Neuseeland, here we are......
290. Tag
Donnerstag, 09.03.
Land: Pazifischer Ozean
Ort: Flugzeug
Wetter: nicht da
Grad: ?
Heute fliegen wir von Chile aus los. Der Flug startet um 0:20Uhr. Wir fliegen über die Datumsgrenze aus der Vergangenheit in die Zukunft und werden in Neuseeland immer 12 Std. vor der Zeit in Deutschland sein. Dies ist die längste Nacht in unserem Leben, zeitlich gesehen. Sie startet gegen Sonnenuntergang in Chile am Mittwoch um 19:20Uhr ……
291. Tag der Reise
Freitag, 10.03.23
Land: Neuseeland - Nordinsel
Ort: Auckland – Orewa
Gefahrene Kilometer: 63
Wetter: Sonne
Grad: 22
…….und endet am Freitag mit dem Sonnenaufgang in Neuseeland 7:00Uhr Ortszeit Neuseeland. Realistisch sind das 19 Stunden Nacht, da wir mit der Nacht 12 Std. nach Westen fliegen. Irre, muss an einen Buch von Stephen King denken, „Die Zeitfresser“ oder so ähnlich hieß der. Am Flughafen schnüffeln Hunde am Handgepäck und an den Koffern. Da geht es wohl nicht nur um Drogen, sondern auch um Lebensmittel. Ein Inselstaat hat besonderen Status in Bezug auf Krankheiten etc. Siehe auch die Kaninchenplage, (oder waren es Hasen) in Australien, die das Ökosystem dort durcheinander bringen. Die Abholstation für den Campervan ist 450m entfernt, da laufen wir. Das dachten wir, aber es gibt keinen Fußweg. Alle hupen uns an und ein Busfahrer erbarmt sich und nimmt und mit an die Pickup-Station. Hier fährt uns eine freundliche Kleinbusfahrerin an unser Ziel in Sichtweite, für 5€. Hier geht dann alles sehr schnell und nach herunterladen einer App und einer Einweisung geht es in das „Linksfahrgebiet“. Etwas übermüdet fahren wir nicht weit, gehen einkaufen und halten uns so gut es geht wach. Hier am Meer ist es entspannt und angenehm. Und wir kochen mal wieder selbst. Wir schaffen 19Uhr, schon mal ganz gut.
292. Tag
Samstag, 11.03.
Land: Neuseeland
Ort: Orewa – Opononi
Gefahrene Kilometer: 236
Wetter: Sonne
Grad: 20
Wir starten in Richtung Norden und nehmen die Strecke an der Westseite. Das wär mal eine gute Motorradstrecke muss ich sofort denken. Ich habe echt Probleme, vor allem als umgeschulter Linkshänder mit dem Fahren auf der Linken Seite und mit diesem breitem Gerät. Die Straßen sind erstaunlich eng und nach fast 39.000 km am Stück rechts fahren fällt es mir selbst als Beifahrer schwer links ohne Lenkrad zu sitzen. Günther steckt das weg, muss nur ab und zu mal „Links“ rufen. Kreisel sind dann doch noch verwirrend. Für Touristen haben sie dann auch ab und an mal Pfeile auf den Boden gemalt. Brücken sind oft einspurig auf den Strecken. Die Landschaft benötigt eine neuen Ausdruck der Superlative. Es ist sehr hügelig und kurvig und wir machen bei dem zweitgrößten Baum der Insel einen Stopp mit einer kleinen Wanderung dorthin. Hier begünstigt das subtropische Klima den Baumwuchs und es gibt hier richtig große Bäume. Wir bestaunen dem Baum „Te Matua Ngahere“ mit 29,9m Höhe und einem riesigen Stamm von 16,41m Umfang ausgiebig. Imposant, wie er so mitten im Wald auftaucht. Vor dem Wanderweg gibt es eine Schuhreinigungsstation um dem „Rost“ vorzubeugen, dem schon einige Riesenbäume zum Opfer gefallen sind. Ein paar Kilometer weiter steht der größte Baum NZ´lands, der „Thane Mahuta“, der „Lord of the Forrest“ mit 51,5m Höhe und einem Umfang von 13,8m. Er soll 2000 Jahre alt sein. Das ist wirklich der älteste Baum, den ich je gesehen habe. Majestätisch ragt er vor uns auf. Der maorischen Sage nach hat er als Sohn der Bäume „Ranginui (Himmelsvater) und Papatuanuko“ (Mutter Erde) die Eltern getrennt um mehr Licht, Raum und Luft zum Leben zu haben. Tja, was Wahres dran. Wir folgen dem Weg nach Norden durch eine in den verschiedensten Grüntönen variierende leuchtende hügelige Landschaft mit skurrilen Bäumen und vielen Kühen. Alles wirkt beruhigend. Kein Müll auf den Straßen, keine Gitter, keine Zäune mit Stacheldraht vor den putzigen, bunten Holzhäusern. Das fällt uns gleich zu Anfang schon auf. Alles wirkt recht friedlich. Uns so ist es auch hier. So freundlich die Mexikaner, Süd- Zentralamerikaner doch wirklich waren eines hatten alle gemeinsam. Das Einsperren in die eigenen vier Wände, kein Tür ohne Zusatzschloss, Gitter Ausleuchtung oder Kamera. Sicherlich nicht grundlos, deshalb kann dies auch bedrohlich wirken. Uns fällt es jetzt wieder mal so richtig auf. Wie schön, dass wir das in Deutschland, zumindest da wo ich wohne, es auch nicht nötig haben uns so extrem wie in Amerika einzusperren. Dann eröffnet sich eine große Bucht vor uns mit einer Düne gegenüber und einem Pier. Hier in der Nähe bleiben wir über Nacht. Wir parken auf einer Klippe mit Blick auf die Bucht – toll. Einige Maori feiern hier und laden uns auch gleich zum 21. Geburtstag des Sohnes ein. Ich, ganz begeistert :“ Eingeborene führen uns in die Kutur des Landes ein, da muss ich hin“. „Die wollen nur Lärm machen und uns beschwichtigen“, sagt Günther. Tja, was soll ich sagen, er sollte Recht behalten. Aber das Essen war ursprünglich. Jeder bekam einen vorbereiteten Teller mit drei Sorten Fleisch, Kartoffel, Kürbis, Süßkartoffel und so etwas ähnlichem wie Semmelknödel. Ebenso Pudding mit Vanillesoße, wir würden dazu trocknen Kuchen mit Vanillesoße sagen. Toni, die Gastgeberin war nett und interessiert. Dies war ein Free Campground, man warf Geld in einen Container. Die Nacht war geprägt von Rap-Musik und durchdrehenden Reifen. Am nächsten Tag sahen wir die Spuren im Gras. Hier mal wieder von Vorteil, dass ich nicht so gut höre.
293. Tag
Sonntag, 12. 03.
Land: Neuseeland
Ort: Opononi – Takatukaland, nein Tapotupotubay
Gefahrene Kilometer: 250 km
Wetter: bewölkt
Grad: 15 – 25
Ach, wie schön auf der Klippe, die ganze Nacht hab ich geträumt, wir stürzen ab. Auch ist der Plumpsklo „stark benutzt“. Wir haben zwar eine Toilette im Camper, aber wir wollen die eigentlich nicht nutzen, wer scheißt schon gern in einen Schrank. Mal sehen wie lange wir das aushalten. Wenn man im Camper eine Toilette hat, dann darf man an allen ausgewiesenen Stellen über Nacht halten, ansonsten nicht. Da es vor einiger Zeit hier gewaltige Stürme gab ist die SH1 gesperrt und wir müssen mit der Fähre übersetzen. Wusste gar nicht, dass es hier so viele Sanddünen gibt. Immer wieder blitzt zwischen grünen Hügeln hellgelbe Dünen und das Meer auf. Wir stoppen am „90 Mile Beach“ und machen eine Kaffeepause. Passieren die „Giant Sand Dunes“ und kommen schließlich nach langer Strecke ohne Zivilisation an dem nördlichsten Freedom Campground in Tapotupotu Bay über eine 3 km lange Schotterstraße an. Was für ein gesegnetes Plätzchen. Eine handvoll Camper sind hier an diesem wunderschönen Stückchen Erde. Ein Flüsschen fließt in das türkisfarbene Meer. Wir stehen keine 20m vom vielleicht 250m breiten Strand weg. Ich schwimme eine Runde in dem erfrischenden Nass. Wir kochen, lernen einen Deutschen, der seit 11 Jahren in Australien lebt und mit dem Fahrrad die Süd- und Nordinsel abgefahren ist, kennen. Er hat heute seine Tour komplettiert. Da spende ich doch ihm zur Feier des Tages mein letztes Bier. Da ist die Freude groß. Plauderabend in deutsch angesagt. Und dann das Unerwartete, das letzt mal bewußt habe ich das vor dreißig Jahren im Hunsrück gesehen. Den Atemberaubenden Nachthimmel. Da dies hier ein Naturcampingplatz ist gibt es kein künstliches Licht. Der absolut dunkle Ort lässt den sternenklaren Himmel erstrahlen. Gewaltig zieht sich Milchstraße über das ganze Firmament, man kann das Kreuz des Südens erkennen und viele andere Sterne, die ich mithilfe einer App benennen kann. Es erinnert mich auch stark an meine Kindheit, wo noch nicht die Lichtverschmutzung so stark war und man wirklich den ganzen Nachthimmel sehen konnte. Ich kann mich gar nicht sattsehen, lass die Gardinen auf und blicke bis ich einschlafe nach den Sternen. Morgen wird fotografiert, zumindest versucht was Blende und Verschlusszeit des Handys hergeben.
294. Tag
Montag, 13. 03.
