Insgesamt gefahrene Kilometer von Halifax ab:
31146
Bilder hier:
Polarsteps - Von Kanada bis nach Hause
231. Tag
Mittwoch, 11. 01.
Land: Peru
Ort: Pisco - Huacachina
Gefahrene Kilometer: 81
Wetter: Sonne
Grad: 28 – 32
Von Pisco nach Huacachina ist es nicht so weit. Wir folgen der Panamericana bis in das Städtchen Ica, dort biegen wir zur Oase ab. Das Hostel hat Platz und wir richten uns in dem heißen Örtchen ein. Die Oase wird von einem unterirdischen Fluss aus den Anden gespeist, der mineralhaltiges Wasser mitführt und war lange ein Heilbad. Mittlerweile wird zusätzlich Wasser aus Rohren zugeführt, da die touristische Nutzung viel Wasser benötigt. Einer Legende nach betrauerte eine junge Frau den Tod ihres Geliebten, die Tränen verwandelten die Inkagötter in eine Lagune, einen Heiligen Ort Huaca=Heilig, China=Frau. Die Oase ist von bis zu 200 Meter hohen Dünen umgeben. Wunderschön anzuschauen. Bei einem Rundgang buchen wir zugleich eine Sandbuggytour mit Sandboraden und Sonnenuntergang in der Wüste. Holla, da ging es ab. Ich hatte vergessen, wie wild diese Tour war. Mit so einem Sandbuggy kann man sehr steile Sandberge hinauf- und herunterfahren, da ist der Nervenkitzel vorprogrammiert. Mit viel Geschrei rasen wir durch die Wüste, meine Angst ist echt, aber ich beruhige mich auch schnell wieder. Das Sandborden ist klasse hat richtig Spaß gemacht. Der Sonnenuntergang in der Wüste ist umwerfend schön. Nach zwei Stunden und 10€ ist alles vorbei, aber es hat sich wirklich gelohnt! Ganz besonderer Ort.
Tag 232
Donnerstag, 12.01.
Land: Peru
Ort: Huacachina
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 32
Wir verbringen einen zweiten Tag hier und genießen die Besonderheit des Ortes. Schreiben, Spielen, Lesen etc. Sind die Tätigkeiten. Ein entspannter Tag! Was uns immer wieder passiert ist folgende Situation von interessierten Mitmenschen in mehreren Stufen. Stufe eins: Oh, ein großes Motorrad (Hupen, Daumen hoch); Stufe zwei: Oh, aus dem fernen Ausland (zwei Daumen hoch, Hupen); Stufe drei: Oh, zwei gleiche Motorräder (Hä?); Stufe vier: Oh, eine Frau (verstörte Blicke); Stufe fünf: Oh, eine Oma und ein Opa auf Motorrädern (nur die ganz starken halten jetzt noch den Daumen hoch). Und wenn wir Gazellen gleich vom Motorrad steigen, sind die Menschen oft restlos verwirrt. Meist fahren hier junge bis mittelalte Männer mit dieser Art von Motorrad. Da passen wir nicht so ins Schema. Aber die Menschen sind immer freundlich und positiv und das freut uns. Manchmal ist es ein bisschen anstrengend, vor allem wenn ein LKW in meiner Nähe seine Freude zum Ausdruck bringen will und die Hupe, die einen Herzschrittmacher, hätte ich denn einen sicherlich aus dem Rhythmus bringen würde betätigt. Hier gibt es keine Beschränkungen für Lautstärke und Ton, da habe ich schon so manchen Schreck bekommen. Vielleicht stand ich aber auch gerade im Weg.
Tag: 233
Freitag, 13.01.
Land: Peru
Ort: Huacachina - Nazca
Gefahrene Kilometer: 152
Wetter: Sonne
Grad: 28 – 32
Nach einem guten Frühstück verabschieden wir uns von der Oase. Die Panamericana ist hier etwas schmäler. Wir kommen gut voran, nur drei Baustellen verzögern unsere Fahrt. Baustelle bedeutet hier sofort Offroad. Motorräder werden auch bei Halt durchgeschickt. Das bedeutet, dass man in der Baustelle massig LKW-Gegenverkehr hat und es richtig eng werden kann. Aber ich komme gut durch und die anderen natürlich auch. Die kurze Serpentinenstrecke zwischen Santa Cruz und Palpa ist beeindruckend und bietet eine tolle Aussicht auf das folgende Tal. Im Anschluss sehen wir den Aussichtsturm von den Nazca Linien, wir steigen hinauf und können die Kröte/Hände, den Baum, und den Salamander sehen. Steffen fliegt mit seiner Drohne auf Beobachtungsflug, tolle Sache. In Nazca wohnen wir sehr nett und buchen gleich zwei Flüge für morgen (90$) Steffen fliegt mit mir, Günther möchte nicht. Auch wollen wir morgen nach dem Flug noch weiterfahren. Wir nähern uns den Blockaden und benötigen da vielleicht noch Zeit. Bis jetzt hatten wir Glück. Vor uns haben sich Blockaden aufgelöst (zwischen Ica und Nazca war eine) und hinter uns sind welche entstanden. Richtung Titicacasee, Macchu Picchu etc. geht immer noch nichts, es ist sogar schlimmer geworden mit Plünderungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen und leider 49 Toten. Wirklich schrecklich wir hoffen einfach nur, dass wir heil bis Chile durchkommen. Angst haben wir noch nicht, aber Respekt vor der Konfrontation. Wenn wir Glück haben lassen sie ausländische Motorräder durch, was ich schon manchmal gehört habe. Auch sind die Demonstranten hier an der Küste nicht als so aggressiv beschrieben. Einige Hasardeure legen es sogar darauf an und fahren in die schlimme Region, wahrscheinlich für gute Bilder. Darauf können wir verzichten. Beim Steckereinstecken verbrenne ich mir die Hand und der Stecker der Lampe fliegt durch den Raum. Meine Hand ist hat schwarze Stellen von der Stichflamme. FI-Schalter haben die hier nicht, keine Sicherung fliegt raus. Ich habe es überlebt, nur meine Hand kribbelt ein wenig. Wenn ich aus dem Fenster schaue, kann ich auf die Sanddüne, die Cerro Blanco sehen. Ihre Spitze ist auf 2080 Meter und die Basis auf 769 Metern, das ergibt einen nützlichen Abstieg auf Sand von 780 Metern. Es ist die älteste und höchstgelegene Düne der Welt. Ein ganz schöner Sandhaufen. Hier machen die Profis Sandbording, da sind wir raus.
234. Tag
Samstag, 14.01.
Land: Peru
Ort: Nazca - Atico
Gefahrene Kilometer: 268
Wetter: Sonne
Grad: 30
Wir werden vom Hostal abgeholt und zum Flughafen gebracht. Der Weg geht mitten durch den bunten Markt. Hier werden auch die Volksspeise Meerschweinchen lebend zum Verkauf angeboten. Die sind hier größer als bei uns. Ich bekomme doch tatsächlich einen Sticker von Peru im Souvenirshop, da wird sich Günther freuen. Es ist ein wenig windig und nach 15 Min. Flug ist mir richtig schlecht. Der Pilot dreht sich immer um ein Bild, damit jeder auf der jeweiligen Seite ein Bild machen kann. Aber die Linien zu sehen ist wirklich toll. Es sind Scharrbilder in der Wüste die von der Paracas- und Nazcakultur von 800v. Chr. Bis 600 n.Chr. entstanden sind. Sie haben von ihrer mystischen Wirkung nichts verloren und lassen auch viele Fragen offen. Sie sind nur vom Flugzeug aus zu sehen. Mit einer passablen Übelkeit verlasse ich den Flughafen, wir wollen ja heute noch weiter. Kurzes Ausruhen und wir fahren in Richtung Küste erstmal mit nur Wüste um uns. Links von uns die höchste Sanddüne, die Cerro Marca sehen. Ihre Spitze ist auf 1693 Meter und die Basis auf 769 Metern, das ergibt einen nützlichen Abstieg auf Sand von 924 Metern. Dies ist die Höchste Düne Perus und die zweithöchste der Welt. Es gibt unterschiedliche Deutungsweisen. Zum einen die Höhe vom Meeresspiegel aus, zum anderen von der Höhe des reinen Sandberges ohne steinerne Basis. Einige Sandverwehungen auf den Straßen und ein kräftiger Wind lassen uns sehr aufmerksam sein. Auch gibt es hier auf der Hauptverkehrsader Perus viele LKW´s, die es zu überholen gilt. Wir kommen in Atico an, Hostal und Essen finden, das Übliche halt.
