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Tag: 31     26. Juni 2022

Land USA, Montana
Ort: Harlowton – Clearwater – Harpers Lake Campground
Gefahrene Km: 361
Wetter: Sonne
Grad: 1 – 29

Nach einer eiskalten Nacht brachen wir aus dem ansonsten netten Städtchen Richtung Westen auf. Günther hatte eine tolle Tour abseits der Interstate gefunden. Die Täler wurden kürzer und abwechlungsreicher auch wohnten hier mehr Menschen die Landwirtschaft betrieben. In den Höhen sah man wieder riesige Weiden. Meist Kühe mit ihren Kälbern und sogar Bullenweiden. Große Freiheit für die Tiere. Wir kamen letztendlich in Clearwater an und fanden einen Platz mit Spendenbox. Das bedeutet keine Dusche und Plumsklo. Wild romantisch am Clearwaterriver gelegen. Mitten in der Wildnis, wunderschön. Wir entschieden uns hierzubleiben. Nach dem Abladen, mal kurz auf das Schild am Tisch geschaut: Bärengebiet! Uiuiui, da hatten wir ja gar nicht mehr daran gedacht. Irgendwann musste das ja kommen. Ein paar freundliche Mitcamper versicherten uns, dass sie noch nie einen hier gesehen haben. Na dann…..Ich habe im eiskalten Flüsschen gebadet und Günther hat gekocht. Essenssachen und Müll sicher verstaut und soo gut geschlafen, wie lange nicht mehr. Da verstehe einer die Welt, der vermeintlichen Gefahr so nah -  und nix . Tagsüber sehr heiß und Nachts meist unter 8 Grad. Da muss alles bereit liegen zum nächtlichen frieren.


Tag 32


Land: USA,Montana
Ort: Harpers Lake – Eureka
Gefahrene Km: 297
Wetter : Sonne
Grad: 7 – 29


Also kein Bär da gewesen. Das ist auch gut so. Wir verabschieden uns von diesem romantischen Fleckchen Erde. Wenn hier mal eine Stadt ist, dann sechsspurig mit Massen von Geschäften und Fastfoodrestaurants, die stets sehr gut besucht sind.  Gerade so als wollte man die Menschenleere zwischen den wenigen Städten wieder gut machen. Wahrscheinlich ist das auch so. Heute fuhren wir durch ein wunderschönes Hochtal. Swanvalley. Rechts und links gesäumt von schneebedeckten Bergen. Verschiedene Seen wie an einer Perlenschnur aufgereiht oder von Bob Ross gemalt. Aber ein Cafe am See sucht man vergebens. So etwas gibt es hier nicht. Aber alles wie aus dem Bilderbuch.Wir genießen die Landschaft.  Nur mit vereinzelten wunderschön gelegenen Häusern. Pause ist dann mal wieder an einer Tanke während der Swanlake unberührt 2 km weiter liegt. Als es Zeit für einen Campingplatz wird finden wir nur welche mit Boxen für Selbstbezahlung und Bärenboxen. Dort muss man dann die Essenssachen, auch Kosmetika verstauen, die für einen Grizzly interessant. Also Bärengegend Stufe 2. Wir möchten aber wieder richtig duschen und vor allen Dingen muss ich mal Waschen. Wenn man mit der Hand wäscht werden die Dinge meist nicht trocken, also braucht man eine Waschmaschine. Da stehen wir nun im Wald und wissen nicht wo ein Platz mit diesen Attributen zu finden ist. Aber zwei nette Wanderer mit Internet im Handy finden für uns nach einigem Suchen einen Platz in der Nähe und rufen dort sogar für uns an. Toller Platz, gute Laune, kein Bär und Duschen – alles Bestens.


Tag 33


Land: USA,Montana
Ort:  Eureka
Gefahrene Km: 54
Wetter : Sonne
Grad: 14 – 33
Keine kalte Nacht, man weiß nicht warum, schneebedeckte Berge sind in Sichtweite. Günther hat mal wieder die Kette gespannt und ich neu geräumt. Ja, das ist dann Alltag. Heute Nachmittag sind wir dann noch ein paar Kilometer zu einer Brücke am Koocanusalake gefahren und haben ansonsten nichts gemacht.Die nette Dame von Rapid City hatte uns eine Backmischung geschenkt. Da haben wir versucht so etwas Ähnliches wie einen Pfannkuchen zu backen. Mit mäßigem Erfolg. Essbar, aber nichts fürs Auge. Eine Gruppe Rehe ist hier durch unseren Zeltplatz (wiedermal das einzige Zelt) gestakst, nur um die Hauptstraße gemütlich zu überqueren. Das fällt auch auf, Rehe, die langsam die Straße überqueren. So als sei es ihr Weg, ist es ja eigentlich auch. Aber viele Blutspuren auf der Straße zeugen von unschöneren Vorkommnissen. Bei Tierleichen am Straßenrand haben sich auch noch: Stinktiere, Kojote, Schildkröte und Präriehunde dazu gesellt. Bei Letzteren dachte ich immer, wie schön die nach links und rechts schauen. Bis mir auffiel, dass sie das immer machen aber vor Motorrädern nicht so richtig Angst haben wie vor einem Hund. Das hatte ich auch noch nicht erwähnt, dass die Toiletten fußfrei sind daran kann man sich ja gewöhnen, aber der Platz in Hardin hat den Vogel abgeschossen: 30 cm fußfrei und nur mit einem Duschvorhang als Tür. Das muss man wollen bzw. müssen. Hier ist alles super in Ordnung. Wir sind hier im Trapper und Blockhüttenland. Aber, und das ist äußerst wichtig, das Wasser schmeckt. Vorgestern am Clearwaterfluss ist uns doch wirklich das Wasser ausgegangen. Aber der Fluss hatte ja genug;). Und Wasser schmeckt hier nicht sehr oft. Meist etwas nach Chlor, dann müssen wir kaufen.


Tag: 34


Land: USA/Montana – Kanada/British Columbia
Ort: Eureka – Nähe Radium Hot Springs
Gefahrene Km: 245
Wetter: Sonne, bedeckt
Grad: 25


Wir packen morgens das Zelt zusammen, und wer kommt da? Steffen kommt angedüst. Wir fahren die nächste Etappe zusammen. Der unlustige Grenzer hat sich über mich lustig gemacht, weil ich nicht wusste, dass ich bei jeder Einreise nach Kanada die Arrive-Can-App neu einrichten muss. Und das ist richtig Stress für mich. Steffen hat mich gerettet. Täler Berge alles größer. Wir kommen bis Radium Hot Springs und jetzt schlägt Steffens Stunde, er findet mit seiner App einen traumhaften Platz hoch über dem Columbia River. Ohne WC oder sonst was, aber umsonst. Ab und zu machen wir das ja. Ich musste nur ca. 3Km unwegsame Straße bezwingen. Ich habe einen Kolibri gesehen, den man hier eigentlich nicht vermutet. Kühe laufen hier frei herum und es riecht nach ihren Hinterlassenschaften. Da kommt auch mal der Spaten zum Einsatz. Hier stehen noch zwei Vans. Und ihr glaubt es nicht zwei deutsche Pärchen, die sich auch nicht kannten hier sind. Zu siebt gibt es einen netten Abend, ganz in deutsch. Das tut auch wieder mal gut. Und es waren wirklich nette Menschen. Astrid und Peter, die Globetrotter und Ursula und Richard, mit einem Sabbatical. Nachdem wir eine Bratwurst aufgelegt hatten kam aufgeregt eine Frau im Auto vorbei, die uns von einer Bärensichtung ganz in der Nähe erzählte. Ihr Hund hatte den Bären aufgescheucht. Mit dieser Info war der Platz auf einmal nicht mehr so schön. Aber die neuen Freunde haben uns Bärenspray geliehen und mir ein Bier gegeben. Ebenso hatten wir die Option bei Gefahr ins Auto zu kommen. Dann ging es. Wir haben alles Riechende in den Kofferraum gesteckt und sind dann spät in unser Zelt. Und, wir haben wieder überlebt.