Land: Neuseeland
Ort: Tapotupotu Bay
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: bewölkt, Sonne
Grad: 14 – 22
Nichtstun, Schreiben und Strecke raussuchen ist angesagt. Thomas, der Radfahrer hat uns mit Tipps versorgt. Und auch Manfred, der Bruder meiner besten Freundin, der hier lebt, hat uns mit Vorschlägen eingedeckt. Ihn werden wir auch noch besuchen. Ach, der Platz ist einfach himmlisch, bis auf die Stechmücken, die gestern Abend über uns hergefallen sind. So ganz dicht ist das Moskitonetz wohl doch nicht, oder die kleinen Biester haben einen anderen Weg gefunden. Wir werden es herausfinden und uns in dem nächsten Supermarkt mit hiesigem Mückenschutz eindecken. Der ist zwar noch 100km entfernt, aber egal. Wir laufen einen Teil des Trails entlang, der zum Cape führt. Eine tolle Aussicht auf unseren Platz. Wir spielen etc. Abends ist der Himmel leider leider bedeckt.
294. Tag
Dienstag14.04.
Ort: Tapotupotu Bay – Cape Reinga - Russel Orongo Bay
Gefahrene Kilometer: 232
Wetter: Sonne, bedeckt
Grad: 14 – 23
Cape Reinga sehen wir am frühen Morgen, der nicht ganz nördlichste Punkt Neuseelands. Auf der einsamen Strecke wieder zurück sehen wir viele kleine überfahrene Possums. Bevor wir den Campingplatz anfahren, schauen wir uns noch den Rainbowfall an. Ein beachtlicher 27m hoher Wasserfall an dessen Fuß man baden kann. Wir fahren malerische Buchten ab und suchen uns einen Platz aus, an dem Kiwibeobachtungen möglich sind. Wir haben extra die Fähre genommen. Abends streifen wir durch den dichten Wald, um die nachtaktiven Kiwis im Dunkeln zu finden. Bisschen Angst, dass wir uns in dem unübersichtlichen Gelände im Dunkeln verlaufen, hatte ich schon. Wir hatten eine Rotlichtlampe dabei, um sie nicht zu verscheuchen. Aber wir haben keine gesehen, nur gehört. Ich hatte mir vorher den Laut noch angehört. Immerhin!
296. Tag
Mittwoch, 15. 03.
Ort: Russel, Orongo Bay - Orewa
Gefahrene Kilometer: 219
Wetter: Sonne
Grad: 14 – 23
Wir sind viele vielen Kurven durch ein eher einsames Gebiet gefahren. Dutzende überfahrene Possums liegen auf der Straße. Ursprünglich gab es in Neuseeland keine Säugetiere, bis auf zwei Fledermausarten. Die Inseln trennten sich schon ganz am Anfang vom Superkontinent Gondwana. Deshalb entwickelten sich hier flugunfähige Laufvögel, wie der nachtaktive Kiwi und der Moa. Letzterer ist schon ausgestorben. Des Weiteren gab es hauptsächlich Echsen und Insekten aber keine Schlangen. Im 19. Jahrhundert wurden die Possums eingeschleppt. Sehen den Chinchillas etwas ähnlich und haben hier keine Fressfeinde (80.000.000 gibt es), essen aber gerne Eier und Kleingetier. Deshalb sind sie eine große Gefahr, wie auch die Katzen, Hunde, Frettchen und Ratten für den vom Aussterben bedrohten Kiwi. Die Regierung geht den Fressfeineden des Kiwis an den Kragen. Hunde dürfen oft nur in den betroffenen Gebieten an der Leine geführt werden. Katzen sind deshalb auch sehr unbeliebt und die anderen Tiere werden mit Giftködern bekämpft. Schätzungsweise gibt es nur noch 60.000 dieser Vögel (es waren mal 12.000.000). Wir kommen wieder an dem Campingplatz an, wo wir am zweiten Tag waren. Hier können wir waschen und ein Spaziergang am Meer runden diesen Tag ab.
297. Tag
Donnerstag, 16. 03.
Ort: Orewa – Hahei
Gefahrene Kilometer: 290
Wetter: Sonne, bedeckt
Grad: 17 – 23
Schon früh am Morgen ist Leben am breiten Strand. Spaziergänger mit und ohne Hund, Stand-Up-Paddler, Kajakfahrer oder Menschen, die sich in das kalte Nass wagen. Es sind sehr wenige. Ein netter Ort. Wir frühstücken mit Blick auf das Meer, da schmeckt das Müsli gleich besser. Wir fahren jetzt in Richtung Süden durch Auckland. Imposant erscheint die Skyline mit der Waterfront von Auckland vor uns. Wir haben uns gegen einen Aufenthalt in der Stadt entschieden und wollen weiter an die Küste in Richtung Coromandel. Nach einem Stopp in Miranda wird es ab Thames wieder sehr kurvig und eng. Da ist Günther wieder gefordert, ich kann manchmal gar nicht hinschauen, so knapp empfinde ich das. Aber die Aussicht an den verschiedenen Punkten ist herrlich bis unbeschreiblich. Wir kommen nachmittags in Hahei an und finden einen Platz auf einem sehr teuren Campground. Wir sind hier gelandet, weil man von hier aus zu der “Cahtereal Cove” laufen kann. Ein riesiger Steinbogen am Meer. Nach dem Bezahlen erfahre ich, dass dies leider seit dem Sturm Gabrielle nicht möglich ist. Man kann aber eine Bootstour für 100$/Pers. buchen, na danke! Hier gibt es warme Quellen und das Flüsschen, das am Ende der Bucht ins Meer fließt, ist etwas wärmer als das Meer. Menschen sitzen in Schlammlöchern in der wärmeren Brühe. Ich fühle mich nicht sonderlich angesprochen. Günther schon gar nicht, er ist da noch etwas empfindlicher als ich. Auch ist es mittlerweile unter 20 Grad. Mal sehen, wie es morgen ist....
297. Tag
Freitag 17. 08.
Ort: Hahei – Tauranga
Gefahrene Kilometer: 170
Wetter: Sonne, bedeckt, regnerisch
Grad: 19
Heute ist es leicht regnerisch, aber wir sind ja mit dem Camper unterwegs. Neuseeland hat bis jetzt zumindest, unheimlich viel Pampasgras. Überall wächst es. Und es riecht immer noch nach Honig. Wir haben uns auch den berühmten Manukahonig gekauft. Ist bei uns sehr teuer, aber ausführen kann man den bestimmt nicht. Denn unser nächster Stopp in fünf Wochen ist Australien und die sind ebenso empfindlich, was die Einfuhr von Lebensmitteln betrifft. Zurecht wahrscheinlich. Tauranga hat einen größeren Containerhafen, vorgelagert liegen große Containerschiffe am Horizont. Seit dem 1. März dürfen wieder Hunde an den Strand. Im weitläufigen Strand sind jede Mengen Hundespuren zu sehen und ebenso die Verursacher dessen. Ein Spaziergang am Strand ist immer wieder schön. Es fängt an zu regnen und uns fällt auf, dass wir keine Regenjacken haben und das letzte Mal Regen in Ecuador hatten. Also eine Weile her. Wir hätten die Motorradaußenjacke als Regenjacke benutzt, was außerhalb des Fahrens nie nötig war. Diese befinden sich aber am Motorrad. In der Nacht rüttelt der Wind ganz schön an unserem Wohnmobil.
298. Tag.
Samstag, 18.03.
Ort: Tauranga – Okere - Rotorua
Gefahrene Kilometer: 91
Wetter: Sonne
Grad: 22
“Habt ihr die Erdbeben gemerkt”, war die erste Frage von unserem zukünftigen Gastgeber hier in Neuseeland per WhatsApp. “Welche Erdbeben?” war meine Antwort. Es muss wohl 30 Beben mit bis zu Stärke 5.0 hier in der Nähe gegeben haben. Wir haben diese als Rütteln des Windes eingestuft. Tja, haben halt keine Erfahrung mit Erdbeben. Wir versuchen Regenjacken zu bekommen, es werden dann Ponchos. Die kann man klein zusammenpacken und sind nicht so teuer. Wir wollen am Fuße des Mt. Maunganui nochmal hier in der Nähe Übernachten. Hui, das ist aber sehr touristisch hier. Auch schön und so laufen wir die kleine Halbinsel Motoriki Island ab. Hier war bis in die 80er Jahre Seaworld angesiedelt. Reste kann man erahnen. Also hier gab es schon früh Touristen. Aber über Nacht wollen wir dann hier doch nicht bleiben und machen uns auf den Weg in Richtung Inland. Die Wege hier sind kurz. Deshalb halten wir an einer bekannten Raftingstrecke an den Okere- und Tutea Falls sowie dem Trout Pool und den kleinen Höhlen. Dessen Stufen wurden schon 1907 in den Felsen geschlagen um einen Zugang zu haben. Eine schöne Gegend und wir lieben es im Wald zu spazieren. Begleitet vom Fluß, den man ab und an hört. Hier ist eine Zipline-Parcours und der Okere River ist mit seinen max. 45cbm/Sek. Durchlauf eine richtig schnelle Raftingstrecke. Imposant sieht es aus, wenn sich der Fluss durch die Felsen quetscht und nicht ungefährlich. Aber man braucht keine Vorerfahrung, nur Geld. Alle Events hier kosten wirklich einiges. So ist der Raftingspaß nicht unter 140€ für 50 Min. zu haben. Wir fahren weiter in Richtung Rotorua, die Stadt begrüßt uns mit seinem dampfenden Teich in der Mitte der Stadt. Der Campground hat einen Hotpool, den ich behend ausprobiere. Er liegt am Rotoruasee und wir buchen für den nächsten Tag eine Maori-Touri-Tour. Nur so kann man einiges über die Kultur der Ureinwohner, die ja auch “erst” vor ca. 1000 Jahren wahrscheinlich aus Polynesien kommend Neuseeland bevölkerten, erfahren. Bis dato gab es keine Säugetiere auf dem Inselstaat (außer besagten zwei Fledermausarten) Maoris haben wohl Hühner und andere Nutztiere mitgebracht.
299. Tag
Sonntag, 19.03.