235. Tag
Sonntag,15.01.
Land: Peru
Ort: Atico – Ilo
Gefahrene Kilometer: 377
Wetter: Sonne
Grad: 24
Heute erwarten wir die erste Blockade. Aber erst fahren wir eine wunderschön spektakulär kurvige Straße am Meer entlang. Schöner als der Highway No. 1 in Amerika. Die Straße hat wenig Verkehr und führt uns durch unwirkliche Landschaften. Wenn einer glaubt, dass auf dem Mars keine Sonde ist, dann könnte er sie hier finden. Berge, die ins Meer “fließen” durchschnitten für die Straße auf der wir fahren. Gelbe , graue, ockerfarbene, rötliche Wüsten und Berge wechseln sich ab. Eine beeindruckende Landschaft. An einer Raststätte bekommen wir bestes peruanisches Essen. An der nächsten Tankstelle erfagen wir die Situation in La Curva, der vermuteten und durch den Angestellten bestätigten Sperre. Ein Hotel gibt es aber kurz vorher, so wollen wir es versuchen. Und, was soll ich sagen, die Sperre ist weggeräumt. Es muss keine Stunde vorher gewesen sein. Später erfahre ich, dass am Nachmittag ein Versammlungsverbot und der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Da hatten wir Glück. Wir fahren fröhlich weiter, die Landschaft bleibt wunderschön karg. Hostal und Bank finden, Essen findet im Zimmer statt. Die Alarmanlage des vor dem Hostal geparkten Hauses ist schrecklich. Ich zähle 12 verschiedene Arten von Sirenentönen. Von “Wui-wui” über “ooha-ooha” bis hin zu “tatü-tata”ist alles vertreten. Tricky nur, dass der Alarm schon von Hundegebell ausgelöst wird. Keiner kümmert sich um das Auto, wenn der Alarm beginnt, jeder weiß, es war der Hund, wie absurd. Wir schlafen mit den verschiedenen “Melodien” ein. Also Hunde gibt es in Südamerika viele. Um die meisten kümmert sich keiner. Es werden auch viele überfahren, nicht schön und auch nicht ungefährlich, für den Hund und auch für uns.
236. Tag
Montag, 16.01.
Land: Peru - Chile
Ort: Ilo – Putre
Gefahrene Kilometer: 347
Wetter: Sonne
Grad: 29 – 13
Früh fahren wir weiter in der Hoffnung, dass die Sperren in Tacna, die gestern noch da waren sich ebenso aufgelöst haben. Hinter uns gibt es schon wieder neue Sperrungen. Flott fahren wir auf der Panamericana. Vor und in Tacna sehen wir die Überreste von mindestens 20 Sperrungen, die frisch weggeräumt sind. Scherben, Steine, Erdhaufen, abgebrannte Autoreifen, Bäume und alles was auf der Straße stören könnte, liegt noch an der Seite. Straßenfeger beseitigen die Reste. Die Straßen haben schwarze Brandstellen. Nach einer kurzen Pause fahren wir an die 5 km entfernte chilenische Grenze. Auch hier Brandstellen, herausgerissene Seitenpfosten etc.. Aber, die Grenze hat auf! Das weiß man auch immer erst, wenn man es sieht. Gerüchten zufolge sollte diese wie auch die bolivianische Grenze geschlossen sein. Da haben wir einfach richtig Glück gehabt und sind darüber auch sehr froh. Steffen hätte gern mehr Action gehabt, aber auch nur in der Theorie. Der Grenzübergang braucht wieder seine 2-3 Stunden, da fällt mir ein, wie klasse das doch in Europa ist. So selbstverständlich reisen wir durch viele Länder ohne nervige Kontrollen und Zeitverlust. Nach einer Runde in Arica auf der Suche nach einem Automaten fahren wir wieder in die Anden. Wir überwinden innerhalb von 100km eine Höhe von 3460m bis wir in dem Dörfchen Putre landen. Nicht ohne vorher durch die verschlungenen Täler der Anden mit grünen fruchtbaren Streifen, dort wo die Bäche sind zu genießen. Die Berge werden steiler. Gefühlt habe ich hunderte LKW´s überholt. Unterwegs treffen wir ein holländisches Pärchen, das uns ein Hostel in Putre empfiehlt und dort landen wir auch. Empfindlich teuer hier, Familienzimmer ohne Frühstück und WiFi 80€. Zumindest im Gegensatz zu den anderen Ländern. Aber die Zimmer sind nett und zum Abendessen teilen wir uns eine Portion Alpaka. War wirklich lecker.
237. Tag
Dienstag, 17. 01.