Tag: 35


Land: Kanada/British Columbia
Ort: Nähe Radium Hot Springs -  Canyon Hot Springs
Gefahrene Km: 236
Wetter: Sonne
Grad: 18 – 26
Sind dann noch nicht in den Banff Nationalpark, da Ferienbeginn und Nationalfeiertag ist. Dann ist da sehr viel los. Also machen wir einen kleinen Umweg und fahren den  Transcanada Highway 1 Richtung Kamploops. Enorme Berge, enorme Anzahl von Bergen mit Schnee und Seen und Flüssen und Sturzbäche und es hört nicht auf. Überwältigendes Kanada. Nach einem Pass suchen wir eine Übernachtungsmöglichkeit und finden die auch. Der chinesische junge Mann erklärt uns alles in einer seltsamen Sprache. Missverständnis inklusive. Also müssen wir unser aufgebautes Zelt wieder abbauen, da alles reserviert ist. Trotz hoher Berge sind wir hier nur auf ca. 500m. Das bedeutet Blackfly- und Moskitoparadies. Das hatten wir schon vergessen, wie unangenehm das ist. Also früh ins Bett und im Sitzen auf der Luftmatratze Karten gespielt.



Tag: 36


Land: Kanada/ Briticsh Columbia
Ort: Canyon Hot Springs – Barriere
Gefahrene Km: 314
Wetter: Sonne
Grad: 20 – 30


Von Wegen, alles besetzt, alle Plätze immer noch frei. Die Landschaft wurde sanfter und flacher. Auf dem Highway war viel los und das Fahren machte nicht so richtig Spaß, waren verwöhnt von wenigen Autos. Dafür sind die Züge endlos. Drei Kilometer Zug sind keine Seltenheit und auch auf unserem Platz habe ich einen Zug mit 186 Waggons und zwei Zugmaschinen gezählt. Ansonsten hatten wir noch nie so einen schrecklichen Waschraum. Echt eklig. Mit den Moskitos ging es gerade so.


Tag: 37


Land: Kanada  Britisch-Columbia
Ort: Barriere – Valemount
Gefahrene Km: 265
Wetter: Sonne
Grad: 21-25


Jetzt ging es wieder in die Berge. Wenig Verkehr und Wahnsinnsberge. Ein Tal jagt das andere. Bin wirklich berührt von der Schönheit der Natur. Die Berge strahlen so etwas ewiges aus, wissen, dass ihr Platz in der Welt genau hier ist. Der Hammer aber ist Valemount, ein Wintersportort in einem weiten Hochtal von 30/40 Weißen Bergspitzen umgeben. Nicht so stressig, wie in Österreich. Hier hat alles Platz, die Straßen, Geschäfte die Stadt an sich. Der Tourismus, meist Wanderer der auch im Sommer stattfindet verläuft sich hier. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir finden einen tollen bewaldeten weitläufigen Campground. Unser Platz ist an einem Bach, dem Swift Creek vielleicht 12 Meter breit. Aber er fließt mit so einer Kraft an uns vorbei, dass man staunen kann. Das hier ist ein Bach indem im Herbst die Lachse laichen, wenn sie den langen Weg aus dem Pazifik hierher geschafft haben. Deshalb soll man nicht an den Bach gehen, sicherheitshalber auch jetzt nicht ;). Falls man da hineinfällt ist man eh verschwunden und bei den Temperaturen des Wassers hält man das auch nicht lange aus. Da kommen mir sofort Bilder von lachsfangenden Bären in den Sinn. Ja, auch hier ist natürlich Bärengebiet. Mittlerweile denke ich aber, dass ein Kontakt unwahrscheinlich ist. Und das ist auch gut so. Abends bekommen wir einen motorradfahrenden Nachbarn einen brasilianischen  Kanadier, Alfredo. Er hat seine Gitarre dabei, weil er angefangen hat das Instrument zu lernen und wollte seinen Lernerfolg nicht durch einen Motorradurlaub in Gefahr bringen. Er erzählte uns Reisegeschichten und hatte Schokolade dabei. Wir hatten einen richtig netten Abend mit ihm, Günther wurde leider etwas zerstochen. Ein kleines Video für unser Enkelchen haben wir dann noch gedreht. Die Nacht war laut, wegen des Baches. Aber wir konnten gut schlafen, obwohl ich mal wieder schlecht geträumt hatte.

Alfredo



Tag: 38


Land Kanada Britisch-Columbia/ Alberta
Ort: Valemount – Nähe Jasper
Gefahrene Km: 131
Wetter: Bewölkt, Regen
Grad: 14 - 19

Am Morgen war alles rasch zusammengepackt, man wusste ja nicht, wie lange die Suche nach einem Platz im vollen Park andauern würde. Alfredo sagte uns zum Abschied noch ein paar Worte:“Ihr habt mich berührt und inspiriert“. Danke Alfredo, das war ein wirklich nettes Kompliment. Unterwegs gab es einen Wasserfall, die Rearguard Falls. Die gewaltige Kraft fasziniert mich immer wieder aufs neue. Dies hier war eher ein flacher Wasserfall aber trotzdem gewaltig. An der Seite tranken 10-15 Schmetterlinge. Ich mit der Kamera hin und in Position gebracht. Schwupps kam eine Familie mit Kindern, die „Butterflys, Butterflys“ riefen und angestürmt kamen. Da wurde es nichts mit dem unvergesslichen Bild. Zumindest nicht zum Weiterzeigen. Auf dem weiteren Weg stockte mir nach einer Kurve der Atem. Ein riesengroßer Berg, Mt. Robson 3954m hoch. So beeindruckend auch dadurch, dass er hinter einer Kurve plötzlich und am Ende eines kleinen Tals auftauchte. Das verstärkte den Eindruck von diesem massiven Berg noch, der Höchste der Region. Und dann ging es immer so weiter eine schöne Berglandschaft nach der Anderen. Allesamt tausend Fotos wert. Der Unterschied zu unseren Regionen in den Alpen ist, dass hier wirklich kaum jemand ist auch kein Lokal. In Jasper angekommen, einem weiten Hochtal, ähnlich Valemount von hundert Bergen umgeben wurden wir fast von der Geschäftigkeit des Ortes erschlagen. Wie in den vielbesuchten Alpenorten in Europa. Dann erst mal tanken und einen Kaffee und brauchten WiFi zur Orientierung und um dem einsetzenden starken Regen auszuweichen. Die überaus nette Bedienung gab uns Tipps über Campgrounds und Ausflugsmöglichkeiten mit dem Motorrad. Dem Rat folgend hatten wir nach einem kurzem Einkauf (es gab hier Baguette) einen tollen Platz gefunden. Leider Schotter unter dem Zelt, aber sonst prima. Ein paar Hirsche kamen wie selbstverständlich durch den Platz gelaufen. Die heißen hier Elk, hat gedauert bis ich das auseinanderhalten konnte (Elk, Moose und Deer). Der Platz roch wundervoll ich dachte nach Klee, ließ mich aber durch Sebastian belehren, dass wir in Alberte, dem Land der Wildrose sind und die Wildrose so stark hier duftete. Roch halt gut. Sebastian ein junger Bonner, der einen Kurs in Vancouver belegte und noch ein wenig Zeit hier verbrachte saß mit uns zusammen. Wir teilten Geschichten und hatten einen schönen Abend und konnten unser Essen bei ihm im Kofferraum deponieren. Danke Sebastian.