Ort: Rotorua
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 20
Hinter dem Platz dampft es ganz schön und wir schauen nach. Hier riecht es nach Schwefel und es blubbert aus dem Boden. Fasziniert gehen wir weiter an den See. Ich halte einen Zeh in ein mit Wasser gefülltes Loch am Ufer. Hui, das war heiß. Der See an sich ist normaltemperiert, aber wenn man länger an einer Stelle steht, dass wird es ganz schön heiß an den Füßen. Überall blubbert das Wasser am Ufer und an diesen Stellen ist es am heißesten. Das hatte ich auch noch nicht erlebt. Als wir in Ecuador auf einem Vulkansee mit dem Bötchen waren, da sind sie extra hingefahren, um uns zwei qm Geblubber zu zeigen. Aber hier spürt man, dass der ganze Ort, ja die gesamte Region äußerst vulkanisch ist. Das wusste ich zwar, aber es ist etwas anderes diese thermische Kraft an den eigenen Füßen zu spüren. Also das Heizen ist hier schonmal kein Problem. Dann marschieren wir los zu dem Teich in der Mitte von Rotorua. Wow, hier dampft es den ganzen Tag und es stinkt auch. Bis zu 100Grad sind verschiedene Stellen heiß. Hier sprudelt Wasser, dort blubbert Schlamm und ebenso schießt eine kleine Wasserfontäne in die Höhe. Es wachsen hitzeunempfindliche Algen in diesem Wasser. Superinteressant das Ganze. Wir laufen durch Nebelschwaden, wie in einem alten Edgar-Wallace-Film. Wir beschließen am nächsten Tag Waimango, ein Vulkantal zu besuchen. Die Stadt ist ganz schön herausgeputzt. Die Waterfront ist nagelneu mit verschiedenen Spiel- und weitläufigen Piknikplätzen ausgestattet. Ein paar alte Häuser aus der Kolonialzeit sind auch noch zu sehen. Im Park spielt Jazzmusik und die Sonne scheint, perfekter Tag. An vielen Stellen zeugen Dampfwolken von dem erfolgreichen Durchbruch des heißen Wassers. Abends geht es dann zum kulturellen Teil. Puh - eine Touristische Massenveranstaltung. 200 Menschen Sitzen an Tischen und werden eingewiesen, wie es abläuft. Wir gehen, beleitet von Maorigesang die Stellen in dem verwinkelten Gelände ab. 1. Kochen bei Maoris, 2. Kristallquelle, 3. Bootsfahrtgesängebesichtigung auf Bach, 4. Vorführung Gesang, Spiel, Tänze, Kriegstanz und Haka in einer Maorikulisse, 5. Maoriessen 6. Fragestunde und 7. Glühwürmchenbeobachtung. Na, das kann was werden... Wider Erwarten war das richtig interessant. Die Ernsthaftigkeit, mit der die Vorführungen stattfanden (“wer keinen Respekt erweist fliegt raus”, war die Ansage) waren beeindruckend. Auch in unbeobachtet scheinenden Momenten blieben die traditionell tätowierten Maori bei sich. Ein toller Abend mit viel Wissensvermittlung und leckerem Essen. 14% aller Neuseeländer haben maorische Wurzeln. Die Sprache war drei Generationen lang verboten und sie haben keine eigentliche Religion. Gekocht wird in der Erde über Feuer und das Boot fuhr mit Gesang und Klopfen mit den Paddeln auf dem Bach und die Vorführung war wirklich mitreißend. Vor allem der “Haka” mit seinem Stampfen, dem Zungenschlag und den weit aufgerissenen Augen. Stolz präsentierten sie ihre Kultur, ein gelungener Abend.
300. Tag
Montag, 20.03.
Ort: Rotorua – Waimangu – Huka Falls
Gefahrene Kilometer: 80
Wetter: Sonne
Grad: 22
Ja, Waimangu ist ein wirklich besonderer Ort. Es ist das jüngste geothermische Tal der Welt. Vom ersten Ausblick schaut man auf das Waimangutal mit seinem Echokrater und dem Panlake, eine riesige Heißwasserquellen und unzählige damfende Öffnungen, aus denen bis zu 100 Grad heißes Wasser sprudelt. Der letzte Ausbruch war 1973. Der Ausbruch von 1917 forderte Todesopfer und und veränderete zum wiederholten Mal die Landschaft. Insbesondere der leuchtend blaue damfende Infernocrater ist beeindruckend. Eigentlich ist es der größte Geisier der Welt, ohne Fontäne. In regelmäßigen Abständen läuft der Kratersee über und ergießt sich in das Tal. Sein Level sinkt dann um bis zu 8m und füllt sich dann wieder, um sich in einem komplizierten Rhythmus wieder zu entleeren. Einst waren pikfarbene und weiße Terrassen aus Silika-Sinter das dominierende Merkmal am Rothomahanasees und waren ein erstes touristisches Ziel in Neuseeland. Als 1886 der Vulkan Tarawera ausbrach und das Bild des Tals veränderte verschwanden diese im See,der sich enorm vergößerte. Alles in allem wandern wir durch eine unwirkliche dampfende Landschaft. Überall brodelt und zischt es. Es wirkt surreal und gespenstisch zugleich. Eine aufregende Wanderung durch dieses heiße Tal. Weiter auf der Straße streifen wir die Huka Falls. Das darf man ebenso nicht verpassen. Wir wählen aus Unwissenheit die weiter entfernte Varinte, sind ja geübt im Laufen. Hier finden wir wieder, wie so oft Folgen des Zyklons, der in Neuseeland den Ausnahmezustand hervorrief. Hohe umgestürzte Bäume wurden für den Durchgang zersägt. Sie müssen noch vor kurzem riesig an der Klippe zum Waikato River gestanden haben. Der Waikato River bildet an einer 235m langen Stromschnelle die türkisblauen Huka Falls. Sie stürzen durch eine von 100 auf 15m verengte Schlucht über einen Höhenunterschied von erst 8m und in einer weiteren Kaskade 11m bei einer Wassertiefe von 10m ins Tal. Eine Brücke führt über die Stromschnelle, direkt neben dem Parkplatz. Ein imposantes Schauspiel die diese kraftvollen Wasserfälle bieten. 1981 wurden sie bei Niedrigwasser von zwei Kajakfahren bezwungen. Das kann man sich kaum vorstellen. Ein paar Kilometer weiter ist ein Freedom Campground, ein freier Campingplatz. Mit der Zeit füllt er sich zunehmend. Hier ist auch die letzte sichere Ausstiegstelle für Kanus, es beginnt die rote Zone für die Stromschnellen.
301. Tag
Dienstag, 21. 03.
Ort: Huka Falls - Whakapapa
Gefahrene Kilometer: 102
Wetter: Regen
Grad: 12
Heute haben wir den ersten Tag mit tagsüber Regen. Wir fahren nach Taupo an den Lake Taupo und schauen uns die Stadt ein wenig vor dem Regen an. Wie auch schon an anderen Orten ist hier alles neu oder in der Mache. Es wird trüb und wir fahren weiter an dem Lake Rotoria
vorbei. Wir wollen in den Tongario Nationalpark. Eigentlich müssten wir den größten Vulkan Neuseelands sehen, aber es ist trübe. Das Wetter soll morgen besser werden. Wir kommen in Whakapapa Village auf dem Campingplatz an. Wir vertreiben uns die Zeit mit Kartenspiel und freuen uns auf besseres Wetter morgen. Zwei Nächte bleiben wir hier, wollen wir doch an die Taranaki Falls laufen und auf die Skywaka Gondel. Abends steige ich doch tatsächlich in den falschen Bus. Im Dunkeln habe ich mich wohl etwas vertan. War aber auch wirklich der gleiche Mercedes, mit dem gleichen Aufdruck und sogar der bis auf eine Ziffer gleichem Nummernschild. “UUps, sorry, wrong Van”, “Macht nichts!”, war die Antwort. Auch Deutsche.
302. Tag
Mittwoch, 22. 03.
Ort: Whakapapa
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 1-7
Brr, die Nacht war kalt. Aber die Decken halten warm. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu den Taranaki Falls. Der Wanderweg ist gut und wir stapfen bergauf und bergab durch die manchmal bewaldete manchmal heideähnliche Vegetation. In der Ferne zeigt sich kurz ohne Wolken der Ngauruhohe ein imposanter Vulkan mit über 2000m Höhe. Wir marschieren an dem Flüsschen Wairere entlang, das sich vorher in das Tal gestürzt haben muss. Na, das kann ja nicht viel werden, denke ich. Dann erscheint der Wasserfall. Ach, ich liebe Wasserfälle. Dieser stürzt sich 20m in die Tiefe und liegt zwischen Mt. Ruhapeo und dem ebengenannten Vulkan. Und er macht was her, Bilder finden sich immer auf Polarsteps. Der Link ist am Beginn jeder Seite. Man geht vom unteren Wasserfall außen herum an die obere Kante. Ja, wandern macht auch zufrieden. Langsam gehen wir zurück zu unserem Campingplatz, dankbar, dass wir so gutes Wetter haben. Diesesmal habe ich genau geschaut und bin in den richtigen Van gestiegen. Bei Alarm muss man sofort an den Sammelpunkt gehen. Der Vulkan würde bei Ausbruch an dem Zeltplatz entlanglaufen. Nach den Nächten in Rotorua an dem dampfenden heißen See sind wir ganz schön abgebrüht und das stört uns nicht😉.
302. Tag
Donnerstag, 23. 03.