Land: Chile – Bolivien
Ort: Putre – Patacamaya
Gefahrene Kilometer: 278
Wetter: Sonne
Grad: 22- 15
Eigentlich wollten wir hier zwei Nächte bleiben, aber das war doch teuer. Probleme gibt es hier auch mit dem Sprit. Keine Tankstelle vor Ort und wir kaufen an einer Versteckten Tanke zusammen 20 Liter, mehr geht nicht. Steffen hat auch schon in Bolivien eine nette Therme, wo wir doch unsere aneinanderhängenden Nächte verbringen könnten, herausgesucht. “Sind die Straßen denn gut?”, war meine Frage. “Sicher, geteert!”, war die Antwort. Wie sich herausstellte war wohl nur der Parkplatz vor dem Haus geteert. Das würden wir nie erfahren. Aber erst fuhren wir durch den Wahnsinnsnationalpark Lauca, der sich über beide Länder erstreckt. Schon bald sahen wir die schneebedeckten Vulkane Parinacota (6380m) und Pomerape (6222m) vor uns mit dem Chungarasee auftauchen. Ein wirklich erhabener Anblick so hohe Berge zu sehen, wobei wir selbst heute unseren höchsten Pass der Reise hier mit 4660m gefahren sind. Vor den Vulkanen stehen wir auf 4500m. Ein paar Kilometer weiter sehen wir eine weiter Vuklankette Guallatire, Cerro Acotango, alles Sechstausender, mit die höchsten Vulkane der Erde. Jetzt erstmal Grenzprozedere 2Std.. Dann die Abbiegung zu dem Thermalort zu dem Steffen uns führt. Die ersten zweihundert Meter gingen ja noch, Waschbrettpiste, die sich still in eine ausgewaschene Piste, mit groben sich nicht verdichtetem Kieselsand üppig gefüllt war, wandelte. Immer in der Hoffnung, gleich wird es Teer fahre ich äußerst angespannt weiter. Steffen, der ja früher Motocross Rennen gefahren ist kommt einigermaßen voran. Ich wusste, dass das der falsche Weg für mich ist, konnte aber nicht anhalten, da ich Angst vor einem Sturz hatte, also fahre ich weiter, drei lange Kilometer. Gott, wie im richtigen Leben, das kommt mir bekannt vor. Günther stürzt hinter mir und dann fliege auch ich in hohem Bogen vom Motorrad. Nur zur Info unsere Motorräder wiegen bepackt weit über 340kg. Günther quetscht seinen Knöchel, ich prelle mir meine Hüfte. Na, prima! Wir müssen zurück, das sieht auch Steffen ein. Ich beschließe nicht mehr zurückzufahren, weil ich es nicht kann. Alle 15 Min. fahren Autos vorbei und ich halte eines an und fahre zurück an die Kreuzung. Die beiden Männer fahren auch hierhin und Steffen fährt mit einem vorbeikommenden, vollbepackten Auto auf der Ladefläche wieder zurück, um mein Motorrad zu holen. Ein Ranger kommt vorbei und ich verstehe nicht, was er will. Irgendwas mit Schreiben. Ich erkläre ihm, dass wir auf dem Weg gestürzt sind. Ein weiteres Auto hält und berichtet, dass der Polizist bei unserem Freund ist. Na, dann ist ja alles in Ordnung, dachten wir. Das dem nicht der Fall war sollten wir noch erfahren. Steffen kommt nicht bei und im Nachhinein erfahre ich, dass der Ranger Steffen festgehalten hat, weil man hier nur mit einer Genehmigung fahren darf. Er wollte Geld sehen. Steffen wehrt sich erfolgreich dagegen, hat aber gedauert. Im nahen Ort Lagunas wollen wir Geld wechseln und übernachten. Aber der Ort ist verlassen. Von dem Paar, dass mich mitgenommen hatte wusste ich, dass ein Geldautomat und eine Tankstelle zwei Stunden weiter entfernt ist. Es hilft alles nichts, wir fahren die Strecke dorthin, nicht ohne, dass Steffen der Sprit ausging. Aber wir hatten ja noch Ersatzkanister mit. Der Altiplano breitet sich vor uns aus, aber nicht so, wie ich gedacht hatte. Ein riesiger Canyon tat sich links neben uns auf gefolgt von einer Landschaft ähnlich dem des Monnumentvalley um anschließend in einen Ort abgestürzter Ufos zu wechseln, so sah es jedenfalls aus. Skurrile Felsformationen und drumherum zupfen Lamaherden am kargen Gestrüpp. Mit drei fast leeren Tanks kommen wir in Patacayama an. Die Tankstelle wird gerade beliefert aber wir wollen hier sowieso übernachten, also wird morgen getankt. In dem hübschen kleinen Hotel gab es nur ein Gericht : Charquekan. Auch in den kleinen Lokalen daneben gab es nur dieses Gericht. Es ist eine alte Inkaspeise bestehend aus: gekochten Maiskörnern, gezupftes Trockenfleisch vom Lama, (sah aus wie Haarbüschel) ein gekochtes Ei, Kartoffel, ein Streifen Käse und eine scharfe grüne Soße. So schlecht fand ich das nicht, war aber gewöhnungsbedürftig.
238. Tag
Mittwoch 18. 01.
Land: Bolivien
Ort: Patacamaya
Gefahrene Kilometer: 5
Wetter: Sonne
Grad: 9 -20
Heute bleiben wir auch hier, brauchen einen Tag zum Ausruhen. Obwohl die Stadt nicht schön ist. Günther kümmert sich gründlich um die Motorräder und ich schreibe. Zwischendurch wollen wir mit unseren leeren MTR´s zum Tanken. Hier erfahren wir, dass wir an dieser Tanke mit einem nicht bolivianischen Kennzeichen nichts bekommen. Das wird sogar Videoüberwacht. Wir wussten ja, dass Bolivien ein bestimmtes System hat damit staatlich subventionierter Sprit nur an Einheimische geht. Das ist ja auch okay, aber für uns schwer zu erkennen welche Tankstelle jetzt auch für Ausländer Benzin hat. Und Tankstellen sind hier rar. Eigentlich muss man immer tanken, wenn es geht. Wir bezahlen das dreifache 1,13€/L an einer anderen Tanke. Aber es gibt dann Privatleute, die Benzin hamstern und dann per Mundpropaganda unter der Hand in Flaschen oder Kanistern verkaufen. Die gilt es zu finden, falls es eng wird. Der Tag plätschert so dahin. Morgen Fahren wir nach Uyuni, die Salzwüste und Steffen will die Yungas bzw. Deathroad fahren, die sich hinter La Paz befindet. Also trennen sich morgen unsere Wege. War nett, wir hatten wirklich viel Spaß miteinander. Auch haben wir noch ein bisschen mit der Höhe zu kämpfen. Grundsätzlich müssen wir wirklich dankbar sein trotz allem die Kondition und Gesundheit zu haben diese Reise hier machen zu können. Wir waren nicht einmal krank, außer dass ich in Banos Rückenschmerzen hatte, die uns das geplante Rafting streichen ließen. Ansonsten lief gesundheitlich alles Bestens. Dafür sind wir wirklich sehr dankbar.
239. Tag
Donnerstag, 19.01.
Land: Bolivien
Ort: Patacamaya – Uyuni
Gefahrene Kilometer: 445
Wetter: Sonne
Grad: 11-23
Heute zeigt sich der Altiplano von seiner bekannten Seite. Unendliche Weiten eingefasst von baumlosen weit entfernten Bergen. Wir fahren immer so auf 3700m Höhe und meistens geradeaus. Erst nach 350 km wird die Steppe hügelig, um in eine weitere Ebene zu wechseln. Ausgetrocknete Bachbette, grasende Lamas, Alpakas, Kühe und Schafe samt Hirten begegnen uns auf unserem Weg. Wir finden auch unterwegs eine Tankstelle, wo wir tanken dürfen. Es ist wenig Verkehr und wir kommen gut voran. Schaffen es doch tatsächlich bis Uyuni, die Salzwüste. Von Weitem kann man den weißen Streifen sehen. In Uyuni ist alles ein bisschen teurer, wir entscheiden uns für den Bahnhof, der zu einem Hotel in der oberen Etage umgebaut wurde. Richtig süß überall findet sich Interieur von alten Zügen. Und die Zimmer sind teilweise denen im Zug nachempfunden. Der Besitzer zeigt mir eines und es gefällt sofort, wesentlich größer als ein Abteil. Auch von Güterzügen sind hier einige Teile verbaut. Die Salar de Uyuni ist mit 160km Länge und 135km Breite die größte Salzfläche der Erde und hat eine Salzkruste von 2 bis 7m. Der gleichnamige Salzsee grenzt an die Stadt. Die Eisenbahn ist in Uyuni allgegenwärtig. In der Stadt finden sich an jeder Ecke alte Loks, Loren und Metallfiguren aus Material von alten Zügen und Loks. Uyuni (3675m) heißt “Platz der Lasttiere”, die das kostbare Gut transportierten. Es gibt nicht nur Salz, sondern auch andere Mineralien und vor allem Lithium. Das Problem ist, dass man für dafür viel Wasser braucht und mit minimalem Niederschlag im Jahr ist es hier sehr trocken. Der Hunger danach wird wahrscheinlich auch hier nicht halt machen. Die Menschen hier leben bescheiden, aber zufrieden in dieser staubigen Stadt. Eine Pizzeria findet sich und Pizza schmeckt meistens überall. Für morgen buchen wir einen Tagesausflug in die Salar de Uyuni. Wie gut, dass wir es ohne Probleme durch Peru geschafft haben. Wie ich den Nachrichten entnehme, geht es da ganz schön rund. Ein Regierungsgebäude brennt und die Blockaden in der App, die diese anzeigt blinken an 40 Stellen rot auf – gar nicht gut. Was haben wir ein Glück gehabt. In gemütlichen Betten, die leicht beim Vorbeifahren der Züge vibrieren schlafen wir schnell ein.