 Tag: 39


Land: Kanada Alberta
Ort: Jasper
Gefahrene Km. 132
Wetter: Bewölkt, Regen
Grad: 7 - 19
Am Morgen schlenderte eine ganze Hirschherde mit Hirschkühen und Kälbern durch das Gelände. Zwischen den Zelten, die kannten das wohl schon. Wir entschieden uns noch einen Tag zu bleiben, leider mussten wir wieder den Platz wechseln. Dem Rat der Bedienung folgend fuhren wir Seitentäler ab. Tolle Fahrt, mal wieder enge Kurven und zum krönenden Abschluss die Athabasca Falls. Ein Wasserfall, der sich durch eine Schlucht „gefressen“ hat – wunderbar anzuschauen. Anschließend einkaufen und in das Cafe von gestern um der freundlichen Bedienung zu danken und natürlich das verlockende Kuchenangebot zu nutzen.


 Tag: 40


Land: Kanada Alberta
Ort: Jasper - Banff
Gefahrene Km. 305
Grad: 7 – 20


Morgens starten wir in Richtung Banff. Wir treffen dort Brigitte und Jörg, die wir in Deutschland kennengelernt haben. Wir sind, genauso wie Andrea, Dietmar, Steffen, Ossi, Carsten, Gabi und Rudi  ab Halifax unterwegs und haben eine lockere WhatsApp-Gruppe. Und manchmal trifft man sich. So heute auch. Nächste Tankstelle 150 km, da muss der Tank voll sein. Es gibt dann aber auch nichts, außer ab und zu einen Plumsklo. Hier im Naturschutzgebiet gehört die Welt den Tieren, nur der Highway durchschneidet das Idyll. Unterwegs hat Günther einen Schwarzbären entdeckt – ich hab ihn natürlich nicht gesehen. Der Icefield Parkway ist die schönste Straße, die wir je gefahren sind. Unterwegs überschlagen sich die Naturschönheiten. Berge, Gletscher, Wasserfälle, türkisfarbene Seen, und spektakuläre Flusslandschaften und Ausblicke. Beeindruckend war der Mt. Columbia mit seinem riesigen Gletscher und der Sunwapta Fall. Hier fließt das Wasser um eine kleine Insel, bevor es sich in die tiefe Schlucht stürzt. Wahnsinn, bin geflasht. Einen Bären habe ich dann aber auch gesehen, nachdem Günther ihn entdeckt hat. Dafür fand ich eine weiße Riesenbergziege, die hier lebt. Na gut, sie war ganz schön dreckig. Aber ich habe sie gesehen. Der Jasper-Nationalpark ist eher ein weites Tal, während der Banff-Nationalpark enger und steiler wird. Hohe dünne Wasserfälle, die die Felsen herabstürzen. Sehr schön anzuschauen. Lake Louise war wieder plötzlich übervoll. Wie aus dem Nichts ein Touridorf. Alle Parkplätze schon Kilometer vor dem See besetzt. Wir sind dann weitergefahren nach Banff. Hier das gleiche Spiel. Nach einem langen Nichts eine Dorfexplosion der touristischen Art. Macht irgendwie nervös und keinen Spaß. Der Platz war aber außerhalb und großzügig eingeteilt, so dass wir auf Brigittes und Jörgs ( www.tango2south  )Platz ebenfalls unser Zelt aufschlagen durften. Ein netter Abend war vorprogrammiert. Beide sind über Kanada hierher gefahren während wir einen Abstecher in die USA hatten. Ihr Bärensichtkonto war deutlich besser, als das unsere. Wir haben ein Feuer gemacht, aber es wurde trotzdem kalt. Hab richtig gefroren in dieser Nacht und mich mit der Daunenjacke wärmen müssen.

 Tag: 41


Land: Kanada
Ort: Banff Umgebung
Gefahrene Km. 52
Wetter: Bewölkt, Sonne
Grad: 2-19


Wir bleiben trotz Kälte zwei Nächte, es wurde auch wärmer. Wir ließen uns Zeit und redeten viel. Günther hat seine Mopedführung gemacht und ich habe neidisch auf die Luftmatratze der beiden geschaut. Das sah schon besser aus. Jörg hat sich selbst Boxen schweißen lassen, die passten perfekt und sehen auch stabiler aus. Aber ich will nicht meckern, ich bekomme ja in Seattle einen neuen Koffer von Touratech. Obwohl der Benzinkanister auch schon Abriebstellen hat, die nicht sein dürften. Aber so hat jeder seine Schwachstellen und Stärken.  Eine kleine Ausfahrt zu einem See in der Nähe, ein Einkauf, Kochen und ein netter Erfahrungsaustausch mit Brigitte und Jörg am Lagerfeuer rundeten den Tag ab. Es waren wirklich zwei nette lustige Abende. Und Danke für den Platz:)

men at work


Tag: 42


Land Kanada Alberta/Britsch-Columbia
Ort: Bannf – Kimberley
Gefahrene Km. 283
Wetter: Sonne – Regen -Gewitter
Grad: 14 – 25


Wir fuhren am nächsten Morgen fast gleichzeitig los Die einen nach Norden und wir nach Süden. Wiedermal schöne Landschaften, die immer sanfter werden. Trotzdem befanden wir uns noch auf über 1400m. Die Landschaft fiel kurz vor Hot Radium Springs steil ab. Viele Warnschilder und Runaways für LKW´s machten uns immer wieder darauf aufmerksam. Eine Schlucht verengte sich und schwupps wurden wir in der Stadt ausgespuckt. Direkt neben den heißen Quellen. Hier waren wir ja schon vor einer Woche, hatten einen Looping gemacht um den Feiertagsströmen aus dem Weg zu gehen. Dann ging es Richtung Gewitter. Eine Herde von Bighornsheeps stand an der Straße, Batterie leer, kein Bild. Es wurde nicht häßlicher eine auf der einen Seite steile und auf der anderen Seite flachere Landschaft begleitete uns durch das Gewitter. Wir fuhren irgendwann rechts ab und landeten in Kimberley, fanden eine Platz am St. Maryriver. Der gefiel uns allerdings nicht. Schotterplatz, Plumpsklo, kein WiFI und weite Wege. Das Flüsschen schwer zu erreichen. Aber so viel Auswahl gibt es nicht und wir bleiben. Immerhin sind noch Ferien in Kanada. Aber wir können am Tisch Karten spielen, kein Wind, endlich wieder warm und wenig Stechmücken. Wasser schmeckt aber auch nicht und ein „aggressives Reh mit Kitz“ tyrannisiert den Campground. Uns hat es verschont.