Ort: Whakapapa – Mt. Ruhapeo – Whangamomona
Gefahrene Kilometer:
Wetter: Sonne
Grad: 1 – 9
Jaaa, Sonne und gute Sicht. Wir möchten heute mit der Skywaka-Gondel auf die höchste Gaststätte Neuseelands fahren. Und das machen wir auch. Klar und toll ist die Sicht auf den Vulkan Ngauruhohe und den Vulkan Mt. Ruhapeo. Man hat das Gefühl bis ans Meer schauen zu können und wirklich in der Ferne entdecken wir den Mt. Taranaki, ein weiteres Ziel in der Nähe vom Meer. Mit der App “Peak-Finder” kann ich das bestimmen. Einfach klasse, wir sind uns bewusst, welches Glück wir haben. In der Ferne erkennt man Täler im Nebel und die typische Landschaftsstruktur. Hier oben kann man sehen, wie der Vulkan die Landschaft verändert hat. Eine Art flache Heidelandschaft geht in der Ferne in die typisch grünen Hügel der Insel über. Nach 10-minütiger Fahrt kommen wir an. Eine kleine Wanderung behalten wir uns vor. Doch der Weg ist mit weißen Latten markiert und geht steil durchs Geröll. Na, so geübt sind wir dann doch nicht und wir belassen es auf einen kleinen Weg an die Kante der Basisstation. Hier wurde wohl auch was von “Herr der Ringe” gedreht. Zufrieden fahren wir weiter und werden noch lange von den beeindruckenden Bergen begleitet. Wieder ist die grüne Schönheit der Insel zu bewundern. Das ist aber noch gar nichts bis wir in den “Forgotten World Highway” einbiegen. Hier überschlägt sich die Landschaft mit Schönheit. Ein Ausblick ist schöner als der andere. Mir fehlen die Worte um das alles zu beschreiben. Wie, wenn man eine Gartenlandschaft in Mini baut und noch ein Brückchen, noch ein imposanter Baum und noch ein verschlungenes Tag dazugebastelt wird und zum Schluss noch eine Kuh auf dem Hügel steht. Wir fahren durch das “Hobbits Hole”, ein einspuriger Tunnel. Die Straße hier ist oft nicht so gut und eng bis einspurig. Viele Kurven, die zum Motorradfahren einladen. Aber auch mit, wenn auch wenig Gegenverkehr. Am Nachmittag kommen wir in Whangamomona auf dem Campingplatz an. Vorher fahren wir an einem Bikertreff, dem Einzigen hier auf der Strecke vorbei. Whangamomona hat einen besonderen Status. Aus Protest gegen eine Zuordnung in zwei verschiedene Verwaltungsregionen gründeten sie eine eigene Republik und feiern dies alle zwei Jahre mit einem Fest. Auch einen Stempel gibt es dafür im Zentrum des Protestes im einzigen Hotel und Bikertreff der Region. Auch ein Eisenbähnchen, die touristisch genutzt wird begleitet uns immer wieder. Wir campen gegenüber dem Friedhof und die Schafe grasen friedlich auf dem Rugbyfeldes des Ortes. Ich sehe einen Mann auf dem Platz und frage nach einer Stelle. Ich soll bitte nebenan gehen und klingeln war seine Antwort. Ich klingele und er geht aus der Garage hinter mir durch ein Tor und erscheint dann dort, wo ich geklingelt habe durch ein Törchen getrennt. Ich schmunzle. Ob ich denn Pahwach brauche, fragt mich der freundliche Platzwart. Was? Pahwach sagt er langsam, hier steht es doch. Und er zeigt mit dem Finger auf das Wort Power. Okay, soviel zum Dialekt. Ich entschuldige mich mit den Worten mein englisch ist wohl nicht so gut, bin Deutsche. Dann war alles klar. Die Schawach hab ich dann nicht gefunden, wollte eh nicht duschen.
302. Tag
Freitag, 24. 03.
Ort: Whangamomona – Opunake Beach
Gefahrene Kilometer:
Wetter: Sonne
Grad: 12 – 24
Morgens ist es neblig, wirkt ein bisschen unheimlich in der Nähe vom Friedhof. Wir fahren nun in Richtung Meer. Die Landschaft überschlägt sich mit Schönheit, das Tal des “Forgotten World Highway” ist wirklich sehr besonders. Wir machen einen Abstecher zu dem Makahu Tunnel. Ein einspuriger mit nach oben spitz zulaufendem Gewölbe, dessen Eingang zugewachsen wirkt. Und dann sehen wir ihn, ein erster Blick auf der Rückfahrt von dem Tunnel, den Taranaki Vulkan, der imposant über das Tal ragt. Nur, um sofort wieder zu verschwinden. Bald sind wir wieder auf der Hauptstraße und fahren Richtung Norden an New Plymouth vorbei. Ein Stopp am 156m hohen Parituturock lässt mich 240 Stufen hinauf und hinabsteigen. Bis ganz hoch gehe ich dann aber doch nicht, da ein Geländer und Stufen fehlen und ich manchmal doch einen Ausfallschritt machen muss. Wir haben standesgemäß den Surfhighway 45 gewählt und fahren um den Taranaki herum. Dessen Spitze hat sich aber wieder hinter einer Wolkenwand versteckt. Am Nachmittag kommen wir in Opunake Beach an und laufen erstmal zum Strand und verweilen dort eine ganze Zeit. Ach, Meer ist immer schön. Surfer sind in dem frischen Wasser unterwegs. Schön hier und die Sonne scheint bei freundlichen24 Grad.
303. Tag
Samstag 25.03
Ort: Opunake Beach – Levin
Gefahrene Kilometer: 236
Wetter: Sonne
Grad: 20
Tagesgeschäft am nächsten Tag: Wasser ablassen und auffüllen. Wir fahren in Richtung Süden. Der Vulkan versteckt sich heute hinter einer großen Wolke. Wir pausieren an der Mana Bay von Patea. Der rabenschwarze Sand birgt seltsam ausgewaschene Steine am Ufer des Flusses, der hier ins Meer fließt. Von einem Aussichtspunkt am Meer hier in der Nähe kann man steile Klippen sehen. Nach Levin hin verflacht die Landschaft und Landwirtschaft prägt das Bild. Wir treffen den Bruder meiner Freundin und werden freudig erwartet. Was soll ich sagen, wir wurden auf das Beste verpflegt. Erst Kuchen, dann lecker Gyros. Da haben wir mal über den Hunger gegessen. Viele alte und neue Geschichten wurden zum Besten gegeben und es war ein kurzweiliger Abend, auf dem noch weitere folgen sollten.
304.Tag
Sonntag, 26. 03.
Ort: Levin
Gefahrene Kilometer: 0
Wetter: Sonne, bewölkt
Grad: 20
Manfred ist Metzger und bei der Leberwurst zum Frühstück strahlt Günther über beide Wangen. Ein Spaziergang zum See, Lesen und Nichtstun bestimmen den Tag. Wir bekommen gute Tipps für unsere zukünftige Reise auf die Südinsel. Da muss einiges besprochen werden. Der Abend wird von Erzählungen und einem guten Essen abgerundet.
305. Tag
Montag, 27. 03.
Ort: Levin - Otaihanga – Levin
Gefahrene Kilometer: 88
Wetter: Bedeckt, Regen
Grad: 14
Sicherlich kann man nicht ständig aufeinander hocken, also gehen wir heute in ein nahegelegenes Auto- und Motorradmuseum. Da hat vielleicht einer fleißig gesammelt. Viele englische aber auch andere alte und neuere Autos waren zu besichtigen. Auch Deutschland war mit Mercedes Benz(770K), VW Käfer, BMW, Trabant, und sogar ein RO80, den ich schon mal gefahren hatte stand hier. Auch ein Delorean und viele Motorräder (darunter BMW, Royal Enfield, Indian etc.). Interessant anzuschauen, auch wie sich die Motorräder entwickelt haben. Im Museums Café entdecke ich Paul Potts, ein Sänger, der mit “Nessum Dorma” eine englische “Got-Talent-Show” vor Jahren gewonnen hatte. Wir lassen ihn aber in Ruhe, auch war er mit einer Managerin hier beschäftigt. Ein Abstecher an den Strand, voll von Treibholz und ein Kaffee im Café beendeten den Ausflug. “Habt ihr das Erdbeben gespürt?”, wurden wir gefragt, als wir wieder in Levin ankamen. Also da fehlt uns wirklich die Übung, mit einer Stärke von 4.8 war es spürbar. Und wir haben es auch gespürt, nur wieder mal falsch interpretiert. Wir dachten, es prasselt Regen auf das Dach, bzw. Das Dach macht knisternde Geräusche wegen Temperaturunterschieden, beim nächsten Mal wissen wir es, versprochen. “Wichtige” Gespräche und ein leckeres Essen runden den letzten Abend ab. Sabine ist wirklich eine gute Köchin, und wir hatten wie immer Spaß hier. Danke für eure großzügige Gastfreundschaft.
306. Tag
Dienstag, 28. 03.
Ort: Levin – Wellington
Gefahrene Kilometer: 123
Wetter: Regen
Grad: 14 - 7
Sabine und Manfred versorgen uns, als ob es in Wellington nichts zu essen gäbe. Mensch, mehr wie “Danke” sagen können wir auch nicht. Es war eine tolle Zeit mit euch hier. Traditionell “bezahle“ ich hier mit Muscheln und Steinen😉. Denn meine gesammelten Sachen darf ich nicht mit nach Australien nehmen, das wird dort bestraft. Und hunderte von Dollar Strafe für ein paar Muscheln und Steine ist es mir nicht wert. Das Wetter wird schlechter, wir entscheiden uns dann doch für den kommerziellen Campground, da wir hier das Elektroheizöfchen anmachen können. Nicht ohne vorher Mt. Victoria zu besuchen. Ein Aussichtspunkt in Wellington. Günther blieb im Auto sitzen, während ich mit dem immer schlechteren Wetter und dem starken Wind zu kämpfen hatte. Nein, so macht das keinen Spaß. Wir fahren auf den Campingplatz und spielen Rummy. Nachts weht ein starker Wind und das Wohnmobil mit uns darinnen wird heftig durchgeschüttelt. Aber die Duschen sind warm und groß. Wir stellen fest, dass unsere Heizung doch eine Dieselheizung ist und somit kein Gas, welches sich langsam leert.
307. Tag
Mittwoch 29. 03.