240. Tag
Freitag, 19.01.
Land: Bolivien
Ort: Uyuni
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 30 – 10
Steffen meldet sich, hat die Deathroad gefahren und kommt jetzt doch auch nach Uyuni. Wir haben noch ein Sofa im Zimmer und schnell ist alles geregelt. So schnell kann es gehen, das Wiedersehen. Wir besuchen bei unserer Tour erst den Eisenbahnfriedhof. Viele Dampflokomotiven fristen hier ihr Dasein und rosten leise vor sich hin. Man darf überall raufklettern und wir klettern auch, bis wir die Höhe merken und nach Luft japsen. Na dann, Fotos tun es ja auch. Metallfiguren aus Eisen stehen auch hier, eine Giraffe, Pegasus, Terminator, Alien, Drache und andere Figuren zusammengeschweißt aus Zahnrädern und allem Möglichem Metallschrott. Gefällt uns. Der erste Stopp ist in einer Salzgewinnungsmusteranlage mit vielen Verkaufsständen. Ja, sowas muss sein obwohl es nicht unbedingt schön ist. Im Allrad fahren wir an eine kleine Lagune hier sprudelt das Wasser, was wahrscheinlich auf den vulkanischen Ursprung schließen lässt. Die Übersetzung war schwierig. Der Fahrer spricht nur spanisch, ein französisches Paar spanisch und englisch. Die übersetzen dann freundlicherweise simultan in englisch und das bolivianische Paar freundlicherweise auch in englisch. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Egal, das Wichtigste, wie Länge der Pause verstehe ich selbst in spanisch. Der nächste Stopp ist das Dakarmonument. Die Rallye ist 2014 hier vorbeigekommen und hat das Ding hier aus Salzblöcken gebaut. Dann die Essenspause in einem aus Salzsteinen gebautem Haus nebenan befindet sich der Platz der Fahnen. Hätten wir gewusst wie erbärmlich die deutsche Fahne aussieht, hätten wir eine mitgebracht. Also Aufruf an alle kommenden Besucher aus Deutschland: Fahne mitbringen! Zum Mittagessen gibt es Lama mit Gemüse, Kartoffeln und Reis. Ist lecker! Bis zur Insel Incahuasi mitten in der Salar ist es ein Stück. Auf ihr befinden sich Jahrhunderte alte Kakteen mitten in dem Salzsee, der aber momentan trocken ist. Die Insel wirkt surreal und die Kakteen sehen klasse aus. Wir machen den kleinen Rundgang und können die ganze kleine Insel sehen, wie sie von dem großen Weiß des Salzes umfangen ist. Zwischendurch wurden noch Fotos durch das Spiel mit der Perspektive gemacht. Witzige Fotos und Videos sind so entstanden. Zum Ende hin geht es an die Überflutete Stelle des Salzsees. Hierfür haben wir Gummistiefel bekommen. Und so waten wir in 10 cm tiefem Salzwasser herum. Hier gab es lustige Fotos mit Spiegelungen, ein Gewitter in der Ferne, ein nicht sooo spektakulärer Sonnenuntergang, da dunkle Wolken den Horizont verhangen. Aber die Tour war wirklich interessant. Diese unendliche weiße Weite, das Flimmern des Sonnenlichts über dem Horizont waren beeindruckend. Zurück im Hotel saß Steffen schon mit breitem Grinsen auf dem Sofa. Er macht diese Tour morgen.
241. Tag
Samstag, 21.01.
Land: Bolivien
Ort: Uyuni
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 11-30
Heute passiert nicht viel. Ich wasche, Steffen macht die Tour und Günther liest und kümmert sich um das Wohnmobil in Neuseeland. Mal Vortasten. Wir schlendern über den Markt und gehen essen. Gegen 20 Uhr kommt Steffen zurück und es geht ihm wirklich schlecht. Er hatte die Sonne unterschätzt und ist ohne Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnenschutz unterwegs gewesen. Das hat sich gerächt. Ein Sonnenstich war die Folge und die Nacht für ihn nicht schön. Ich unterstütze so gut es geht, aber durch muss man da selber.
242. Tag
Sonntag, 22. 01.
Land: Bolivien
Ort: Uyuni - Potosi
Gefahrene Kilometer: 208
Wetter: Sonne
Grad: 20 – 14
Steffen geht es wieder viel besser, das freut uns. Wir wollen ja heute weiter nach Potosi und können ihn beruhigt alleine lassen. Wir besorgen noch ein kleineres Zimmer, da kann er sich noch eine Nacht erholen. An der Tankstelle werden wir weggeschickt, kein Benzin für Ausländer. Wir treffen zufällig Herbert und Giesela aus Leverkusen, ein deutsches Paar auf einer 200er. Sie berichten, dass es an der anderen Tankstelle erst morgen wieder Sprit gibt. Na, klasse. Die Lösung folgt auf dem Fuß, um die Ecke gibt es einen Privatverkauf, so Herbert. Dort füllen wir unsere Tanks. Danke Herbert und Giesela. Die Fahrt durch die karge trockene Landschaft ist meistens unspektakulär, kurvig und toll zu Fahren. Viele Lamas, Alpakas, Guanakos und Vikunjas alles Sorten der gleichen Art grasen am Rand. Nach vielen überfahrenen Hunden sehe ich erstmals auch ein überfahrenes Cria (Jungtier). Eigentlich sind sie sehr schreckhaft und laufen weg. Auch gibt es hier Warnschilder von Laufvögeln, den Nandus. Bin erstaunt, denn das wusste ich nicht. Ich habe darauf geachtet, konnte aber keinen sehen. Genauso wie in dem Lauca Nationalpark durch den wir vor einiger Zeit sind. Hier gibt es eigentlich Kondorgarantie, aber leider nicht für uns – schade. Ein riesiges begrüntes Hochtal ergießt sich vor uns, und tausende von Lamas samt Verwandtschaft zupfen am Grün. Sie tragen oft bunte Bommel an den Ohren, was ein Eigentumszeichen ist. Sie werden hier kommerziell als Woll- Milch- und Fleischlieferant gehalten. Der nächste Tankstopp ist in Potosi, man muss immer von der richtigen Seite einfahren, das die Kennzeichen registriert sind, um zu prüfen, dass von Ausländern mehr Geld abgenommen wird. Wir bekommen Sprit und finden unser in der Altstadt gelegenes Hostal. Ein altes Gebäude mit einem wunderschönen Innenhof. Alles liebevoll mit halbantikem Assessor dekoriert. Zu seiner Zeit besaß Potosi (Donner) Mitte des 16. Bis Mitte des 17. Jahhunderts die größte Silbermine der Welt. Der Cerro Rico mit 4782m Höhe dominiert den Ort. Immer noch lebt Potosi von der Silbermine. Ausgebeutet von den Kolonialherren wurde das meiste Silber schon geschürft. 80% allen Silbers auf der Welt stammt von dieser Mine.Wir buchen eine Minentour für morgen. Der ehemalige Reichtum dieser Stadt zeigt sich in dem Centro Historico. Viele Bauten erinnern an die Kolonialzeit. Kirchen, Plätze, Bögen zeugen von dem spanischen Einfluss. Eigentlich schon seit Mexiko ist das so. Die indigenen Bauten waren wohl immer einfach und nicht für die Ewigkeit gebaut. So findet man außer den bekannten religiösen Stätten wie Macchu Piccu etc. keine ursprüngliche Unterkunft der Ureinwohner. Aber das Städtchen ist wunderschön mit vielen Gassen zum Schlendern. Leider ist heute Sonntag und morgen Feiertag, ergo wenig los. Es ist kalt hier und die lange Unterwäsche wärmt mich nachts. Die Gasheizung geht nicht an, es ist mir auch lieber ohne, sie sieht nicht so vertrauenserweckend aus. Tagsüber, ohne Wind kann es sehr warm werden.
