachen als Gepäck am Motorrad bleiben. Wir haben ja nur Handgepäck dabei. Mal sehen wie wir das lösen…. 


173. Tag

Dienstag, 15. 11. 

Land: Panama

Ort: Coronas – Panama City

Gefahrene Kilometer: 116

Wetter.: Sonne und Regen

Grad: 30


 Haben doch tatsächlich gestern noch einen Pool gefunden. Das ist immer ganz gut für die Bewegung. Wenn das laufen nicht so ein Spaß macht, ist Schwimmen eine gute Option. Morgens ging es nach unserm obligatorischen Müsli. Ab in Richtung Panama City. Die Panamericana zieht sich meist zweispurig durchs Land. Es gibt wunderschöne Stellen, da kann man von der Straße aus das weit entfernte Meer sehen. Man kann nur nicht für ein Foto anhalten. Panama hat eine sehr schöne Landschaft und dann kommt sie. Wow! Die Puente de Americanos. Eine riesige Brücke über den Panamakanal.  Sehr beeindruckend. Auf dem Meer liegt alles voller Frachtschiffe, die auf die Weiterfahren warten. In Panama City angekommen, suchten wir erst mal das Flugunternehmen, bei dem wir buchen wollen, weil online, hat das mal wieder nicht geklappt. Die Copa Airlines liegt direkt neben dem Starbucks. Simon hatte uns das ganz gut erklärt. Der Verkehr war aber enorm. Und wieso oft in Zentralamerika viele, viele Einbahnstraßen. Irgendwie kamen wir doch auf den Corridor Sur den wir meiden sollten. Hier braucht man den Panapass. Ein Chip, der automatisch im Auto als Bezahlmittel installiert ist. Hatten wir natürlich nicht, standen vor der Schranke kein Mensch da also was machen wir? Günter zwängt sich rechts an der Dreiviertel langen Schranke vorbei. Ich tue es ihm nach, wir sind halt Ausländer. Dumme Touristen die nicht wissen, wie es läuft. Wir finden das Büro wir finden Starbucks und trinken erstmal einen Kaffee. Anschließend geht es in Richtung Touratech. Der war aber nicht zu Hause. Irgendwie hat Touratech Zentralamerika pleite gemacht. Ich weiß es nicht. Wir fanden uns in einem Triumphladen wieder, der uns eine neonfarbene Mützchen für den Tankrucksack für $60 verkaufen wollte. Nee, das war mir zu teuer. Es regnet, wir weden nass und verflixt nochmal, ich rutsche auf einem Rost weg und schon liegt die Kiste in strömenden Regen, Mist. Wir haben sie dann wieder hoch geschafft. Und bemerkt, dass der Koffer an der gleichen Stelle wie schon mal wieder verbeult ist? So ein Ärger. Dann fuhren wir Richtung Simons Haus. Das haben wir eigentlich recht schnell gefunden. Er hat uns freudig empfangen und uns schon erwartet. Das Apartment ist noch unfertig, aber er berechnet uns auch nicht so viel. Abends kocht seine Freundin Luz und er etwas für uns und sie bewirten uns wirklich klasse. Wir fühlen uns wohl. Für Günther ist es hauptsächlich auch schön, mal wieder Deutsch zu sprechen. Mit einem Mann. Okay, verstehe ich.


174. Tag 


Mittwoch. 16.11. 