Ort: Wellington Petone – Wellington
Gefahrene Kilometer: 23
Wetter: Stürmisch Regen
Grad: 12
Heute freuen wir uns auf das Museum “Te Papa Tongarewa”. Da ist das Wetter dann egal. Ein tolles Museum über Tiere, Vulkane, Bevölkerung und Erdbeben etc.. Alles, was das Land ausmacht. Äußerst interessant und kurzweilig, da es auch zum Mitmachen anregt. Wir schlendern den ganzen Tag durch die Gänge. Spazieren noch an der Waterfront entlang und fahren letztendlich auf einen Freedom Campground in der Nähe. Vorher hatten wir uns noch ein Mittel gegen Seekrankheit geholt, denn es windet ganz schön. Morgen startet die Fähre nach Picton und der Abfahrpunkt ist nicht weit von hier. Dann um 22:50Uhr die Nachricht, dass die Fähre gecancelt ist und wir unser Geld wieder bekommen. Hä??? Wir müssen ja nach Christchurch auf die Südinsel um den Van in drei Wochen wieder abzugeben. Ich antworte, dass wir kein Geld, sondern die Fähre brauchen. Ja, heute bekomme ich keine Nachricht mehr. Wir klären das morgen, jetzt wird geschlafen. Im Übrigen werden wir auch morgen keine Nachricht per Mail bekommen. Aber das wissen wir noch nicht. Nachts wird der Van wieder durchgerüttelt.
308. Tag
Donnerstag, 30. 03.
Ort: Wellington
Gefahrene Kilometer: 8
Wetter: Bedeckt, Regen, Stürmisch
Grad: 11
Ja, dass die Fähre nicht geht, verstehen wir natürlich. Aber außer dem Geldrückforderungsaufruf und Eingangsbestätigungen der Mails, die ich geschrieben habe, passiert nichts. Auch ein Anruf bei der Hotline ist erfolglos, da überlastet. Wir sind schließlich nicht die Einzigen, die da mitfahren wollten. Günther hat die Idee. Wir gehen zum Fährbüro, die mit der eigentlichen Buchung nichts tu tun haben und fragen nach. Hier bekommen wir die Möglichkeit abends, wenn die nächste Fähre geht uns anzumelden und auf eine Warteliste setzen zu lassen. Um 21:30Uhr sollten wir hier sein. Wir dürfen auf dem Parkplatz bleiben und gehen in die Stadt. Wir laufen hoch zum Cablecar-Museum, gehen ans Planetarium, dessen Vorführung wir ärgerlicherweise knapp verpasst haben und fahren mit dem Cablecar wieder hinunter in die Stadt. Es ist immer noch windig, soll aber bis abends deutlich ruhiger werden. So sitzen wir jetzt auf dem Parkplatz und harren der Dinge, die da kommen werden. Ich gehe dann nochmal in das Büro und jetzt der Schock. Wir haben an der falschen Fähre angestanden. Es gibt zwei. Wie blöd kann man sein. Aber egal, wir fahren an die andere Fähre (Interislander) und versuchen noch einen Platz möglichst bald zu bekommen. Ja, am 01. April also übermorgen klappt es, wir bekommen Tickets. Na, das ging ja noch mal gut. Wir entscheiden uns nochmal auf den Campingplatz in der Bucht zu fahren, damit wir morgen ein bisschen in Richtung Napier und wieder zurückfahren können.
309. Tag
Freitag, 31.03.
Ort: Wellington Petone – Stonehenge – Wellington
Gefahrene Kilometer: 196
Wetter: Sonne, bedeckt nur in Wellington
Grad 18
Wir fahren in Richtung Napier den Remutaka Crossing Pass mit einer Wahnsinnsaussicht. Sofort ist das Wetter sonnig. Man sieht genau, wie sich die Straße in den Berg eingefressen hat. Auch hier wiedermal ein Schauplatz für den “Herr der Ringe” Film. Es gibt in Neuseeland über 150 Filmschauplätze. Aber hier gibt es vielleicht auch atemberaubende Landschaften. Wir laufen bis zu einer unspektakulären Hängebrücke und schauen uns den Nachbau von Stonehenge an. Wir verstehen leider zu wenig von Astrologie und der vorbereitende Film war natürlich in flottem englisch. Aber der Ort hatte etwas mystisches und eine tolle Aussicht, wie so oft hier in diesem Land. Ein leckerer Kaffe in Martinbourogh und wir fahren zurück auf den Freedom Campingplatz in Wellington. Ein kurzer Spaziergan am Bay mit der Windkunst und ab in den Van, wir wollen ja morgen früh auf der Fähre sein.
310. Tag
Samstag, 01. 04.
Ort: Wellington – Picton Südinsel
Gefahrene Kilometer: 8
Wetter: Regen, bedeckt
Grad: 12
Wir stehen fast als Erste an der Fähre an und so erfahren wir auch als erstes, dass sie zwei Stunden später geht. Als wir dann endlich unser Ticket zeigen stellt sich heraus, dass wir am mit pm verwechselt haben. Oh Oh, zweimal doof, aber wir haben Glück und sie bucht uns um. Trotzdem sind wir die letzten auf der Fähre frei nach dem Motto die Ersten werden die Letzten sein. Das bedeutet kein Fensterplatz. Na, es gibt Schlimmeres. Wir haben eine ruhige regnerische Überfahrt. Die Fähre fährt durch einen großen Fjord in Richtung Picton, sieht klasse aus. Wir campen unter einer Eisenbahnbrücke. Früh aufgestanden, früh müde.....
311. Tag
Sonntag, 02. 04.
Ort: Picton – Kaiteriteri
Gefahrenen Kilometer: 300
Wetter: Sonne
Grad: 24
Wir fahren eine kleine Straße am Meer entlang. Immer wieder haben wir großartige Aussicht. Es ist unbeschreiblich schön. Wir halten an den Top Punkten und schießen viele Fotos. Wir besuchen eine erstaunliche Tropfsteinhöhle mitten im Nirgendwo. Hier wurden die Knochen von den Moas gefunden. Ein vor etwa 500J. ausgestorbener riesiger Laufvogel. Wir bestaunen die Knochen, ein Zeugnis aus vergangenen Tagen, Geschichte halt. Die Landschaft überschlägt sich und wir finden in Kaiteriteri einen wunderschönen Platz mit Sandstrand am Meer. Damit hatte ich nach dem großen Wattähnlichen Landschaft nicht mehr gerechnet. Danke, ein schöner Platz!
312. Tag
Montag, 03. 04.
Ort: Kaiteriteri – Carters Beach
Gefahrene Kilometer: 237
Wetter: Sonne
Grad: 19
Den Split Apple Rock des Tasman Abel Parks möchte ich mir schon anschauen. Sechs äußerst kurvige Kilometer hin und zurück. Das Blau des Meeres ist immerwieder von jeder Warte aus schön. Der nahezu runde Granitblock ist in der Mitte gespalten. Bei den Maori waren es die Götter, der Physiker spricht von einer üblichen Fuge im Granit,der den Felsen in zwei Teile spaltete. Wir fahren durch das Motekavalley, gehen über die längste Seilbrücke Neuseelands, die über dem Buller Gorge gespannt ist. Schauen und die alte Goldmine hier an und nehmen den Flying Fox zurück. Am T-Rex-Tree, der wirklich wie ein Dinosaurier aussah, vorbei landen wir am Carters Beach an der Küsten in der Nahe von Westport. Ein großartiger Sonnenuntergang beendet den Abend.
313. Tag
Dienstag, 04.04.
Ort: Carters Beach – Greymouth
Gefahrene Kilometer:
Wetter: Bewölkt, Sonne
Grad: 15
Es geht zum Leuchtturm vom Cape Foulwind. Hiervon hat man einen tollen Blick auf die Klippen von Omau, die im Nebel auftauchen. Anschließend laufen wir zu dem Seehundekolonie an der Taurangabay. Viele Seehundkinder warten hier auf ihre Mütter, die wahrscheinlich auf Futtersuche sind. Seehunde in freier Wildbahn, erstaunlich, wie flink sie schon die Felsen erklimmen. Ich würde gerne in Charlston eine Tubingtour durch eine Höhle machen, aber mein Liebelein verweigert sich. Na, dann lass ich es halt, sie dauert 4,5 Std.. So wichtig ist mir das auch nicht. Alternativ besuchen wie eine alte Goldmine, die in dem Goldrausch zwischen 1866 und 1870 bewirtschaftet wurde. Viele alte Werkzeuge und andere Gerätschaften finden sich hier. Ein Wasserrad zum Antrieb für die Hämmer und durlöcherte Felsen zeugen von harter Arbeit. Auch sehe ich hier zum ersten Mal den Fantail, einem kleinen Vogel, der einen Fächerschwanz ausbreitet, wenn es ihm danach ist. Im Anschluß besichtigen wir in Punakaiki die Pancake Rocks. Nach ihrem Aussehen benannt eine stark erodierte Kalksteinformation, in denen das Meer bei ankommenden Wellen, insbesondere bei Flut, durch mehrere vertikale Blaslöcherr bricht . Wir haben leider Ebbe, aber es ist trotzdem imposamt hier. Wir landen in Greymouth an einem Kieselstand. Ach, ich könnte so viele Steine mitnehmen. Es ist wie bei den Menschen, alle gleich und doch anders, aber alle schön. Meistens zumindest. Wir sind hier im Jadeland, mal sehen ob ich morgen was anschaue.
314. Tag
Mittwoch 05. 05.