243. Tag
Montag, 23. 01
Land: Bolivien
Ort: Potosi
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne, Gewitter
Grad: 20
Um neun Uhr startet die Minentour. Erst werden wir eingekleidet. Überhose, Überjacke, Gummistiefel, Helm mit Licht. Dann geht es zu einer Stelle wo man ein Getränk und Kokablätter als Spende für die Minenarbeiter kaufen kann, das machen wir auch. Im Cerro Rico wird seit Jahrhunderten geschürft, er ist durchlöchert wie ein Käse. Ein riesiger Berg mit Abraum liegt gleich daneben außer dem wertvollen schon über die Jahre Abtransportiertem . Er sinkt mit einer Geschwindigkeit von 0,3mm/Min., nicht ungefährlich für die Arbeiter. Die Mine und der Tourismus ernährt die ganze Stadt. Die jungen Männer arbeiten hier selbständig in kleinen Teams. Mit am gefährlichsten sind die Rückstände nach Sprengungen, das Nitroglycerin liegt in der Luft und schädigt neben dem Staub die Lungen. Mit reinem Alkohol wird der Mund dann ausgespült und er wird auf dem Boden verteilt um die Schadstoffe zu binden. Auch heute am Feiertag wird hier gearbeitet. Die Minenarbeiter schieben mit Muskelkraft die Loren hinaus. Wir bekommen mit, wie eine befüllte Lore aus dem Gleis kippt. Mit Händen und Balken wird sie wieder in das Gleis gehievt. Keine Handschuhe, kein Mundschutz und nur mit Gummistiefeln an den Füßen. Der Berg hat ein 300m tiefen senkrechten gehauenen Schlot in der Mitte, wo ein Kessel mit Abraum hochgezogen wird. Wir werfen dort unser Getränk mit den Kokablättern hinein. Wobei eine Flasche mit lautem Poltern 100m hinunterfällt. Die Arbeiter essen tagsüber nicht und behelfen sich mit Kokablättern, die den Hunger mindern. Alle laufen hier mit dicker Backe herum. Die Blätter werden mit Kalk gekaut um die Wirkung zu erhöhen. Wir stolpern den Gang entlang, waten durch Wasser. Viele Abzweigungen gibt es, einige sind vergittert, um fremde Schürfer abzuhalten. Wir Besucher gehen durch den laufenden Betrieb. Sobald man ein Donnern hört kommt eine gefüllte Lore, die polternd von zwei Männern geschoben wird. Oft müssen wir in dem engen Gang zur Seite springen. Die Lore wird vorher von dem Gang darüber durch holzverkleidete Schütten befüllt. Wir haben Glück und können dies alles sehen und uns auch ein paar Steine mitnehmen. Wir haben einen mit Nickel/ Silber Stein und einen Nickel/Bronze Stein mitnehmen dürfen. Oft schlage ich mir hier hart den Kopf an, man muss auf den Boden schauen, da es mittendrin unter den Gleisen einfach Löcher gibt während aber oben auch ein hartnäckiger Stein, oder eine Leitung sein kann. Wir hatten ja schon eine Dokumentation dazu gesehen, aber dies real zu erleben ist schon bedrückend wie hart die Männer für ca. 200-300€/Mon. arbeiten müssen. Immer den Gedanken an das große Geld mit einer verborgenen Ader zu machen. Ach, wie gut geht es uns in Deutschland. Wir empfinden Dankbarkeit über unser Glück im richtigen Land geboren worden zu sein. In einem Gang sitzt ein Steinteufel, dem die Arbeiter brennende Zigaretten in den Mund stopfen und Kokablätter drumherum verteilen. Der Aberglaube ist hier ein Thema auch um die realistische Angst vor der Gefahr nicht wahrhaben zu wollen. Das war eine sehr beeindruckende Führung.
244. Tag
Dienstag 24.01.
Land: Bolivien
Ort: Potosi - Tarija
Gefahrene Kilometer: 347
Wetter: Sonne
Grad: 11 - 31
Nach einer kalten Nacht reisen wir wieder in die Wärme. Es geht Richtung Süden und auch weiter herunter. Wo Wasser ist, wird es sofort grün und kleine Orte säumen den Weg. Zwischendurch ist dann immer wieder trockene Steppe. Das Gebirge ändert seine Farben von Grau-beige-grün in Rottönen. Viele hochgeschobene geschichtete riesige rote Erdplatten, die alle in die gleiche Richtung weisen und an der einen Seite in die Erde auslaufen. Es wird immer grüner und wärmer. Wir müssen doch noch einen kurzen kühlen Pass mit 3500m überqueren. Die Aussicht ist phantastisch, man kann gefühlt hunderte Kilometer weit sehen. Der östliche Teil der Anden ergießt sich vor uns. Wir können unsere Straße weit verfolgen, ein beeindruckender Anblick. Wir finden auf Anhieb eine Tankstelle und kurz vor unserem Hotel treffen wir zufällig auf Giesela und Herbert, die auf einem anderen Weg hierhergekommen sind. Wir wohnen im gleichen Hotel und gehen zusammen Essen, das war ein schöner Abend. Die Beiden sind schon mit Unterbrechungen lange unterwegs und haben in Kolumbien ein kleines Motorrad gekauft. Da gab es viel zu erzählen.
245. Tag
Mittwoch, 25. 01.
Gefahrene Kilometer: 0
Land: Bolivien
Ort: Tarija
Wetter: Sonne
Grad: 26
Giesela und Herbert fahren “unseren geplanten Weg” schon mal vor. Wir bleiben noch in Tarija, haben wir doch gestern ein Cafe mit leckerem Kuchen gesehen. Auch nehmen wir uns gerne ein bisschen Zeit für die kleinen Städte. Sie hat einen Platz, mehrere Kirchen und viele Geschäfte zu bieten. Hier ist Bolivien ganz anders. Es ist warm und feucht. Ein sattes Grün durchzieht das Tal, es ist fruchtbar, erinnert ein wenig an Ecuador. Auch der Kuchen, wenn auch das Stück kleiner ist als gedacht hält sein Versprechen. An abend bekommen wir dann einen Anruf von Herbert. Ja, Schotter, ja, Baustelle, ja, es wird auch sandig und ja, die Schlucht zum Schluss ist ein wenig eng, sandig und steil. UUps, da bin ich raus. Günther findet schnell einen alternativen Weg 50 km länger aber dafür 1 Std. Schneller. Den nehmen wir uns für morgen vor. Wie sich später herausstellt war das eine sehr gute Entscheidung.
246. Tag
Donnerstag, 26.01.