 Land: Panama 

Ort: Panama City 

 Gefahrene Kilometer: 0 

Wetter: Sonne, später Regen 

Grad.: 29 

Heute schauen wir uns den insgesamt 82km langen Panamakanal an der Schleuse an. Wir haben Glück und Simon und Luz wollen uns gerne begleiten. Er will sich das auch mal anschauen war nämlich noch nicht da.  Wir fahren nach Miraflores, hier ist der Panamakanal 1914 eröffnet worden. Das ist die letzte Schleuse vor dem Pazifik. Insgesamt ca. 13.700 Schiffe, 5% des weltweiten Seefrachtverkehrs fahren hier jedes Jahr durch sechs Schleusen. 2016 wurde er parallel erweitert,  damit auch größere Schiffe mit Tiefgang bis zu 15,2 m und 49m Breite hier durch können. Der Kanal überwindet eine Höhe von 26,5 Meter. Eine Fahrt durch den Kanal mit einem großen Frachtschiff kostet bis zu 800.000$. Das ist eine Stange Geld, aber es verkürzt den Containerschiffen den langen Weg um Kap Horn herum. Hier werden 15.000km sprich drei Wochen gespart. Schon beeindruckend.  Am wichtigsten ist der Panamakanal für die USA und China. Dann fahren wir eine lange Straße, die übers Meer führt, auf eine kleine Insel, Island Perico. Entlang der Straße hat man hier eine tolle Aussicht auf die beeindruckende Skyline von Panama und die „Puente Americanos“, die wir gestern überquerten. Von hier aus kann man auch mit dem Schiff auf weiter draußen liegende Inseln fahren. Anschließend gehen wir hier bei Einheimischen eine wunderbare Hühnersuppe Essen. Und fahren nach Hause. Dann werden alle Koffer ausgeräumt, sortiert, sauber gemacht, wieder eingeräumt. Simon hat mittlerweile auch eine Matratze gekauft, so wissen wir worauf wir schlafen können. Er möchte ja das Apartment als Airbnb vornehmlich für Motorradfahrer, die mit dem Flugzeug den Darien Gap, das Sumpfgebiet zwischen Panama und Kolumbien überwinden wollen ausbauen. Eine Straße gibt es nämlich nicht,  die Panamericana macht hier Pause.  Abends gibt es noch leckere Arepas. Eine panamesischen Speise, die Luz selbst gemacht hat. Schmeckt richtig gut. Das war wirklich ein schöner Tag. Danke Luz und Simon. 

 

 175. Tag

Donnerstag 17.11. 

Land: Panama 

Stadt: PanamaCity 

Gefahrene Kilometer: 0 

Wetter: Sonne bedeckt 

Grad: 29 

 Wir starten den Tag langsam. Mit einem leckeren Frühstück. Panini dulce. Mal wieder was Neues probiert, eine süße Variante. Günther repariert den Koffer,  und was soll ich sagen, er kriegt das perfekt hin. Die Motorräder müssen für den Flug sauber sein. Simon hat einen Hochdruckreiniger, echt klasse. Und wir hatten uns gestern noch beim Baumarktbummel einen Reiniger besorgt. Wir sprühen die Motorräder ein und spritzen sie mit dem Kärcher ab, klappt alles ganz gut. Benzin ist auch nicht viel drin, sollte max. ¼ Tank sein. Morgen müssen die Motorräder. Sauber und gut gepackt an der Air Cargo Station abgegeben werden. Wir checken nochmal alles, auch unsere persönlichen Tickets. Veronica, der Kontakt zu Aircargo macht wirklich einen guten Job.


176. Tag

 Freitag 18.11.

Land: Panama 

Ort: Panama City 

Gefahrene Kilometer: 5 

Wetter: Sonne und Regen 

Grad: 30 

Heute werden die Motorräder zu Aircargo gebracht. Google Maps bringt uns an den genauen Standort. Hier werden die Motorräder auf eine Palette gefahren, verzurrt und eingepackt, eigentlich in einen Sack gestopft. Anschließend Aduana (Ausreise) fürs Motorrad, geht richtig flott. Einen Aufkleber noch hier hinterlassen, fertig. Und wir finden noch jemanden,  der für uns Simon anruft, er wollte uns abholen, wenn wir fertig sind und das macht er auch.  Das ist toll, dass wir ihn haben. Nachmittags gehen wir noch mal in das panamaische Lokal. Und probieren ein anderes Essen aus, wieder mal wirklich lecker. Anschließend schreibe ich noch ein bisschen. Günther liest. Das war unser letzter Tag in Zentralamerika. Luz macht uns noch Tacos, danke dafür.  Morgen fängt ein neuer Reiseabschnitt an. Aufregend. 


177. Tag


Samstag. 19.11. 