Ort: Greymouth – Franz - josef
Gefahrene Kilometer:
Wetter: erst leichter Regen, dann viel Regen
Grad: 9 - 13
Hier an der Westküste fanden schon die Maori das “grüne Gold”, Pounamu den Grünstein oder Jade genannt. Hokitika ist quasi die “Hauptsadt” davon. Wir finden Garth Wilsons Werkstatt, ein Nachfahren von Maori Ngati Mahaki, der schon im 19. Jahrhundert Pounamu verarbeitete, betrieben wird. Sichtlich stolz darauf erklärt er mir, dass der neuseeländische Stein von besonderer Qualität ist und dem maorischen Verständnis nach, ein Stück von dem Träger in sich aufnimmt. Die besondere Stimmung in dem Ladan gefällt mir. Die Dame des Hauses erklärt mir die Herkunft und dass ich doch auch an den See fahren kann und vielleicht selbst etwas finde. Sie zeigt mir einige Steine, wie sie in der Natur vorkommen. Eine schöne Idee, längst schon habe ich mich für einen Stein entschieden eine “Porohita”, bedeutet von der Form her den Kreis des Lebens, ohne Anfang, ohne Ende. Gefällt mir. Es ist ein wenig trüb und wir fahren erst einmal an die Hokitika-Schlucht. Seit 1930 existiert hier eine Seilbrücke, die 2020 um eine Weitere weiter oben gebaut wurde. Der Fluss erstrahlt in einem strahlenden türkisblau, sieht richtig unecht aus. Wirkt aber toll, trotzdem es zu regnen anfängt setzen wir unseren Rundgang weiter und erreichen die zweite Brücke. Das Leuchten des Flusses lassen wir hinter uns. Jetzt möchte ich an den Lake Kaniere der Heimat meines Pounamu. Hier führt eine immer engere Straße, dessen Beschaffenheit in Schotter wechselt, aber wir sind richtig. Nach den Dorothy – Falls halten wir am See und ich mache mich auf die Suche. Aber es ist ein Steinparadies und wer mich kennt weiß, dass es mir schwer fällt nichts mitzunehmen. Ich zerschlage einige Steine mit Granitsteinen, aber es wäre ja auch vermessen mit meinem kleinen Einsatz etwas zu finden. Es regnet immer stärker und wir fahren weiter. Mittlerweile kommen Sturzbäche vom Himmel und wir sind froh, dass wir im #Auto sitzen. Es ist sehr bewölkt und die vorhandenen Berge kann man leider nicht sehen. Wir landen in Franz Josef einen Ort am Gletscher. Bis tief in die Nacht regnet es. Morgen soll es besser werden.
315. Tag
Donnerstag, 06. 04.
Ort: Franz – Josef
Gefahrene Kilometer: 10
Wetter: Sonne mit Wolken
Grad: 5 - 12
Morgens springen Keas, alpine Papageien auf dem Campingplatz herum. Diese lustigen Vögel erscheinen hier zu sechst. Sie sind für ihre Intelligenz und Neugier bekannt. Schilder bitten die Gäste darum sie nicht zu füttern, da das nicht der Natur der Vögel entspricht. Einst gejagt stehen sie jetzt unter Schutz. Sie leben ausschließlich hier auf der Südinsel. Das Wetter ist wieder besser geworden, da haben wir wirklich Glück, denn einen Gletscher, den man nicht sieht macht auch keinen Spass. Erst werden Hausarbeiten, wie Waschen und Nähen erledigt. Ich schreibe noch ein wenig und dann geht es zum Gletscher. Der Franz Josef Glacier (Kā Roimata o Hine Hukatere, Die Tränen von Hine Hukatere)) hat seinen Namen vom gleichnamigen österreichichen Kaiser. Der Maorischen Sage nach handelt es von Hine, die das Klettern liebte. Sie überredete ihren Geliebten Tuawe zum Klettern. Er liebte es sie zu begleiten, wurde aber von einer Lawine in den Tod gerissen. Hine Hukatere war untröstlich und ihre vielen, vielen Tränen flossen den Berg hinunter. Rangi, der Himmelsvater hatte Mitleid mit ihr und fror sie ein, um den Gletscher zu bilden. Der benachbarte Fox Gletscher ist das Grab von Tuawe. Das Schneefeld liegt mit 20qkm ab 2500m und endet auf 300m, 19km vor der Tasmanischen See. Witzig die Kombination des Regenwaldes mit dem ewigen Eis. Na, so ganz ewig ist das nicht, wie wir sehen. Den die Gletscherschmelz findet auch hier statt. Heute Nacht ist Vollmond und vom Platz aus sieht man im fahlen Mondlicht die schneebedeckten Gipfel. Ein besonderes Bild. Und kalt wird es.
316. Tag
Freitag, 07. 04.
Ort: Franz Josef – Haast
Gefahrene Kilometer: 144
Wetter: Sonne
Grad: 5 - 16
Strahlend blauer Himmel begrüßt uns am Morgen. Vom Camper aus können wir den schneebedeckten Bismarck Peak (2538m) und Mount Anderegg (2360m) neben anderen Bergen sehen. Ein prachtvolles Bild, die Vorfreude auf den Fox Glacier (Te Moeka o Tuawe), das Grab von Tuawe, steigt. Bei diesem tollen Wetter freuen wir uns auf den Weg zum Gletscher. Hinter dem Fox River ist der Parkplatz, von dem wir die kleine Wanderung starten. Wir laufen durch den Regenwald und es sieht überall aus wie im Zauberwald. Moosbewachsene krumme Bäume, riesige Farne, Mamakubäume, die an die Urzeit erinnern etc. säumen den Weg. Dann, die erste Aussicht auf den Gletscher. Er zwängt sich durch ein enges Tal. Wirkt länger und dafür schmäler. Er bedeckt eine Fläche von 32qkm. Der Fox Glacier ist 13 km lang und endet im Regenwald auf 300m Höhe. Das macht ihn, wie den benachbarten Gletscher so besonders. Einst ging er, wie der Franz-Josef Gletscher bis an den letzten Aussichtspunkt heran. Erschreckend, wie die Abnahme beider Gletscher in den letzten hundert Jahren ist. Auf die Gletscher selbst kann man nur noch mit dem Hubschrauber, ein kostenintensives Unterfangen. Wir entschieden uns dagegen. Obwohl die Bilder schon reizten. Es scheint skurril, wie ich Fotos mache auf denen der Gletscher sowie Palmen zu sehen sind. Es sind sie einzigen Gletscher auf der Welt, die so nah an den Regenwald kommen. Ganz bezaubernd anzuschauen. Wir stärken uns in Fox und fahren weiter an der Westküste entlang Richtung Haast. Einige schöne Viewpoints unterwegs lassen uns anhalten und Fotos schießen. Es ist wirklich wenig los. In dem kleinen Haast finden wir einen guten Platz.
317. Tag
Samstag, 08. 04.
Ort: Haast – Queenstown
Gefahrene Kilometer: 203
Wetter: Sonne
Grad: 5-19
Heute fahren wir über die Berge auf die Ostseite. Das Wetter ist toll und wir fahren dem breiten Fluss Haast nach einem Deutschen “Entdecker” benannt. Er führt klares Wasser, das wenn es etwas tief wird türkis leuchtet - wunderschön anzuschauen. Wir halten an einigen Fotopunkten und das Flussbett wird immer enger. Die Berge rücken naher, kleinere Wasserfälle sprudeln aus dem Gestein. Wo der Landsbourought River in den Haas River fließen sehen wir den 2.645m hohen Mt. Ward Die Straße führt am Pleasant Flat über den Fluss und gibt einen hervorragenden Blick auf den Mt. Hooker mit 2640m hohen und seine Nachbarn Mt. Mccullaugh und Mt. Dechen beide frei. Die schneebedeckten Berge glitzern in der Sonne, der Fluss zu ihren Füßen, ach Bergromantik. Wir laufen zum “Thunder Creek Fall”, der sich wie aus einem Rohr senkrecht in den Haastriver ergießt. Ein kleiner Regenbogen macht den Anblick perfekt. Später verengt sich der Fluss am Haast Gate zu einem reißenden klaren Bergbach, immer noch mit Wumms. Vorbei an den Diana Falls schauen wir uns den Fantailfall, der sich wieder in ein breiteres Bachbett ergießt. Wir verabschieden den Haast, der dem Mt. Brewster entspringt und begrüßen den Makaroa River. An den Cameron Flats bleiben wir stehen, bewundern den Mt. Brewster in der Ferne und Marschierern zu den “Blue Pools” ca. 3km. Wir überqueren auf zwei Seilbrücken das Flüsschen und bestaunen das tiefe blau der Blue Pools. Hier ist es sehr schön und wir machen eine kleine Pause. Wir lassen Steine flitschen Ich schaffe 7 und Günther über 10. Weiter geht es zum Lake Wanaka, der sich in strahlendem Blau mit 192kmq, 278m über dem Meeresspiegel zeigt. Er ist über 300m tief und sein tiefster Punkt ist somit unter dem Meeresspiegel. Ich finde es interessant und auch der benachbarte See, der Lake Hawea hat ähnliche Maße, beide sind in der letzten Eiszeit entstanden. Und beide wunder wunderschön mit ihren von klarem Grün über Türkis in leuchtendem Blau bis hin zu dunklem Blau erstrahlen. Wir verstehen kaum, warum hier nichts los ist. In Queenstown angekommen bekommen wir gerade so einen Campingplatz, hier ist was los. Es ist Ostern und Ferien. Mal sehen, wo wir morgen unterkommen....
318. Tag
Ostersonntag, 09. 04.
Ort: Queenstown
Gefahrene Kilometer: 8
Wetter: Sonne
Grad: 5 – 16
Was mir schon gestern aufgefallen ist: Seit wir über den Pass in den Osten der Insel gefahren ist, ist es innerhalb weniger Kilometer plötzlich Herbst. Vom grünen Regenwald durch leicht alpines Gebiet und wir finden uns im Herbst mit seinen bunt beblätterten Bäumen wieder. Echt skurril. Wir finden einen Platz in Queenstown und buchen für zwei Nächte. Anschließend fahren wir, nach wilder Parkplatzsuche zur Gondel und buchen auch gleich die Sommerrodelbahn mit. Wir müssen eine Stunde anstehen, es ist halt Feiertag. Darauf können wir keine Rücksicht nehmen und wir stehen brav an. Nach kurzer steiler Gondelfahrt landen wir an der oberen Skylinegondel. Was für eine Aussicht mir fehlen die Worte. Der Gletschersee Wakatipu liegt in einem strahlenden Blau vor uns im Tal. Ebenfalls an die 300m tief und somit tiefer als der Meeresspiegel. Auf dem See sind Speedboote, Ausflugsboote, Parasailng und ein paar private Boote unterwegs. Als Taucher sehen wir in dem klaren Wasser von hier aus den Verlauf des Bodens im Sees, nämlich ziemlich bald ziemlich tief. Über uns fliegen lautlos die Paraglider mit ihren bunten Schirmen. Hubschrauber zeigen ihren Kunden die Gegend und sogar große Linienflugzeuge landen tief über den See kommend im nahen Flughafen in Frankton. Das ist wieder so eine Stelle, an der man sich nicht sattsehen kann. Mit einer zweiten Gondel fahren wir höher, um die Sommerrodelbahn hinunterzufahren. Hier starten auch die Paraglider, die wir eine Zeit lang beobachten. Dann geht’s auf die Rodelbahn. Was ein Spaß, es geht um schräge Kurven und kleine steilere Stellen hinab. Wir sind wieder mal die Ältesten, aber wir haben einen Riesenspaß. Gut, dass wir gleich zwei Male gebucht haben, denn es gibt hier auch zwei Bahnen. Tolle Sache und alles mit einem Traumblick auf die Berge und den See. Zufrieden geht es hinab ins Tal und wir schlendern durch das kleine Städtchen. Bei 1Fly (Indoor-Skydiving) verweilen wir einen Moment und schauen zu, wie Menschen im Windkanal in der Luft fliegen. Das find ich ja klasse. Es geht am Ufer entlang, an den Verkaufsständen, Jongleuren und Musikern vorbei und wir landen letztendlich in der alten Poststation , die heute eine Pizzeria ist. Eine sehr Gute sogar. In der heimeligen Stube ist das Kaminfeuer an, da schmeckt die Pizza nochmal so gut. Ein gelungener Tag, wir sind zufrieden. Abends fängt es an zu regnen und es regnet bis in den Morgen. Regen im Dunkeln ist guter Regen, das stört nicht.