Land: Bolivien
Ort: Tarija - Villamonte
Gefahrene Kilometer: 278
Wetter: Sonne
Grad: 25 –34
Der Weg ist klasse, durch die letzten Berge Boliviens und auf einmal gibt es auch wieder richtige große Bäume. Wir fahren eine lange Zeit durch ein langes Tal und es geht stetig bergab. Dann folgen wir dem Grenzfluss zu Argentinien, dem Rio Bermejo bis hin zur argentinischen Grenze. Zwei Stunden Wartezeit und dann sind wir durch. In Argentinien wird es mit dem Peso schwierig, das wussten wir. Im Hotel in Villamonte angekommen konnten wir mit Karte bezahlen. Ein nettes Hotel und der Schwager der Rezeptionistin könnte uns auch Dollar in Peso wechseln. Wir hatten ja extra Dollar in Ecuador gebunkert, weil der Umrechnungskurs auf den Banken grauenhaft ist. Man handelt hier mit Blue-Dollar. So eingestimmt auf unsere Schwarzmarktgeschäfte standen wir verwegen da und warteten auf den Dealer. Unsere kriminelle Karriere endete abrupt als erankam und nur unmarkierte Hundertdollarscheine forderte, die auch noch gut aussehen mussten. Also nur 1A-Ware. Unsere Zwanzigdollarnoten, teilweise markiert interessierten ihn nicht. Aber die Dame hinter der Theke hatte noch ein Ass im Ärmel, der Restaurantbesitzer von nebenan. Er kam auch und bejate den Deal. Auf einmal war er verschwunden. Abends im Restaurant wusste er von nichts, war wohl ein Missverständnis. Gut, dass man auch hier mit Karte (+15%) zahlen kann, aber wir hatten immer noch kein Bargeld. Kein Bargeld, kein Wasser und ob man an der Tanke mit Karte bezahlen kann, weiß man nicht. Im Ort gibt es einen ATM dort versuchen wir morgen unser Glück.
247. Tag
Freitag, 27.01.
Land: Argentinien
Ort: Villamonte – Las Lomitas
Gefahrene Kilometer: 428
Wetter: Sonne
Grad: 30 – 41
Wir versuchen am Automat Geld zu bekommen, aber hier gibt es keinen internationalen Automaten. Bei einer anderen Bank, die offen hat versuchen wir es vergeblich noch einmal. Hier hilft uns eine freundliche Mitarbeiterin weiter. Normal wird hier nicht gewechselt stellt sie fest. Aber sie macht eine Ausnahme und hebt von ihrem privaten Konto den Gegenwert zu 85 US$ ab und nimmt von uns 100$. Tja, die Inflation in Argentinien fordert Opfer. Hauptsache wir hatten ein bisschen Bargeld. Fröhlich setzen wir unsere Fahrt auf der schurgeraden Straße fort. Rechts und links grasten abwechselnd Kühe, Schafe, Esel, Pferde aber meistens Ziegen am Straßenrand. So manch eine sprang Richtung Straße. Einige Kadaver säumten den Weg. Fast war es schon ein bisschen langweilig, aber das sollte sich schlagartig ändern. 80km vor unserem heutigen Ziel machte mein Motorrad beim Beschleunigen klackernde Geräusche. Vielleicht ein bisschen zu untertourig gefahren? Dachte ich. Nein, die Geräusche nahmen zu und ich blieb stehen. Das Motorrad ging aus und nicht wieder an. Mist! Wir hatten 41 Grad und nur alle 15. Min. Kam ein Auto vorbei, seit 100 km keine nennenswerte Ortschaft. Wir beratschlagen was zu tun sei. Ich halte ein Auto an und frage nach dem nächsten Mechaniker. Ja, 1 km weiter war die Antwort. Günther hatte gelernt, wie man am Besten ein Motorrad abschleppt – Danke Hechlingen - . Er befestigt eine Schlaufe an seiner rechten Fußraste und die andere Schlaufe des Spanngurtes an meiner linken Fußraste. So wird das Motorrad nicht herumgerissen, sondern nur gezogen. Ich bin ein bisschen ängstlich, aber wir müssen es versuchen. Und was soll ich sagen, es klappt. Nach 1 km erschließ sich ein matschiger Feldweg rechts von uns, der ins Leere zu führen scheint. Nein, es klappt so gut, wir entscheiden uns weiterzufahren. 80km bis in die nächste größere Ortschaft. Das die Straße gut geteert und schnurgeradeaus verlief kam uns zugute. Ohne weitere Probleme kamen wir in Las Lomitas an unser fensterloses Zimmer frustrierte zusätzlich. So, jetzt ging es ans organisieren. Ein Mopedhändler schickt uns zu einem Schrauber. Dieser kommt in unser schmuckloses Hostal und hört sich den Schaden an. Diagnose Motorschaden. Ein weiterer Bekannter deutscher Schrauber hört sich das Video an und sagt das Gleiche. Die nächste BMW Werkstatt ist im 434 Kilometer entfernten Asuncion/Paraguay. In Argentinien ist es sowieso schlechter mit den Ersatzteilen, sagt er. Er versucht eine Lösung zu finden, wie wir dorthin kommen. Ich schreibe Mails an den ADAC, an das Geschäft, wo ich die Maschine gekauft habe und an die BMW Werkstatt in Asuncion mit Google Translater. Da kommen manchmal lustige Übersetzungen raus. Bin gespannt was sie wissen. Der ADAC übernimmt weltweit max. Transportkosten von 300€. Diese kann man dann einreichen, wenn man zu Hause ist. Das war flott. Wir schlafen friedlich in unserer fensterlosen Höhle ein.
248. Tag
Samstag, 28.01.
Land: Argentinien
Ort: Las Lomitas
Gefahrene Kilometer: 9
Wetter: Sonne
Grad: 32
Als erste wechseln wir das Hotel, 3 km außerhalb. Wieder abschleppen! Es ist viel schöner und mit Fenster, wir richten uns auf eine gewisse Zeit hier ein. Dann benötigen wir Geld, der Automat gibt mal wieder international nichts her. Ein Mann schickt uns zu der Tankstelle. Ja, wechseln geht. Wir müssen warten, bis ein junger Mann kommt. Aber, selbes Spiel: nur Hunderter. Er verweist uns an die zweite und letzte Tankstelle im Ort. Hier haben wir Glück und auch zu einem anständigen Kurs. Die Sachen wären schonmal geregelt. Der Händler in Deutschland hat ständig Warteschleife. Ich spreche viermal auf den AB. Hatte ja schon gestern eine beschreibende Mail geschickt und meinen Anruf angekündigt. Aber man glaubt ja gar nicht, was so ein Händler Ende Januar alles zu tun hat. Ist halt eine “Heiße Phase”. Ein Freund hat einen Freund bei BMW und hilft mir schon mal einen Fall anzulegen, denn oh Wunder seiner besseren Hälfte ist das Gleiche in Kanada mit einer 750ziger (gleicher Motor) passiert und dort war es die Steuerkette. Und tatsächlich gibt es bei meinem Modell Probleme damit, wahrscheinlich wegen eines nicht richtig angezogenen Teils im Motor, der teilweise in China produziert wird. Ach, das wars dann mit Made in Germany. Ich hoffe natürlich, dass die Garantie bei Kauf beim Händler über zwei Jahre auf den Motor greift. Habe die Maschine jetzt seit August 2021. Aber wir sind nicht in Deutschland, mal sehen, wie BMW Paraguay reagiert. Wir hoffen das Beste, bis und einfällt, dass Günther das Gleiche besitzt, gleiches Baujahr, gleiches Modell.....Jetzt hoffen wir noch mehr.
249. Tag
Sonntag, 29.01.