Tag: 43


Land: Kanada BC
Ort: Kimberley – Grand Forks
gefahrene Km. 347
Wetter: Sonne Regen
Grad: 19 – 26


Der Tag begann mit tollem Wetter und wir reisen die von Alfredo empfohlene Strecke, den Crowsnest Highway 3 Richtung Vancouver. Wirklich super Strecke. Ein bisschen so wie im Schwarzwald nur ohne Tankstelle (nächste Tanke 80 km) und Städte. Und wenn, dann die geballte Ladung. Der angefahrene Platz ist zu heiß und staubig, so fahren wir weiter, haben ja noch Zeit. Nur um auf dem perfekten Platz zu kommen. In Grand Forks haben wir: Wiese, saubere Dusche/WC, WiFi und gutes Wasser. Der freundliche kleine Ort ist fußläufig erreichbar und es findet doch tatsächlich morgen eine Oldtimerveranstaltung statt. Unser Nachbar steht auch schon mit einem 1947er Mercury da, den wir natürlich gebührend bewundern. Und der Supermarkt ist sehr gut sortiert das ist nicht immer selbstverständlich. Wir gehen ins Städtchen, kaufen ein, nehmen in einem Bistro mit Livemusik Platz. Oh weih, so schlechten Gesang habe ich schon lange nicht mehr gehört und es treibt uns zurück. Hier ist mittlerweile ein weiterer Motorradfahrer, Christian angekommen. Ein deutscher, der seit 2011 mit Unterbrechungen in Kanada lebt. Wir unterhalten uns angeregt bis in die Nacht. Er ist Geologe und hat auch schon im Klondike nach Gold gesucht. Aber nicht so romantisch, wie wir uns das vorgestellt haben, sondern mit Bodenanalysen und schwerem Gerät. War wohl aber auch erfolglos. So ist er als ehemaliger Barkeeper in der E-Smoking-Szene mit der Herstellung von Liquids beschäftigt. Er hat eine Honda Valkyrie und ist mit dem Motorrad innerhalb von 11 Tagen 9.000km gefahren. Ein Eisenarsch wie man in der Szene sagt. War ein politisches Statement gegen die Coronapolitik in Kanada. Wir haben uns angeregt unterhalten, dann kam Jason, der andere Nachbar hinzu. Wir konnten auch im Nachhinein nicht herausbekommen , warum er hier ist, wohin er will und was er so macht. Er redete wirklich irres Durcheinander. Von Geschlechtskrankheiten bis Rodeo war alles dabei. War aber unser bester Freund, welches er immer im minutentakt mit einem Fistbump bestätigt wissen wollte. So fistbumpten wir den verbliebenen Abend. Als er uns dann ein Gramm Pilze anbot und ich dachte, dass das ein bisschen wenig ist, da kam die Erleuchtung. Magig mushrooms, das war es was ihn so konfus machte. Ich lehnte dankend ab. Obwohl hier ist Cannabis legal und auch seit einiger Zeit der Besitz von einer kleinen Menge harter Drogen legal, so Christian. Kaum zu glauben, aber es stimmt.


Tag: 44
Land: Kanada / BC
Ort: Grand Forks
gefahrene Km. 0
Wetter: Sonne 26
Heute gehen wir es gelassen an, bleiben noch eine Nacht. Wir verabschieden Christian, der uns sein Panzertape schenkt – Danke. Anschließend geht´s auf die Autoausstellung. Es ist fast ein Verbrechen, dass wir davon kaum eine Ahnung haben. Camaros, Mustangs, Buicks, Chevrolets und sogar drei VW´s ein Bully, ein Karman Chia und ein Käfer. Das Älteste war von 1932. Heute war die Livemusik richtig gut und wir verweilten eine Zeit, hat Spaß gemacht. Bin noch ein bisschen am Fluß entlang und Günther macht Fischstäbchen. Dann ein bisschen Tagebuch, war einiges nachzuholen und der Tag endet ohne Stress.



Christian hat doch tatsächlich hinten einen Autoreifen verbaut, hier kein Problem und er hält auch 50.000 km

 45. Tag


Land Kanada Britsch-Kolumbia
Ort: Grand Forks - Hope
Gefahrene Km: 388
Wetter: Sonne
Grad: 14 – 25
Flott alles zusammengepackt. Unsere Nachbarn mit dem alten Mercury gaben uns noch wichtige Tipps, wo wir unbedingt Kaffee trinken müssen (in Osoyoos im JoJos). Die Fahrt ging lange durch Höhen, ein bisschen so, wie im Schwarzwald, allerdings mit langgezogenen Kurven. In Osoyoos dann, wunderschön in einem trockenen Weinanbautal mit dem wärmsten See Kanadas hatte JoJo aber sonntags geschlossen. Wir haben trotzdem woanders einen Kaffee bekommen. Anschließend fuhren wir durch ein über 100km langes Tal mit viel Obstanbau. In Hope angekommen wunderten wir uns nicht schlecht, wir waren auf 40 Meter über dem Meeresspiegel und von mehreren schneebedeckten Bergen von 1400 bis 1884 Metern umgeben. Hope liegt am Faser River im Fraser Valley.  Alfredo wohnt hier, wenn er nicht gerade mit dem Motorrad unterwegs gewesen wäre. Wir fanden in einen mit hohen Bäumen bewaldeten dunklen Campground Platz. Unsere Nachbarn waren unschwer zu erkennen indischer Abstammung. Im Gespräch fand ich heraus, dass sie Kanadier waren. Es gibt in Kanada sehr viel Migranten, meist Chinesen, Inder oft in 2. oder 3. Generation. Was auffällt, alle mit denen ich gesprochen habe fühlen sich auch als Kanadier, können auch Besonderheiten ihrer Herkunft (Feiertage etc.) ausleben. Integration funktioniert hier, soweit ich das sehen kann recht gut.



46. Tag


Land: Kanada BC
Ort: Hope – Nanaimo Vancouver Island
Gefahrene Km: 238 + Fähre
Wetter: Sonne
Grad: 20 -24
Von nun an ging es auch nicht mehr höher und es wurde immer städtischer. Wir haben heute die 10.000km voll gemacht. Es ging Richtung Vancouver. Hier fuhren wir über zwei riesige Brücken, die Port Mann Bridge über den Fraser River und die Iron Workers Memorial Bridge. Die kam mir so hoch vor, eine so hohe Brücke habe ich noch nie überquert. Kann aber keine Angaben zu der Höhe machen, hab ich nicht finden können. Dann Richtung Fähre (51can$/Pers.). Motorradfahrer dürfen automatisch ganz nach vorne, wie schön. Der freundliche Mitarbeiter kann doch wirklich ein Wort deutsch. Das fällt hier auch auf, jeder versucht irgendeinen Bezug zu Deutschland zu bekommen irgendwie. Das finde ich eigentlich sehr nett. In Nanaimo angekommen fanden wir den Weg zu unseren unbekannten Gastgebern Brigitte und Peter schnell. So freundliche Menschen in ihrem wundervollen Haus. Rehe grasen ab und an in dem weitläufigen Garten und der Hausherr hat natürlich einen Aufsitzrasenmäher, so wie sich das in Kanada gehört. Wir wurden bestens versorgt und Peter schmiss den Grill an, er hat eine Professur an der Uni und Brigitte betreibt einen Onlinebackshop (ohhappybake.com). Ich konnte meine Wäsche waschen und ein gutes Bett wartete auf uns – Paradies! Die beiden entpuppten sich als phänomenale Gastgeber. Sie leben seit ca. 10 Jahren hier und hatten mit dem Haus einen wirklichen  Glücksgriff. Die Aussicht so toll, man kann bei guter Sicht bis sieben Ebenen an Bergen auf dem Festland erspähen. Auch sie sind überzeugte Kanadier, aber noch mit deutschem Pass. Sie fühlen sich sichtlich wohl hier. Schön, wenn man seinen Platz gefunden hat, egal wo.