319. Tag
Ostermontag, 10. 04.
Ort: Queenstown
Gefahren Kilometer: 0
Wetter: Sonne
Grad: 5 –20
Bis um 9:00Uhr regnet es, um dann wieder Sonne zu haben, wir haben echt Glück mit dem Wetter. Ich habe mich entschieden einen Indoorskydive zu machen. Wo könnte ich das sonst so unkompliziert machen. Günther hat kein Interesse. Nach kurzer Einweisung geht es los. Was ein Wind. Für ca. 90€ darf man zweimal 1Minute in den Windkanal. Hört sich kurz an, ist es auch. Aber was ein Gefühl, im brausenden Windkanal zu schweben, sich zu drehen und auch 6m in die Höhe zu schnellen. Körperspannung ist hier das Wichtigste, denn der Wind drückt die Gliedmaßen nach oben. Ein tolles Erlebnis, Günther hat gefilmt. Ich bin super zufrieden, Endorphine erledigen ihre Arbeit. Wir spazieren noch durch das quirlige Städtchen, beobachten kleine Jetski ähnliche geschlossene Uboote im Hai-Outfit, die im Wasser verschwinden, um wieder aus dem Wasser zu springen. Da wird mir schon vom Zuschauen schlecht. Hier in der Nähe gibt es auch diesen größten Swing mit 160m Schaukeltiefe durch ein riesiges Tal. Nix für uns. Da hätte ich zu viel Angst. Günther hat einfach nur keine Lust 😉. Hier ist das Zentrum für alle Arten Spaß zu haben. Ein dickes Portemonnaie braucht man aber auch. Dann beschäftigen wir uns mit der Weiterfahrt zum Milford Sound, das Schiff ist gebucht. Gott wie leicht das alles zu erfahren ist, auch wenn es nicht immer klappt. Wie hat man das früher nur gemacht. Eine rein rhetorische Frage, weil “früher” war ich ja auch schon da. Wir haben nur noch 10 Tage, da wird der tiefe Süden und das Whalewatching im nördlichen Kaikorua gestrichen. Schade drum. Aber Whalewatching, das habe ich schon mal in Sri Lanka gemacht. Und auf dieser Reise habe ich auch schon einen Wal mit Baby an der Westküste Amerikas gesehen. Das muss reichen!
320. Tag
Dienstag, 11. 04.
Ort: Queenstown – Milford Sound – Cascade Creek
Gefahrene Kilometer: 333
Wetter: Bewölkt, Regen
Grad: 14
Heute ist Fahrtag, wir wollen bis an den Milford Sound kommen. Der Regen macht uns da nicht viel aus, da wir ja im Trocknen sitzen. Leider sieht man wenig von der Landschaft. Da hören wir mal ein bisschen Musik während der Fahrt. Von Queenstown am See entlang, anschließend durch eine große Ebene bis Te Anau. Danach beginnt Fjordland und die Landschaft komm näher, die Täler werden enger. Das trübe Wetter lässt es ein wenig beengt wirken. Wir halten an einigen Fotopoints, aber das Wetter wird bei der Rückfahrt wieder besser sein. Vor Milford Sound gibt es einen Tunnel, der in eine Wand aus Berg führt. Die Wände des Tals sind hier sehr steil. Und ein schneebedeckter Berg taucht zwischen den Wolken auf. Wir steuern den Campingplatz an, alles besetzt. Ja, war schon schlau den einzigen Platz vor Ort nicht online zu buchen. Der Nächste befindet sich 45 Min. Zurück vor dem Gunn Lake. Trotzdem halten wir Ausschau nach einem Parkplatz, wo wir vielleicht unterkommen können. Nichts gibt’s, da sind wir auch nicht die Ersten, die hier was suchen. Die Strafe beträgt 200$ für Übernachten auf dem Parkplatz. Also fahren wir murrend den Weg auf den 40 km entfernten Platz zurück. Werfen unsere Gebühr ein und schauen, wie sich der unbeaufsichtigte Platz füllt. Hier gibt es ein Plumpsklo, wie so oft. Wir haben es auch geschafft die Toilette im Auto nicht zu benutzen. Auf der anderen Seite kamen wir in den fraglichen Genuss viele Toiletten persönlich kennenzulernen. Diese hier kam nicht in die Top Ten.
321. Tag
Mittwoch 12. 04.
Ort: Cascade Dreek – Milford Sound( Piopiotahi) – Te Anau
Gefahrene Kilometer: 163
Wetter: Sonne mit Wolken
Grad: 16
Um 10:30 Uhr ging unser Katamaran. Wow, was für eine Fahrt. Wie waren noch nie in einem Fjord. Der 1692m hohe Mitre Peak fällt steil in das Meer ab. Kurz nach dem Start kann man den mit 162m höchsten Bowden Fall erblicken, der Milford mit Strom versorgt. Unzählige kleine Wasserfälle, die vom Regen gespeist werden, eine Seal–Kolonie (Seal heißt hier: Seitenstreifen und Seehund, es waren aber Letztere) bestehend aus drei Seehunden. Wir fuhren 15 km, den bis zu 1000m tiefen Fjord bis ans Meer (Tasman Sea) und wieder zurück. Delfine begleiten unser Schiff, ich bin hin und weg. An diesem Punkt entscheide ich mich doch noch nach Kaikoura zum Whalewatching zu fahren, vor allem als ich gelesen hatte, dass man dort sogar Pottwale sehen kann. Günther ist es egal, er will da nicht mit, fährt aber natürlich hin – Danke mein Liebelein. So schöne Tiere, sie springen en wenig und schwimmen eine Weile an der Seite. Dann der zweite permanente Wasserfall im Milford Sound, die 151m hohen Stirling Falls, von denen Hugh Jackman im Film “Wolverine” gesprungen ist. Hier können die Boote bis fast in den Wasserfall fahren. Leute auf dem vorderen Deck sind entsprechend präpariert, uns reicht der hintere Bereich. Es ist der bekannteste Wasserfall Neuseelands. Eine aufregende wunderschöne Landschaftsform. Auch erblickt man an einer Stelle den entfernten momentan schneebedeckten 2015m hohen Mt. Pembroke. Tolles Bild. Zufrieden kehren wir zurück und genießen die Rückfahrt bis Te Anau bei sonnigem Wetter. Da macht der Mirrorlake, der seinem Namen heute alle Ehre macht, nochmal so viel Spaß. Die engen Täler wirken bei Sonne viel freundlicher und alle Fotopointe werden besucht. Aber, wie so oft kann man diese herrliche Landschaft schwer mit der Kamera einfangen. Man muss sie schon erleben und “einatmen”. In Te Anau beginnt bzw. Endet der Naturpark Fjordland, hier am Lake Te Anau übernachten wir.
322. Tag
Donnerstag 13. 04.
Ort: Te Anau – Dunedin
Gefahrene Kilometer: 300
Wetter: Sonne mit Wolken
Grad: 18
Heute fahren wir durch eine große Ebene. Unterwegs ist ein schöner Aussichtspunkt, um den Brunel Peaks und die Berge drumherum zu sehen. Hier wirkt die Landschaft wie vor 10.000J. Mit Moosen, Flechten und niedrigem Gestrüpp. Ein Schuhzaun als Kunstobjekt ziert den Weg, so etwas haben wir auch schon mit BH´s gesehen. Man sagt, einer fängt an und Andere machen weiter. Wir erreichen Dunedin und sofort fallen uns hier die vielen Steinhäuser auf. Weitestgehend gibt es in Neuseeland Holzhäuser, der Erdbebengefahr geschuldet. Dunedin hat schottischen Einfluss und die viktorianischen Gebäude, vor allem der Bahnhof sieht teuer gebaut und ursprünglich aus. Der Sir Leonard Wright Lookout bietet einen wunderbaren Blick auf den Strand von Dunedin. In dessen Nähe campen wir auch. Ich kann den Namen der Stadt nicht nachsprechen. Die schottische ist eine eigene Ausdrucksweise. Obwohl ich mir hab sagen lassen, dass wir beide die Kelten als Vorfahren haben, klappt es mit der Aussprache nicht.
323. Tag
Freitag, 14. 04.