Land: Argentinien
Ort: Los Lomitas
Wetter: Sonne
Grad: 34
Wir überlegen uns die beste Vorgehensweise und packen die Koffer um. Ein Motorrad wird bei BMW eine längere Zeit stehen. Wir hoffen, dass wir die Koffer auch dort lassen können. Während der Reparatur werden wir zu den von dort 500km entfernten Iguazu Wasserfällen fahren. Wahrscheinlich aber mit dem Mietwagen. Wir haben die Fußrasten abgeschraubt, für kurze Zeit ok. Aber 1000km? Wir überlegen noch. Der emsige Schrauber aus dem Ort besucht uns nachmittags und hat schon alles geregelt. Für zwei Motorräder möchte er 300US $ haben, hat er mit dem ADAC telefoniert? Wir fahren morgen um 5 Uhr los – keine Widerworte, er hat ja nicht ewig Zeit. Ist ja auch okay, immer besser früher da zu sein. Er kommt heute um 18 Uhr und lädt die Motorräder auf. Im Stillen hoffe ich, dass er auch am Morgen erscheint. Aber, wenn ich eines gelernt habe, dann Vertrauen in die Menschen zu haben. Es ist immer positiv gewesen. Und abends aufzuladen macht ja Sinn. Wer weiß, wie lange die Grenze dauert. Aber er hat schon mit der Grenze “gesprochen”, mal gespannt, ob alles gut geht. Pünktlich um 19Uhr ist er dann da und wir laden die Motorräder auf. Eins oder zwei war der gleiche Preis, deshalb entscheiden wir uns der Einfachheit halber alle beide aufzuladen.
250. Tag
Montag, 30.01.
Land: Argentinien
Ort: Las Lomitas - Asuncion
Gefahrene Kilometer: ? Moped nix, wir 434
Wetter: Sonne
Grad: 30
Um fünf Uhr geht es los, wir fahren in den Sonnenaufgang. Schnurgeradeaus mit einer Abbiegung nach 287km. Pampa halt! Weites Land rechts und links neben uns und viele Rinder, kaum Ortschaften. An der Grenze müssen wir auf die Erlaubnis für die Durchfahrt durch Paraguay bestehen, unser Fahrer war schon durch, also wieder zurück. Ja alles weiß er auch nicht. Ein europäisches Fahrzeug benötigt überall eine Erlaubnis, sonst kann es Probleme bei einem weiteren Grenzübertritt kommen. Trotzdem war dies die schnellste Grenze seit Kanada. Wir fahren direkt zu BMW Asuncion und laden die Motorräder aus. Die Kommunikation der letzten Tage beschränkte sich auf Google Translater und mein “Können”. Hier aus dem Nichts steht ein Deutscher, der hier geboren wurde und gut Deutsch spricht. Wir können so unser Anliegen schnell vorbringen. Tja, ein neuer Motor benötigt 3 Mon. Lieferzeit. Der Schaden hört sich nach Motorschaden an. Wir benötigen eine Bestätigung des Garantieanspruches aus Deutschland. Dies bringen sie zum Rollen. Morgen wissen wir mehr.... Abends sehen wir Gisela und Herbert, die wir schon in Tarija trafen und wie es der Zufall will ist nebenan ein deutscher Biergarten mit Haxe, Gulasch etc., voll von deutschen Devotionalien. Abends schreibt mir der hiesige Werkstattleiter, dass sie einen Motor haben und den Austauschen werden, wenn München das ok gibt. Dem traue ich nicht, aber freue mich doch, wenn das so stimmt, da wären alle Probleme gelöst. Und wir müssten nur warten.
251. Tag
Dienstag, 31.01.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 29
Wir gehen in die Stadt frühstücken und schauen uns die Stadt mit Gisela und Herbert an. Finden eine deutsche Bäckerei, kaufen Brot und entschließen uns im Supermarkt Zutaten für eine Brotzeit zu kaufen, anstatt abends essen zu gehen. Wir finden Leberwurst etc.. Wir merken hier leben viele Deutsche, auch ausgewanderte Querdenker, die nicht mehr in Deutschland wohnen wollen. Nachdem Paraguay eine Impfpflicht für Zuwanderer eingeführt hat, ließ das auch nach, war auch so gewollt. Wenn man den Infos hier glauben mag. Auf jeden Fall ist es hier europäischer und sauberer, als in vielen Staaten Südamerikas. Ich bekomme Nachricht, dass sie immer noch auf die Antwort aus Deutschland warten. Ok, alles braucht seine Zeit. Wir plaudern den ganzen Abend, mal wieder nett.
252. Tag
Mittwoch, 01.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 29
Heute fahren die Beiden ab in Richtung Iguazu. Wir frühstücken zusammen und sind immer noch entspannt, noch..... Herbert fährt bei BMW vorbei und erkundigt sich nach dem Voranschreiten in unserer Sache. Sie kamen eh dort vorbei. Was er dann erzählt, lässt unseren Optimismus in dieser Sache schrumpfen. Nein, noch keine Antwort von Deutschland, nein doch kein Motor da. Alles wieder auf Anfang. Ist meine Tour jetzt vorbei? Wie komme ich weiter? Wie bekomme ich mein Motorrad über zwei Grenzen und mit was? Sind wir ab jetzt getrennt unterwegs? Wie soll das alles gehen? Das stresst mich und ich versuche bei meiner Werkstatt durchzukommen. Die Leute vom MCA Altendiez sagen: ”Das Motorrad muss hier sein, sie können nichts machen”. Danke für nichts! Rufe bei BMW Direkt in München an, um wenigstens die Entscheidung über den Garantiefall zu beschleunigen oder um nach anderer Hilfe zu fragen. Der Kontakt dort ist sehr freundlich nimmt meine Daten auf und schaut, was er tun kann. So sitzen wir hier im Hotel und müssen warten. Keine schöne Sache. Sobald man im “Paradies” bleiben muss, ist es kein Paradies mehr. Wobei, so richtig Paradies ist es hier auch nicht, aber ich möchte nicht meckern, das Hotel hat eine Küche, die wir mitbenutzen dürfen und ist ordentlich. Da haben wir es ganz gut erwischt. Aber ich bin schon am Boden, bei so vielen offenen Fragen.
Dann geschieht das Wunder. Der Werkstattleiter, der deutsch kann, schickt mir Bilder von einem Karton und fragt, ob er mich anrufen kann. Sicher doch. Er hatte den betreffenden Motor schon für mich beiseitegelegt und aus dem System genommen. Deshalb wusste der Mitarbeiter Jorge nichts von dem Motor. Zufällig hatte ein Manager den Motor für seine 850ziger bestellt. Da ihm aber die Lieferung zu lange dauerte hat er sich ein anderes Modell gekauft. Der Motor ist seit 3 Wochen erst da und wurde deshalb noch nicht eingebaut. Wir fassen es nicht, dieses Wechselbad der Gefühle. Jetzt fehlt nur noch die Zusage von BMW und wir könnten in absehbarer Zeit weiter. Auch Istvan, der Werkstattleiter konnte es kaum glauben, dass es so gut zusammenpasst. Das ist wirklich mehr als Glück und all meine Befürchtungen fallen von mir ab. Niemand in Südamerika hat den passenden Motor einfach so herumliegen, nur hier. So eine glückliche Fügung! Wahnsinn, und heute Abend gibt es Gulasch mit Spätzle im deutschen Lokal nebenan. Das wird gefeiert wir sind so froh.
253. Tag
Donnerstag, 02.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 15
Wetter: Sonne
Grad: 29
Wir fahren zu BMW und schauen uns das genau an. Der Motor hat einen Schaden am Kolben (Bilder in Polarsteps). Es sei die Folge vom Tanken mit zu niedriger Oktanzahl. Wir haben wenig Ahnung, aber wir wissen, dass der Motor auf vielfältige Weise bei vielen anderen Probleme macht. Wir hoffen, dass die Garantie auf den Motor greift, da ich das Motorrad erst vor 18 Monaten beim Händler gekauft habe. Wir haben an der Tankstelle immer das teuerste Benzin genommen und heiß geworden ist der Motor auch nicht. Wir haben da zu wenig Ahnung um uns eine Meinung bilden zu können. Wir sind einfach nur froh, dass wir Licht am Ende des Tunnels haben.