 Land.: Panama

Ort: Panama City

Gefahrene Kilometer 0

Wetter: Sonne

Grad 31

Lutz und Simon bringen uns zum Flieger. Wir müssen 3 Stunden vorher da sein, ich weiß nicht warum. Der Flughafen ist nicht sonderlich groß, aber sehr modern. Wir kommen gut zurecht und nach 90 Minuten Flugzeit landen wir in Bogota. Die Abholung. Von dem Hotel ausgemacht durch Aircargo, klappt bestens. Zeitnah sitzen wir schon in unserem schönen Hotelzimmer. Irgendwie haben wir nicht richtig recherchiert. Bogota ist es wirklich kälter. Und wir frieren ein wenig ich in Flipflops Günter ohne Jacke. Die Durchschnittstemperatur sind hier so zwischen 16 und 20 Grad. Ergo können wir morgen am Sonntag nicht auf den Montserrat, Berg und Kirche. Auch der Hotelbesitzer rät davon ab, da am Sonntag sehr viele Einheimische dorthin unterwegs sind und die Schlangen recht lang sind. Gut. Dann machen wir halt nichts. Im Bett friert man nicht. Trotzdem trauen wir uns als die Sonne scheint ein wenig heraus und suchen ein Restaurant. Wir landen In einem Burgerladen. Eigentlich nicht so mein Fall. Aber es war wirklich der beste Burger, den ich jemals gegessen habe, begleitet von 80er Jahre Rochmusik, schön.Wir sind in einem richtigen Partyviertel gelandet, alles voller Restaurants und Bars eigentlich ganz nett hier. Die Motorräder fliegen ebenfalls heute. Abholen können wir sie aber erst am Montag.  


178. Tag

Sonntag den 20.11. 

Land: Kolumbien

Ort: Bogota

Gefahrene Kilometer 0

Wetter: Bedeckt 

Grad:18

Beim Frühstück lernen wir Jim kennen. Ein Soziologieprofessor aus Oregon. Er ist mit einer KTM 790 unterwegs. Er unterrichtet an irgendeiner Uni und will etappenweise eine Weltreise machen. Er lässt das Motorrad dann immer an dem Ort stehen, fliegt zurück, arbeitet. Und fährt beim nächsten Mal weiter. Auch eine Möglichkeit um um die Welt zu kommen. Nach Südamerika ist Europa und Afrika sein Ziel Wir laden ihn selbstverständlich ein. Mal sehen, was wird. Aber Afrika die Westküste, das finde ich jetzt sehr gefährlich. Wir haben einfach zu wenig warme Kleidung und frieren ein wenig. Die meisten Sachen sind auf dem Motorrad geblieben. Trotzdem machen wir eine kleine Runde durch das Viertel hier und es ist sehr lebendig. Wir finden ein nettes Café und die Kuchenangebot ist auch recht gut. Ansonsten feilen wir noch ein bisschen an unserer zukünftigen Strecke Richtung Ecuador/Peru herum. Bisschen auf Google Maps schauen, wo die Straßen sind, bisschen auf Google Earth Street View nachsehen, wie die Qualität der Straßen ist, das nimmt schon einige Zeit in Anspruch. Ansonsten ist es ein bisschen kalt. Meine Füße werden gar nicht mehr warm.  



179. Tag 

Montag, 21. 11. 

 Land: Kolumbien 

Stadt: Bogota 

Gefahrene Kilometer: 8 

Wetter: Sonne und Regen 

Grad: 17 

Heute holen wir die Motorräder am Flughafen ab. Wir bekommen Bescheid, dass es frühestens um 14 Uhr klappen wird. Wir überprüfen noch ein bisschen die Papiere. Geh nochmal durch Städtchen und essen irgendetwas mit Huhn. Jim ist schon früher mit einem Uber Taxi gefahren. Ich habe nicht richtig verstanden, was er noch regeln wollte. Wir kommen am frühen Nachmittag am Flughafen an. Und es dauert ein bisschen mit dem Bearbeiten der Papiere. Wir haben herausgefunden, es ist besser mitten in der Woche zu fliegen, weil am Montag die Arbeit vom ganzen Wochenende bearbeitet werden müssen. Hätten wir auch wissen können. Aber egal, wir haben ja Zeit. Wir lernen Ivan kennen einen brasilianischen Psychologen, der 30 Jahre in der Armee war. Ivan haben wir in Panama gesehen, als er Richtung Flughafen fuhr ich sagte scherzhaft zu Günther:"Schau mal der Nikolaus auf Motorrad", denn so sah er ein bisschen aus mit seinem Rauschebart. Ivan ist quirlig, lebendig und schrecklich nett. Er ist älter als wir. Und erklärt uns, dass er manchmal 1000 Kilometer am Tag fährt. Ein sogenannter Eisenarsch. Er hat auch eine Weltumrundung vor und ist schon einiges gefahren, erzählt lustige, nette Geschichten über Menschen, die er getroffen hat. Er kommt mit uns in unser Hotel, weil er keine Übernachtung hat. Eingeladen haben wir ihn natürlich auch. Vorher dauert das ganze aber auch noch ein bisschen, bis wir unser Motorrad ausgepackt haben und wir nach Hause kommen ist es dunkel. Und dunkel ist es ab 18Uhr. Jim hat das Pech, dass sein vorderes Schutzblech vom Verpacken krumm gezogen war.  