Ort: Dunedin – Timaru
Gefahrene Kilometer: 200
Wetter: Bewölkt
Grad: 18
Heute ist eine Menge Sightseeing angesagt. Als erstes besuchen wir die Innenstadt mit seinem Bahnhof, der momentan renoviert wird und die anderen Gebäude mit dem Hauptplatz mit der St. Pauls Cathedral und der Robert Burns Statue auf dem Octagon Writers Walk in dem viele Schriftsteller, die diesen Ort besucht haben, verewigt sind. Anschließend geht es zur “Steilsten Straße der Welt”, der Baldwin Street. Würde sagen ähnlich wie unser Herzenbergweg an der Steilsten Stelle. Aber bei und können dort keine Autos fahren. Mir fällt hier die Umleitung in Equador ein, die ich als noch steiler in Erinnerung hatte. Wir besuchen im Anschluss den Moeraki Boulders Beach. Hier liegen kugelförmige Steine im Sand. Interessant anzuschauen. Sie haben einen Durchmesser von bis zu 2,2m und sind 5,5 Mio. Jahre alt. Und wir stellen uns einfach drauf und fotografieren uns. Wie kurz doch unser Leben im Vergleich ist. Dann wollen wir die “Little blue Penguin” Kolonie in Oamaru anschauen. Hier leben und brüten die kleinsten Pinguine der Welt. Sie sitzen am Boden in kleinen Holzhäuschen hinter einem Zaun und man kann sie kaum erspähen. Also man sieht einen kleinen Teil des Hinterns. Ein paar verschlafene Seehunde liegen gelangweilt in den Steinen und lassen sich gerne fotografieren. Okay, der verwitterte Pier mit hunderten Seevögeln ist auch ein gutes Motiv. Die nächste Chance auf Pinguine ist in Timaro, wo wir in der Nähe der freilebenden Kolonie auf einem Parkplatz campen. Abends gehen wir an den Strand und halten lange Ausschau. Ein Helfer, der auf die Pinguine achtet bzw. mehr auf die Touristen, ruft mir irgendetwas zu, das ich nicht verstehe. Weitere Leute gesellen sich dazu, wahrscheinlich zu viel für die Pinguine, nach einsetzen des Regens geben wir auf. Keine Pinguine, nur ein Pinguinhintern am Morgen war die visuelle Pinguinausbeute des Tages.
324. Tag
Samstag, 15. 04.
Ort: Timaru – Kaikoura
Gefahrene Kilometer: 413
Wetter: Sonne mit Wolken
Grad: 15
Heute sind wir so viel gefahren, weil wir keinen Campingplatz gefunden hatten. Wir fahren durch das Hinterland um den Speckgürtel von Christchurch zu umfahren. Wunderschöner Weg mit vielen tollen Schluchten, Brücken, Bergen und Tälern zum Schluss natürlich dem Meer. Wolken malen unbeschreibliche Bilder und ich fotografiere zu viel. In Kaikoura finden wir auch einen guten Campingplatz. Am Montag steht Whalewatching auf dem Plan, ich freue mich.
325. Tag
Sonntag, 16. 04.
Ort: Kaikoura
Gefahrene Kilometer: 8
Wetter: Sonne
Grad: 17
Schreiben ist mal wieder angesagt. Danach fahren und laufen wir die Halbinsel ab. Wie friedlich und ruhig das hier ist. Obwohl hier eine große Schlacht zwischen zwei Maoristämmen mit vielen Opfern stattfand. Wir laufen bis zum alten Walsichtungspunkt und einem Aussichtspunkt. Der Ort war in der Vergangenheit vom Walfang geprägt. 1842 gründete der Europäer Robert Fyffe eine Walfangstation, die bis 1922 bestanden hat. Er baute auch ein Haus dessen Fundament aus Fischbein besteht und dieses gibt es heute immer noch. Ebenso die 50 Fichten, die 1900 an der Esplanade gepflanzt wurden. Das Whalewatching mit anhängendem Tourismus und der Krebsfang spielen in Kaikoura eine große Rolle. Beim großen Erdbeben von 2016 wurde der Boden teilweise um 2m angehoben und zwei Menschen starben hier. Fish&Chips im Pub sind der kulinarische Höhepunkt des Tages.
326. Tag
Montag, 17. 04.
Ort: Kaikoura – Christchurch
Gefahrene Kilometer: 192
Wetter: Sonne
Grad: 15 – 19
Als erstes steht Whalewatching auf dem Programm. Ich habe mich für die frühe Tour entschieden, da ich dachte, das Meer ist morgens ruhiger. Aber weit gefehlt. Der Wellengang ist beachtlich und ich bin froh eine Tablette gegen Seekrankheit genommen zu haben. Andere haben das vergessen, die Ärmsten. Pottwale sind nur an drei Stellen auf der Welt zu beobachten (Finnland, Azoren und Neuseeland) und sind dann gut zu sichten. Nach einer erschöpfenden Unterwasserjagd, die bis zu 3 km tief gehen kann, kehren sie an die Wasseroberfläche zurück und liegen dann meist zum Ausruhen und Luft holen auf dem Wasser. Sie tauchen am tiefsten und sind das größte Raubtier von allen. Der Zahnwal hat allerdings nur am Unterkiefer Zähne. Wenn er abtaucht, dann immer senkrecht mit dem Kopf voran, die Flosse ist immer zu sehen, das werden schöne Bilder.... Der Wellengang ist enorm doch findet der Kapitän eine ruhige Stelle. Hier fällt das Meer bis zu 1000m ab. Aber nichts passiert. Doch, ich sehe mehrere Albatrosse, die mit ihren riesigen Schwingen über das Meer gleiten oder auf dem Wasser schwimmen. Ein toller Anblick. Wir halten noch an zwei anderen Stellen, aber kein Wal ist zu sehen. An den flacheren Stellen tummeln sich Delfine und Robben. Sie springen aus dem Wasser und jagen um das Schiff herum. Wunderschön! Die Wahrscheinlichkeit einen Pottwal hier zu sehen, liegt bei 85%. Deshalb gibt es sogar etwas Geld zurück, wenn ich das online hinbekomme. Ja, in diesem Leben werde ich wohl keinen Pottwal mehr zu Gesicht bekommen. Aber auch da gibt es Schlimmeres. Ich bin zufrieden, die Delfine haben einiges Wett gemacht. Wir starten nach Christchurch. Aber nach ein paar Kilometern müssen wir einfach halten. Robben sind an der Küste und draußen auf dem Meer schwimmen und springen Delfine aus und in dem Wasser. Die Straße geht hier direkt an der Küste entlang, super Strecke. Neuseeland gibt landschaftlich noch mal alles. Wir genießen es durch die grün in grüne Gegend zu fahren. Vor Christchurch wird Wein angebaut, es wird auch wärmer.
327. Tag
Dienstagstag, 18. 04.
Ort: Christchurch
Gefahrene Kilometer: 60
Wetter: Sonne
Grad: 18
Heute schauen wir uns die Stadt an. Aber erstmal wollen wir zu der Gondel. Google Maps schickt und über die Summitroad zu der Gondel. Hier ist die Straße so hoch gelegen, dass wir gar keine Gondelfahrt mehr brauchen. Tolle Aussicht auf das Meer, die Bucht und auf die Stadt, bis hin zu den entfernten Bergen. Lange schauen wir uns da an verschiedenen Stellen an. Schafe springen durch die Gegend, alles passt. Wir fahren in die Stadt und machen eine kleine Tour mit der alten Straßenbahn. Wir lernen eine hübsche freundliche Stadt kennen. Der Schock über das große Erdbeben 11/12 kann man trotzdem überall spüren. Der Straßenbahnfahrer hat einiges dazu erzählt. Die Kathedrale ist schwer beschädigt und viele Gebäude waren eingestürzt. Manche Straßenzüge sind komplett neu gebaut. Wir fahren eine Runde und laufen ein wenig durch die gemütliche Stadt. Das Flüsschen Styx fließt durch den Ort. In der griechischen Mythologie ist Styx ein Fluss, der die Grenze zwischen der Erde und der Unterwelt bildet. Das ist jetzt hier aber nicht der Fall. Es gibt auch keinen Fährmann. Aber es gibt hier einen Brunnen, der wie in Limburg eine Pusteblume darstellt, wie witzig.
327. Tag
Mittwoch, 19. 04.
Ort: Christchurch
Gefahrene Kilometer: 10
Wetter: Sonne mit Wolken, Regen
Grad: 18
Heute gehen wir in den Willow Wildlife Reserve. Hier gibt es hauptsächlich domestizierte, ursprünglich neuseeländische und exotische Tiere. Alle leben aber auf den Inseln. Als erstes kann man hier Aale füttern. Wie Schlangen kommen sie aus dem Wasser, um kleine Häppchen Hackfleisch zu erhaschen. Der nette kleine Park ist vor allem für Familien toll. Wir sind hier, weil man hier Kiwis beobachten kann. In freier Wildbahn sind sie kaum anzutreffen. Zum einen nachtaktiv zum anderen scheu. Also schauen wir uns alle Tiere, die wir schon in freier Wildbahn gesehen haben an. Die Wallabies sind neu, kleine Beuteltiere sehen wie Minikängurus aus. Und dann sehen wir tatsächlich drei von vier Kiwis im Nachthaus. Sie sind so groß wie Hühner und haben ein Riechorgan am langen geraden Schnabel. Damit stochern sie in der Erde und finden Futter. Sie sind durch die eingeführten Tiere stark auf 60.000 reduziert worden. Auch können wir ein Possum sehen, dass nicht überfahren wurde. Sie wurden damals für die Fellgewinnung in Neuseeland mitgebracht. Wir sehen Keas und Kakas, die heimischen Papageien und den einheimischen Kukuckskautz und Falken. Die Kiwis waren für uns am Beeindruckendsten. Dann ein letztes Mal Tanken, Gas und Wasser auffüllen. Es regnet. Gutes Wetter für eine Abschied, wir waren sehr gerne hier einfach ein tolles Land.
328. Tag
Donnerstag, 20. 04.
Ort: Christchurch
Gefahrene Kilometer: 3
Wetter: Sonne mit Wolken
Wir fahren an einen See in der Nähe um die Zeit zur Abgabe des WoMos zu überbrücken. Hier findet eine Sportart statt, die ich so noch nie gesehen habe, Kajak-Ball. Ein Ball muss in das gegnerische Tor, das ca. 1,50m über dem Wasser hängt gefördert werden. Der Ball wird mit Händen und Paddel gespielt. Dann wird es ernst, wir geben das WoMo, das uns sechs Wochen ein gutes Heim war ab und fliegen 3,5 Std. Nach Sydney. Nach Landung und Zugfahrt holt und Katharina, die Nichte meiner Freundin am Bahnhof ab. Sie bringt uns in ihr zu Hause für die nächsten 10 Tage. Danke!
Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!