254. Tag
Freitag, 03.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 30
Heute, sowie die nächsten Tage sind Tage des Wartens. Wir schauen uns die Stadt an. Finden den deutschen Bäcker wieder und gehen an den Hafen. Allgegenwärtig sind die Matetee-Trinkenden Menschen mit Thermoskanne, Becher und Kräutersud sowie die passenden Kräuterstände dazu. Ich lese nach, dass die im Rauch getrockneten Blätter krebserregend sind. Das meinte wahrscheinlich unser Transporterfahrer Juan, als er sagte das dies nicht gut sei. Die Kommunikation mit ihm lief über Google Translater, was manchmal recht lustig war. Gut, dass wir im Hotel die Küche mitbenutzen dürfen, so klappt das mit dem Kaffeekochen und Essen ganz prima. Und, Tadaa: BMW genehmigt den Schaden als Garantiefall. In der Gebrauchsanweisung sei die Beschreibung über Oktanzahlen unzureichend, egal was, wir sind erleichtert!!!
255. Tag
Samstag, 04.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 29
Tja heute ist nichts angesagt. Wir spielen ein wenig, telefonieren und langweilen uns. An eines muss ich denken. Wir haben wirklich viel Glück gehabt, allein schon, wenn ich an all die überfahrenen Tiere denke, die ja auch vor unser Motorrad hätten springen können. Aber bei all den Waschbären, Rehen, Hunden, Katzen, Lamas etc. war nie ein Huhn dabei und die gibt es hier zu Tausenden. Zufällig stoße ich auf den Grund. Hühner meiden freie Flächen, sie brauchen immer ein nächstes potentielles Zielversteck. Das bietet die Straße nicht, hier ist freie Fläche, die gemieden wird. Dies machen sich im Übrigen auch die Freilandhühnerhalter zu nutze. Eventuelle Büsche oder Unterstände sind für ein “normales” Huhn zu weit weg. Nur ein paar wenige von 10.000 trauen sich heraus. Es wäre auch teuer so viele Hühner abends wieder in den Stall zutreiben. So nutzen die Hühnerbauern wissentlich das Naturell des Huhns. Haben genug Freifläche für die Benennung “Freilandhaltung”, die die Hühner aber nicht nutzen können. Und der Verbraucher zahlt mehr für Ei und Huhn ohne entsprechende Gegenleistung. Tja, Reisen bildet.
256. Tag
Sonntag, 05.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 29
Wartetag! Lesen, Waschen, Schreiben, nach Visum, Flügen und Wohnmobilen für Neuseeland schauen usw.............
257. Tag
Montag, 06.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 31
Wir sitzen auf heißen Kohlen, BMW hat sich noch nicht gemeldet. Ich frage nach, per WhatsApp, möchte ja nicht aufdringlich erscheinen. Die Antwort kommt prompt, aber nicht so wie wir das erhofft hatten. Das Motorrad hätte im Besten Fall ja schon am Samstag fertig sein können. Jetzt aber wurde festgestellt, dass der neue Motor eine andere Teilenummer hat als der auf meinem Motorrad montierte. Es wird geprüft, ob eine Anpassung erforderlich ist. Ich weiß nicht was das bedeutet, was wenn die Anpassung nicht möglich ist? Oder keinen Sinn macht? Wir bangen mal wieder, das war es dann mit morgen Abfahrt Richtung Iguazu! Warten.....warten........
258. Tag
Montag, 06.02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 31
Wir sitzen auf heißen Kohlen, BMW hat sich noch nicht gemeldet. Ich frage nach, per WhatsApp, möchte ja nicht aufdringlich erscheinen. Die Antwort kommt prompt, aber nicht so wie wir das erhofft hatten. Das Motorrad hätte im Besten Fall ja schon am Samstag fertig sein können. Jetzt aber wurde festgestellt, dass der neue Motor eine andere Teilenummer hat als der auf meinem Motorrad montierte. Es wird geprüft, ob eine Anpassung erforderlich ist. Ich weiß nicht was das bedeutet, was wenn die Anpassung nicht möglich ist? Oder keinen Sinn macht? Wir bangen mal wieder, das war es dann mit morgen Abfahrt Richtung Iguazú! Warten.....warten........Vielleicht disponieren wir um und fahren mit einem Mietauto zu den 400 km entfernten Iguazú-Wasserfällen. Dann hätte BMW Zeit und wir könnten dann von hier aus wieder mit den Motorrädern starten und in Salta die 1000km Inspektion machen. Mal sehen.......Dann die Erlösung: Das Motorrad wird morgen fertig sein. Einige Anpassungen betrafen lediglich den Kühler. Prima!
259. Tag
Dienstag , 07. 02.
Land: Paraguay
Ort: Asuncion
Gefahrene Kilometer: 15
Wetter: Sonne
Grad: 36
Bis nachmittags das Übliche gemacht - nix. Dann gegen 15 Uhr sind wir zu BMW gefahren und das Motorrad hört sich gut an. Wir sind so froh, dass alles sich so zum Guten gewendet hat. Nur das mit den Reifen hat nicht funktioniert. Der Motor fährt sich geschmeidiger und ich bekomme immer den Leerlauf rein. Das war vorher nicht so. Froh fahren wir ins Hotel zurück. Nur die Warnleuchte verunsichert mich. Denke, dass es vielleicht an der schwachen Batterie liegt. Das wird morgen geklärt. Wir haben für Iguazú umgepackt, wir kommen ja wieder zu der 1000er Inspektion hierher. Zwei Koffer können wir im Hotel lassen und die zwei Taschen mit dem Campingkram haben wir bei BMW deponiert.
260. Tag
Mittwoch, 08.02,
Land: Paraguay - Brasilien
Ort: Asuncion – Foz de Iguazú
Gefahrene Kilometer: 337
Wetter: Sonne
Grad: 39
So erleichtert geht es morgens los. Nicht ohne bei BMW nochmal wg. Der Warnleuchte nachzufragen. Die bezieht sich auf den SOS-Notruf. Bei dem Neustart wurde dieser aktualisiert und diesen Dienst gibt es hier nicht. Mit dem Menu ist es herauszufinden auf welches sich die Warnleuchte bezieht. Das wusste ich, hab es aber nicht richtig gemacht. Jetzt weiß ich, dass es nicht wichtig ist – gut. Der Weg nach Brasilien geht meist schnurgeradeaus. Die ersten 75 Km sind stockend wg. viel Verkehr und später wegen einer ewiglangen Baustelle. Dann geht es aber zweispurig mit zügiger Geschwindigkeit flott weiter. Die Grenze ist jetzt wirklich die schnellste in Südamerika. Das Motorrad muss nicht registriert werden, ich kann es kaum glauben, und der Pass ist schnell abgestempelt. Über die Brücke der Freundschaft geht es mit extrem vielen Mopeds (meist Mopedtaxis) und Autos nach Brasilien. Aber die Sprache...portugiesisch kling für mich wie Russland-Spanisch. Jetzt merke ich erst, wie gut ich spanisch verstehe. Aber Obrigada (Danke) und Dom Dia (guten Morgen) bekommen wir hin. Hier finden wir schnell unser Hotel, das uns Gisela und Herbert empfohlen haben, sie sind auch selbst noch eine Nacht hier. So wird es wieder ein Plauderabend, es ist das dritte Treffen im dritten Land. Danach fahren wir aber in unterschiedliche Richtungen. Da muss das nächste Treffen in Deutschland stattfinden. Wir wohnen im Zentrum und haben alles nah bei uns. Erfreulicherweise haben wir ein kleines Apartment mit Küche, da ist der morgendliche Kaffee gesichert. Brasilien scheint noch aufgeräumter zu sein. Aber das hier ist auch eine Touristenstadt, denn die berühmten Wasserfälle sind nicht weit.
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