180. Tag 

 Dienstag, der 22.11. 

 Land.: Kolumbien 

Ort: Bogota 

Gefahrene Kilometer: 0 

Wetter: Sonne, Regen 

Grad: 14 – 20 

Heute wollen wir auf den nahegelegenen Berg mit Kirche. Gehen. Ivan ist kurz nach dem Frühstück in Mokkasins und zerissener Hose abgereist. Wir fahren mit Jim nach Montserrat und stellen uns brav in eine lange, lange Schlange für die Seilbahn an. Zu spät merken wir, dass wir viel schneller mit der Zahnradbahn hoch gekommen wären. Aber so Dinge passieren, wenn man nicht alles richtig versteht. Wir stehen 90 Minuten an, um dann auf dem Berg hoch zu gondeln. Und hier ist es noch kälter. Aber jetzt haben wir ja unsere Sachen.  Von oben eine Wahnsinnsaussicht über ganz Bogota man überblickt das ganze Tal wunderschön. Die Kathedrale ist ok, wir die Meisten. Es gibt hier eine der wenigen schwarzen Madonnen. Jim findet ein tolles Lokal auf dem Berg und wir essen eine Mais-Hühnersuppe. Wie sie in Kolumbien üblich ist. Schmeckt auch wieder mal gut. Wir fahren wieder runter und trennen uns Jim will noch in ein Museum wir nehmen uns ein Taxi und fahren wieder zurück in unser Viertel. Günther gibt dem sehr jungen Taxifahrer sein Handy bezüglich Google Maps, damit er uns auch genau heimbringen kann. Als wir zum Anhalten zum Aussteigen anhalten, fängt der Taxifahrer auf einmal ein lautes Gejammer an. Ich denk mir, was soll dieses seltsame künstliche Schauspiel? Und wir sind leicht verwirrt. Später merkten wir dann natürlich, zu welchem Zweck dies diente. Als der Taxifahrer weggefahren ist, vermisst Günther sein Handy. Das haben wir vergessen zurückzuverlangen und auch nicht mehr wiedergesehen, obwohl er genau wusste, wo wir wohnten, da steckte schon eine Absicht dahinter mit seinem Verwirrspiels. Okay. Man lernt immer wieder dazu. Wir haben ja auch unseren Anteil daran. Aber es ist schon sehr ärgerlich. Ich habe noch mein altes Handy dabei. Damit muss sich Günther jetzt begnügen. Dank Google hat der Ratzfatz alle Daten wieder drauf und eigentlich, wenn kein Missbrauch mit seinem ursprünglichen Handy betrieben wird, haben wir fast keinen Schaden außer dem materiellen Verlust. Ich kündige alles, sagt der Bank Bescheid. Es müsste alles schadlos klappen. Abends findet sich noch ein niederländisches Pärchen und zwei junge Amerikaner ein mit derselben Aircargo-Geschichte wie wir. Lustigerweise hatten wir das niederländische Pärchen in Costa Rica vor uns fahren sehen. Günther hat die Frau angesprochen, die nur kurz erwiderte ,“Wir sind aus den Niederlanden“. Dann ist die Ampel wieder grün geworden, Ende der Konversation. Für mehr hat es nicht gereicht. Witzigerweise treffen wir sie hier wieder. Die beiden Jungs aus Amerika wollen auch bis Ushuaia, der südlichsten Stadt Amerikas. Sie vermitteln uns in eine weitere Gruppe, die sich über Straßenzustände, Grenzübergänge etc. austauscht. Schwupp sind wir auch in dieser Gruppe. Na ja, gar nicht so schlecht. Waren sehr nett die Jungs.