Skyline von _Vancouver mit Mt. Baker(USA) im Hintergrund


47. Tag


Land: Kanada
Ort: Nanaimo Vancouver Island
Gefahrene Km: 353
Wetter: Sonne
Grad: 20 -25
Nach einem tollen Frühstück ging es Richtung Westküste. Beste Motorradstrecke ever, zumindest die erste Hälfte. Die zweite Hälfte ging über den Highway. Auch hier sind die Entfernungen weit und oft unbewohnt. Wir entdecken den ältesten Baum der Insel, die weltgrößte Sitka-Fichte mit einer Höhe von über 96m und einem Alter von 700-1000Jahren. Man konnte die Krone nicht sehen. Hier ist kalter Regenwald, die Bäume sehen verwunschen aus, so als müsste ein Gnom hinter einem Baum hervorspringen. Farne, Moose und verwachsene Bäume prägen den Wald hier. Aber auch viel Rodung und Forstwirtschaft. Der Pazifik erwartet uns nicht so richtig, es dauert bis man ihn sieht. Den Geruch hat man schon vorher in der Nase. Somit haben wir heute unseren Trip mit Nordamerikanischer Ost- und Westküste vollendet. Von Halifax nach Fort Renfrew. Brigitte erwartet uns schon mit Essen, wir können gar nicht oft genug sagen, wie wir uns darüber freuen.


 48. TAG


Land: Kanada
Ort: Nanaimo
Gefahrene Km: 207
Wetter: Sonne
Grad: 20
Eigentlich wollten wir nach Tofino, aber die 400km Tagestour hat uns doch mittendrin abgeschreckt. Also sind wir nach einem tollen Frühstück ein Stück nach Norden und dann an verschiedenen Seen so 100 km den Pacific Rim Hwy gefahren. Auch hier war der Mac Millan Provincial Park äußerst sehenwert. Der ursprüngliche Wald mit seinen uralten Bäumen sieht aus wie im Märchenwald. Wir laufen auf vorgegeben Wegen und tauchen in die Stille ein, die hier noch stiller zu sein scheint. Ein mystischer Pfad – wunderschön und beeindruckend. Auf der Rückfahrt noch einen Stopp an der Ostküste von der Insel und Fish and Chips gegessen und die Ruhe am Meer genossen. Die Tochter des Hauses hat heute Geburtstag und die Planung stand noch nicht, so haben wir uns ausgeklinkt, dachten wir. Nach unserer  Rückkehr gab es dann doch ein leckeres Abendessen. Günther hat da noch mal zuschlagen müssen. Aber beim köstlichen Kuchen konnte ich auch nicht nein sagen. Der Abend klang mit netten Gesprächen aus. Die „First Nation“, wie die Ureinwohner hier respektvoll genannt werden hängen rote Kleider an die Bäume um an die ermordeten und verschwundenen Frauen zu erinnern und die orangenen T-Shirts, die man ebenfalls sieht erinnern an die Kinder, die in den Internaten waren, oder darin umgekommen sind. Die vertuschte Vergangenheit kommt auch hier ans Licht, was viele Kanadier beschämt.  Vergangenheitsbewältigung beschäftigt viele Länder.


49. Tag


Land: Kanada – USA Washington
Ort: Nanaimo – Seattle
Gefahrene Km: 295
Wetter: Sonne
Grad: 20
Brigitte und Peter, vielen lieben Dank für eure tolle Gastfreundschaft. Eigentlich haben wir uns nicht gekannt und haben uns nur durch Verkettungen von Umständen kennengelernt. Aber ihr wart super Gastgeber, wir haben das sehr genossen. Danke Danke!  Da hab ich mich doch gerade mal falsch orientiert und so müssen wir an der Fähre 2 Std. auf die Abfahrt warten. Und der endgültige Abschied von Kanada, diesem wunderschönen Land fällt plötzlich schwer. An der Grenze gibt es ebenfalls Wartezeiten, so dass wir unseren Zeitplan, ja wir haben mal einen (BMW Inspektion morgen) und heute zu Touratech nicht einhalten können. Der Koffertausch muss warten, Geschäft zu. Auf Nachfrage wusste eh keiner Bescheid. Mal sehen was das gibt. Ich habe ein Hotel gebucht. Ja, wir waren einen Tag zu früh da. Mit dem Datum ist das so eine Sache, mein Wecker steht auf Freitag. Ernsthaft! Die Campingplätze in Seattle waren besetzt, so ging es in das Hotel. Hier angekommen sehe ich aber überall Leute in den Ecken campen. Da hätte ich mir ja doch keine Sorgen zu machen brauchen. Ist so ein bisschen ein Sperrmüllcamping. Auch muss ein Schwimmbad in der Nähe sein, denn die Damen laufen im Bikini herum, zumindest sehr freizügig. Wenn ich ehrlich bin sitzen wir mitten in der Bronx von Seattle. Das Hotel war halt mit 100$/Tag doch zu billig. Wir hoffen einfach, dass wir überleben. Gehen schnell zum Thai um die Ecke essen, richtig lecker. War das ein Einschussloch da in der Scheibe? Nein, höchstens eine Zwille beruhigt mich Günther. Na dann…...

Holzstämme werden im Wasser transportiert
Unsere Nachbarn


50. Tag


Land: USA, Washington
Ort: Seattle
Gefahrene Km: 45
Wetter: Sonne
Grad: 23
Wir fahren gegen 8 Uhr in die BMW Werkstatt. Der Termin funktioniert, wir treffen Mark „Radioman“(www.radiomanridesttheworld.com) , der auch schon um die Welt gereist ist und plaudern ein wenig. Ebenso  Angela, sie wartet wie wir auf ihr Motorrad. Sie wohnt auf einer der vielen Inseln vor Seattle und lädt uns doch tatsächlich zu sich ein. Sie findet unsere Geschichte interessant und dort könnte ich ja mal wieder richtig kochen. Ich habe ein bisschen über die begrenzte Möglichkeit des Kochens gejammert, wobei ich sagen muss, dass Günther meistens am „Herd“ steht. Wir müssen 3 Std. warten, doch es gibt Kekse und Kaffee und mit dem Frühstück war es ja heute nichts. Jorge ist toll und kümmert sich um alles. Super Werkstatt hier. Zahlen aber 1300$ inkl. neuer Batterie für Günther. Zum Abschied bekommen wir noch alles was geht: Schlüsselanhänger, Nummernschildrahmen, Aufkleber und 2 T-Shirts BMW-Seattle. Danke, toller Laden. Wir werden aber nicht wiederkommen, aus anderen Gründen. Jetzt geht es durch die ganze Stadt zu Touratech. Nick erwartet uns schon. Eine Kommunikation mit Michael von TT Deutschland hat immer noch nicht stattgefunden. Aber er sieht unsere Mails und gibt uns den Koffer und einen Ersatzkanister. Versteht nicht, warum wir das bekommen aber okay, Dinge würden halt kaputt gehen vorallem, wenn man offroad fährt. Wir fahren ja wenig neben der Straße aber jetzt  da geht es mir um meinen Vorteil. Bin froh, dass ich den neuen Koffer bekomme, denn bei dem Sturz hatte sich eine Schraube gelöst, die sich nicht mehr befestigen ließ. Er ist ein richtiger BDR-Freak. Das heißt er fährt alle mögliche und Unmögliche Strecken wo richtiges Können verlangt wird. So weit sind wir da nicht, hätten aber schon mal das Moped dafür. Mit dem Können, das werden wir sehen.
Er bemüht sich wirklich um uns sucht ein Lokal und Geschäfte raus, wo wir ein weiteres nötiges Ersatzteil bekommen könnten. Supernett. Zum Good bye gibt es Aufkleber, Schlüsselanhänger und eine Werbetasse – Danke, toller Laden. Aber dann: Wir fahren zur Space Needle, parken frech direkt davor. Parkplatz 19$, okay, man ist ja nur einmal hier. Eintritt 68$/Pers., okay, man ist ja nur einmal hier. Seattle ist irgendwie teuer. Nach den langen einsamen Strecken können wir diese Stadt auch wieder mal genießen.  Vor dem Turm ist aber das Glasmuseum dran. Als Hadamarerin lasse ich mir das nicht nehmen. So tolle Arbeiten von dem Künstler Chihuly im gleichnamigen Garten. Phantasieplanzen und -organismen in Glas. Erstaunliche Arrangements. Dann die beste Aussicht ever von der Space Needle. Wahnsinns Aussicht mit gläsernen schrägen Wänden an die man sich lehnen soll, denn die Bänke sind ebenfalls schräg. Kostet ehrlich gesagt Überwindung, genauso wie die gläsernen sich drehenden Böden ein Stock tiefer. Die Space Needle ist184,4m und die Aussichtsplattform auf 158,5m. Sie wurde in einem guten Jahr zur Weltausstellung 1962 gebaut. Beeindruckendes Teil. Und der freundliche junge Mann, dessen Oma deutsch ist lässt uns doch tatsächlich umsonst parken, weil im die Geschichte von uns so gut gefiel, Danke Kent. Wir fahren zurück und der Hunger triebt uns zum Thai nebenan. Kurze Wege sind in dieser Gegend ganz gut. Unsere Freunde vom „Campingplatz“ nebenan sind auch schon unruhig. Ein Leben auf der Straße schreit nach Betäubung egal wie und was es mit einem macht. Und wir sehen hier viele gescheiterte Existenzen. In den Staaten geht so etwas auch viel schneller, da die Absicherung wesentlich schlechter ist.





51. Tag

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Land: USA, Washington
Ort: Seattle
gefahrene Km. 0
Wetter: Sonne
Grad: 20
Heute gammeln wir etwas in unserer „Suite“ herum und fahren dann mit dem Bus in die Innenstadt. Angela hat und den Pike Place Market, den ältesten kontinuierlichen Bauernmarkt in den Staaten (seit 1907) als Ziel empfohlen. Ein Markt, der in verschiedene Ebenen stattfindet und unterschiedlichste Waren und Essen anbietet. Am berühmtesten für Blumen, Fisch und landwirtschaftliche Produkte.  Die 33. meistbesuchte Touristenatrakktion der Welt. Na das hätte man besser vorher gewusst. Egal, es war herrlich. In die Menschenmenge einzutauchen, das Flair asiatischer Märkte zu erleben , den geruchreichen Fischmarkt mit seinen Showverkäufen, sich mit dem Symbol des Pike Marktes, dem Schwein zu fotografieren, sowie verschiedenste Geschäfte von Kitsch bis Kleinkunst zu besuchen. Ebenso das erste Starbuckscafe von 1971, hier gegründet und es sieht noch genauso aus. Die Schlange davor war mir zu lang und wir hatten gerade in einem der zahlreichen Läden des Marktes richtig gut gefrühstückt. Anschließen sind wir auf Minors Landing gewesen. Das ehemalige Pier an dem die Goldsucher ankamen. Hier konnten sie auch sofort ihr Geld wieder loswerden. Dieser Tradition folgend gibt es hier unzählige Spielmöglichkeiten, Lokale und ein Riesenrad auf dem Pier. Ebenso auffällig viele Straßenmusiker überall. Das verbreitet eine schöne tragende Stimmung, gefällt uns. Beim Nach Hause Weg sehen wir doch tatsächlich 4 BMW GS, da ist ein Gespräch von Nöten. Vier Mexicaner auf dem Weg nach Alaska und anschließend über die Ostküste zurück. Leute gibts. Wir bekommen eine Einladung von Xavier nach Mexico, klasse. Leider Mexico City, das wollten wir meiden weil zu gefährlich – mal sehen. Und abends doch tatsächlich bei bestem Wlan einen Tatort geschaut, dabei ist erst Samstag. Wo soll das enden….


52. Tage


Land USA, Washington
Ort: Seattle – Nähe Raymond am Willapa River
Gefahrene Km: 295
Wetter: bedeckt
Grad 15-19
.
Schweren Herzens haben wir uns entschieden die Küstenstraße101 zu fahren. Der Yellowstonepark ist durch die Überschwemmungen teilweise geschlossen, da die Hauptschlagader neben dem Fluß nicht, bzw. nur bruchstückhaft vorhanden ist. Auch regulieren sie den Verkehr dann mit geraden und ungeraden Zahlen am Nummernschild. Einige Eingänge sind geschlossen etc.. Ich ärgere mich, dass wir nicht wenigstens den „Old Faithful“ Geysir nachdem wir in Devilsrock waren angeschaut haben. Da waren wir gar nicht so weit weg davon. Also, kein Geysir, keine Bisonherden, kein Yellowstone! Heul…...
Durch die Stadt fahren ist immer nicht so schön, aber wir haben dann Seattle hinter uns gelassen. Auch Landschaftlich nicht so besonders mehr, aber es gab einige Kurven zu fahren. Und endlich - das Meer. Wir fahren an dem Hwy 105, die Küstenstraße entlang bis er auf den 101 trifft. Wir finden einen Rastplatz wo man für 5$ campen kann. Wir hatten schließlich genug Luxus. Sind auch schon zwei irische Radfahrer dort, die bis nach Ushuaia (südl. Stadt Südamerikas)wollen. Gestartet sind sie in Alaska, das ist mal eine Leistung! Aber das  deutsche Pärchen Ursula und Richard, die wir in Hot Radium Springs kennen gelernt haben, hatten das ja auch schon gemacht. Der Platz war toll, am Willapa River gelegen. Auch hier war die Tide noch zu spüren. Nur der Dixiklo war, ich sag mal voll. Es war ein bisschen frisch, dann halt früh ins Bett.


53. Tag

Land: USA, Washington/ Oregon
Ort: Raymond - Barview
Gefahrene Km: 174
Wetter: 13 – 19 Grad


Wir starten an einem düsteren Morgen. Es wird ein wenig bergig, die Strecke wird schöner, Wetter besser,  aber die Straßen auch voller. Es sind immer noch Ferien und das merkt man schon. Eigentlich wollten wir Portland anschauen, aber wir haben jetzt erst mal genug von der Stadt. Die Küstenstraße birg wunderschöne Aussichtspunkte und einige davon Nutzen wir für einen Stopp. Am Silverpoint kochen wir uns einen Kaffee und machen lange Pause. Hier in der Nähe wollen wir bleiben und wir finden einen schönen Campground am Meer. Schön weitläufig wie uns das gefällt. Wir braten den Lachs den wir gekauft haben und Günther macht ein Lagerfeuer. Da lag noch Holz, sonst kostet das zwischen 5 und 10$ für ein Lagerfeuer. Wenn es da liegt darf man sich das nehmen.  Das Meer ist toll und rauh aber eisekalt. Da schwimmt auch keiner, es sind aber nicht viele Menschen am Strand. Wir machen einen Strandspaziergang und warten auf den Sonnenuntergang, der super schön ist, der erste am Meer.


54. Tag


Land: USA, Oregon
Ort: Barview
Gefahrene Km: 0
Wetter: Nebel
Grad 13


Eigentlich haben wir nicht viel gemacht. Ein längerer Spaziergang am Strand und Karten gespielt. Unser Nachbar Steven (65) gab uns reichlich Tipps was wir noch so machen könnten. Er hatte seine Frau vor ½ Jahr verloren und fährt seitdem mit seinem Auto durch die Gegend und schaut sich alles an. Die Bilder, die er uns von den Landschaften zeigt, wo er so war sind schön, aber karg und leer. So fühlt er sich glaube ich auch. Kann ich gut verstehen. Der Nebel kam so plötzlich, dass wir fast den Eingang durch die Düne zum Campground nicht mehr gefunden haben. Da wussten wir sofort, vom Wetter am Meer haben wir keine Ahnung. Die Nebelschwaden zogen angetrieben vom Wind  heftig durch den Zeltplatz. Kalt und feucht  wurde es, währenddessen sich in Deutschland die Menschen mit bis zu 40 Grad abplagen frieren wir hier bei 13 Grad.

55. Tag


Land: USA, Oregon
Ort: Barview – Wakonda Beach
Gefahrene Km: 166
Wetter: Bewölkt
Grad: 13 – 15


Nette Fahrt durch bewaldete Hügel mit ab und an phantastischen Ausblicken. Wir überquerten eine Hebebrücke und wir sahen viele Menschen mit ihren Handys in Position. Wir hielten an „Was wollen die Leute filmen?“, war meine Frage. Hier sind zwei kleine Wale aufgetaucht. Boote sind draußen und wir gesellen uns dazu. Kurz sehe ich einen schwarzen Rücken und mehrere Ausatemfontänen. Das wars. Günther meinte, das könne auch ein alter LKW-Reifen gewesen sein. Alter Romantiker.  Das Wetter spielte nicht mit, es war kühl und feucht. Der gefundene Platz war zwischen dem Highway und dem Meer. Man konnte sich aussuchen, von was das Rauschen kam. Das Meer wie immer toll, der Sonnenuntergang Vom Nebel verschluckt. Aber man will ja nicht meckern. Die Ranger sind hier voll im Einzatz, unser Nachbar hat noch nicht bezahlt. Das macht sie nervös, da liegen die Nerven Blank.


56. Tag


Land: USA, Oregon
Ort: Wakonda Beach – Boice Cope (Nähe Port Orford)
Gefahrene Km: 199
Wetter: Sonne/Bedeckt
Grad: 13 – 19


Am nächsten Morgen, schnell weiter. Es erwartete uns ein Höhepunkt. Die Sealions von Florence. Hier kann man Seelöwen auf der Klippe und in der Höhle beobachten. Als Senior nur 14$. Auf dem Weg zum ersten Point sehe ich Grauwale . Eine Mutter mit ihrem Kalb. Sooooo Schön anzuschauen.  Echte Wale!! Ein seltener Anblick für uns. Günther muss mich schon wegzerren um noch die Seelöwen in der Grotte zu beobachten. Hier fährt man mit dem Aufzug in die Tiefe. Die Tür geht auf und es stinkt erbärmlich. Erinnert an die Fledermaushöhle in Thailand. Der Anblick ist aber klasse. Eine offenen Grotte mit Nebengängen und einem Haufen Seelöwen, die einen Höllenlärm machen. Der Chef war gerade weg und Nr. zwei hatte den Felsen belegt. Bei der Rückkehr konnte der aber etwas erleben, er wurde kurzerhand ins Wasser befördert, noch ein kleiner Nachbiss und die Sache war geregelt. So einfach geht das. Unterwegs kamen wir an den Dunes of Oregon vorbei. Riesige Sandünen am Meer vom Aussichtsplatz eindrucksvoll zu erspähen. Der nächste Campingplatz lag malerisch neben einem See in den ein Flüsschen mündete und das Meer war auch in Sichtweite. Tolle Lage. Der See war warm und hier tummelten sich einige Kitesurfer. Mit einem Spaziergang erkundeten wir die Gegend, super schöner Platz. Das Meer, der See ach wie schön. Wir bleiben zwei Tage.

Oregon Dunes
Blick von Seelöwenhöhle zum Leuchtturm
Grauwal mit Kalb


57. Tag


Land:USA, Oregon
Ort: Boice Cope
Gefahrene Km: 67
Wetter: Sonne Wind
Grad: 13 -20


Der nächste Ort heißt Denmark und besteht aus zwei Häusern. Günther wollte wissen wir lange die Reserve reicht und hat nicht getankt. Die erste Tanke hatte zu, oh Graus. Aber die zweite war schon in Sichtweite. 3  km mit einem Tank. Das ist der Nachteil an diesem Motorrad, der relativ kleine Tank von 15l + Reserve.Wir besuchen Port Orfort und wollen hier in ein Cafe. Ein schwieriges Unterfangen, das drei Anläufe braucht. Gut versteckt finden wir ein Diner und bekommen das Gewünschte. Der Hafen selbst ist sehr klein, aber die Aussicht prima. Verstreute Felsen erschweren den Booten den Weg aufs offene Meer. Aber zum Fotografieren toll. Auch den versteckten Geldautomaten finden wir. Nach dem üblichen Einkauf dann zum Cape Blanco hier steht die Needle, ein dünner Fels in der Brandung und ein Leuchtturm ist in Sichtweite, schön anzuschauen. Der See ist voll mit Surfern aller Art, ist Freitag, da haben die Leute Zeit. Wir teilen uns den Platz ab heute mit Dan, denn es wird voll. Dan hat seine Frau verloren und alles, was er hat, hat er in seinem Auto. Er weiß noch nicht so richtig wie er sein weiteres Leben gestaltet.  Ein weiterer Spaziergang durch die Dünen, bisschen schreiben und der Tag ist rum .  

Links das Meer und rechts der See

58. Tag


Land: USA, Oregon/ Californien
Ort: Boice Cope – Patricks Point, Redwood Forrest
Gefahrene Km: 248
Wetter: Sonne, Nebel
Grad: 12 – 20 Grad


Am Morgen packen wir zusammen und verabschieden uns von Dan. Wir hatten noch ein richtig gutes Gespräch. So ein netter sanfter Mann ist mir selten begegnet. Danke Dan, dass ich dich kennenlernen durfte. Einige gute Aussichtspunkte ließen uns anhalten, es ist immer wieder berauschend die Schönheit des Meeres zu erleben. Nebel zog auf wir machten einen kleinen Abstecher durch den National Forrest Redwood. Wie erhabend, die kleine Straße führte durch einen Wald mit riesigen Bäumen. Es wurde ganz besonders hier, als ob die Bäume nicht nur den Ton verschluckten, sondern auch Aufregung und Anstrengung. Wir fanden einen Platz inmitten von riesigen Bäumen im Nationalpark. Wir wanderten noch ein wenig am Pacific Rim Trail entlang vom Paticks Point zun Weddingrock, den wir auch erklommen. Ein frecher Vogel  versucht Günthers Salzstangen zu stehlen, da war aber schnell die Klappe vom Topcase zu. Da kennt er nix. Wir sind hier wieder im Bären- und Berglöwengebiet, also Essen ins Topcase und die Alarmanlage an. Der weitläufige Campingplatz wurde abends recht kalt. Also sehr früh ins Bett.

Dan
Wedding Rock im Redwoodforrest Nationalpark

59. Tag


Land: USA, Kalifornien
Ort: Paticks Point – Fort Bragg
Gefahrene Km: 282
Wetter: Nebel, Sonne, Nebel
Grad: 12 - 34 -13 Grad


Wir wachen früh auf und es ist neblig, düster, kalt und alles ist klamm. Kalifornien begrüßt uns mit fröhlichen 12 Grad. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Die teure Luftmatratze verliert schon seit Wochen Luft und heute merkt man es deutlich. Die GoPro Hero 9 bleibt ständig „hängen“, einfach ärgerlich.Muss dann immer die Batterie kurz entfernen, dann gehts wieder. Der Nebel löst sich hier nicht sanft auf wie bei uns, der Wind peitscht ihn durch die Bäume und hat immer wieder Nachschub vom Meer. Wir fahren durch die alte Stadt Eureka, die wunderschönen Häuser lassen ihre einstige Bedeutsamkeit erahnen, hier gibt es sogar eine Altstadt.  Wir folgen weiter der Route 101 ins Landesinnere, es wird wärmer. Wir kommen durch „Streets of Giants“ wieder säumen riesige Bäume den schmalen Weg, wir spüren wieder diese besondere Ausstrahlung der Natur an dieser Stelle. „Hier ist ein „Grandfahtertree“, Günther lass uns hier halten“, sage ich durch unseren Sprechfunk  „Soll ich umdrehen?“, antwortet er. „Ach lass mal, sind ja schon vorbei“. So unsere Kommunikation. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es mit 80 Meter der größte Baum der Region war. Das Meiste verpassen wir, wie im wirklichen Leben. Aber das, was wir mitbekommen ist wichtig, weil es im Jetzt liegt. Es wird richtig heiß und vor dem „Drive Thru Chandelier Tree“ in Legget sind es 34 Grad. Und für schlappe 10$/Pers. dürfen wir ihn auch sehen und sogar hindurchfahren, wie der Name schon sagt. Es ist ein 96 Meter hoher Küstenmammutbaum mit 6,4 Meter Durchmesser. Sein Alter wird auf 1800 Jahre geschätzt. 1930 wurde der Tunnel eingeschnitzt. Seit dem fahre hier Autos etc. durch das Loch. Beachtliches Alter, was sind wir jung! Wir verlassen die Route 101 und wechseln auf die Route No. 1, da wir wieder an der Küste entlang fahren möchten. Diese Strecke erweist sich als wahre Traumstrecke bis zur Küste sind es 36 km. Eine kleine kurvige anspruchsvolle Straße, die noch mehr Spaß machen würde hätte ich nicht schon 200 km gefahren. Die Temperatur wechselt von 34 auf neblig feuchte 13 Grad. Wir frieren, der Wind weht stark, die Luft ist sehr feucht. Die Strecke bis Fort Bragg ist genausotoll kurvig dazu aber noch mit phänomenalen Aussichten auf das Meer, wenn der Nebel es zulässt.  Aber wir sind richtig durchgefroren, wir schauen uns an und bei disem Win schon ein Motel heraus und wir gehen ins Motel. Ergo müssen wir auch Essen gehen und mit den Pizzas kommen wir hier nicht klar. Man bestellt sich meist eine für zwei Leute, weil groß. Wir bestellen zwei und sofort , als sie kommen wissen wir , dass es zum Frühstück ebenfalls Pizza gibt. Wir haben Lust auf einen Tatort, aber das WiFi ist zu schlecht.

Redwood


60. Tag


Land: USA, Kalifornien
Ort: Fort Bragg – San Francisco
Gefahrene Km: 334
Wetter: Nebel, bedeckter Himmel
Grad: 12 – 20 Grad


Die morgendlichen 12 Grad machen uns heute wenig aus, da wir die Nacht im im trockenen Motel verbracht haben. Unser Zimmernachbar fährt eine Harley und hat zwei von seinen drei Kindern 2003 bei einem Unfall, den ein Betrunkener verursacht hat verloren. Schlimmes Schicksal. Wir sind kurz vor Mendocino und das soll eine ganz besonders hübsche Stadt sein.
Als erstes besichtigen wir die Russian Gulch, bzw. die Brücke, die darüber führt. Dann fahren wir durch Mendocino. Auf einer Klippe gelegen mit vielen ursprünglichen alten amerikanischen Häusern hat sie eine besonderen Charme. Wir fahren die Straßen ab und spazieren an der Klippe entlang. Wirklich sehenswerter kleiner Ort. Auf ein Wort zu Michael Holm, der in 1969 das Lied „Mendocino veröffentlichte, sogar eine goldene Schallplatte erhielt und ein Haufen Geld damit verdiente. Dieser Hochstapler. Zur Erinnerung, der Text:“ auf der Straße, nach San Fernando, da stand ein Mädchen wartend in der Heißen Sonne. Ich hielt an, und fragte Wohin, sie sagte bitte nimm mich mit nach Mendicino………..Ich fahre jeden Tag nach Mendocino, an jede Tür, klopfe ich an, doch keiner kennt mein Girl in Mendocino….“Zum einen ist San Fernado 820 km von Mendocino entfernt. Das ist, wie wenn man singen würde „Auf der Straße von Koblenz nach Binz (Rügen)… „ Wobei dann Mendocino in Neuhäusel gewesen wäre, tztzzz. Da die kleine Stadt hat nur 707 Einwohner hat wäre es kein Problem gewesen  das „Mädchen“ ausfindig zu machen. Ergo alles gelogen. Ich hör mir keine Schlager mehr an…….. bin enttäuscht;). Die Route No. 1 fürt den gesamten Weg über tolle kurvige Straßen mit immer wieder spektakulären Aussichten von hoch oben. Toll. Wir Machen Pause, wie Günther sich es wünscht: Drei mal ums Moped laufen und die restliche kalte Pizza essen, irgendwo. Wie romantisch, so isser halt. Aber wir stoppen auch noch  mal im Tomales wo wir in einem alten Lokal einen guten Kaffee bekommen, nicht selbstverständlich in USA. Der Kaffee wird zwar ständig nachgeschenkt, aber er schmeckt nicht. Vor San Francisco gibt die Straße noch mal alles, beste Motorradstrecke ever auf unserer Tout Die Route No. 1 von Leggett bis SF! Und dann – Tadaa – die Golden Gate Bridge. Wow bin ich aufgeregt. Wir fahren erstmal Auf einen Aussichtspunkt um sie von oben zu betrachten. Und dann geht es rüber. Ich bin froh, dass Günther so erfahren im Großstadtverkehr ist, er leitet uns sicher durch SF. Die Brücke kostet 8,50$/Fahrzeug und wird durch fotografische  Nummernschilderfassung in Rechnung gestellt. Bin mal gespannt, wann die Rechnung kommt. Dann endlich kommen wir bei Karin und Ralf und Familie an. Wir freuen uns riesig auf die Zeit miteinander. Schön, dass wir hier sein dürfen.  

Klippen von Mendocino
Mendocino
Russian Gulch
Route No. 1